Die Geschichte der Orgeln in der Stiftskirche St. Peter
Dieser Artikel informiert über die Geschichte der Orgeln in der Stiftskirche St. Peter.
Geschichte
Im Jahr 1312 wird erstmals die Existenz einer Orgel bezeugt. 1444 errichtete Heinrich von Traxdorf aus Mainz auf dem Lettner eine Orgel, 1505 wurde von Christian Taker aus Wasserburg am Inn in Bayern eine neue Orgel errichtet. Diese kollaudierte Paul Hofhaimer.
Die erste große Barockorgel in Salzburg stand in der Stiftskirche. Sie wurden von Daniel Haill aus Irsee in Bayern auf die Westempore der Stiftskirche zwischen 1618 und 1620 errichtet. Sie bestand aus 24 Register, aufgeteilt in Rückpositiv, Hauptwerk und großes Pedal. Diese Orgel wurde dann mehrmals erweitert und umgebaut. 1762 bis 1763 führte Hoforgelbauer Rochus Egedacher eine umfassende Renovierung durch. Dabei wurde auch der Orgelkasten mit Rokoko-Ornamenten nach einem Entwurf des Salzburger Bildhauers Lorenz Härmbler (Hörmler) versehen.[1]
Bis 2018 stand im erhaltenen Gehäuse ein Orgelwerk von Hans Mertel, einem Orgelbauer aus Marktschorgast, Oberfranken, der sich in Gnigl niedergelassen hatte. Er hatte diese Orgel in den Jahren 1917 und 1918 gebaut. Dieses Orgelwerk wurde 2018/19 von der Firma Mathis aus Näfels in der Schweiz in den Vitalischor transloziert, neu aufgesetzt, restauriert und fungiert seither dort als neue Chororgel. Die Arbeiten wurden in enger Absprache mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. Sie haben dazu beigetragen, den Klang zu optimieren und den technischen Urzustand der Orgel wieder herzustellen.
Das barocke Gehäuse auf der Westempore stand seither Herbst 2025 leer. Orgelbaumeister Henrik Ahrend aus Leer-Loga in Ostfriesland errichtete im August und September 2025 eine neue Hauptorgel mit 43 Registern verteilt auf drei Manuale und Pedal (Segnung der Neuen Hauptorgel voraussichtlich am Sonntag, 23. November 2025).
Bilder von der Anlieferung der neuen Orgel auf der Westempore
Am Dienstag, den 19. August 2025, wurde das Orgelgehäuse von der Fa. Ahrend angeliefert. Von einem Sattelschlepper, der vor der Einfahrt nach St. Peter in der Franziskanergasse parkte, wurden die Teile umgeladen und die Stiftskirche gebracht. Der Aufbau des Gehäuses dauert etwa 14 Tage. Am 1. September wurden über 2 000 Pfeifen - die kleinste etwa acht Millimeter, die größte an die fünf Meter - angeliefert, die in weiteren 14 Tagen montiert werden. Schließlich kommt Firmenchef Hendrik Ahrend mit seinem Sohn Paul, um die Orgel zu stimmen.[2]
Bild 1: Der Lkw der Fa. Ahrend in der Franziskanergasse.
Bild 2: Der Lkw der Fa. Ahrend in der Franziskanergasse.
Bild 3: Im Bild Thomas Boelmann (links) und Dennis Backer von der Fa. Ahrend.
Bild 4: Teil der Orgel.
Bild 5: Transport der Orgelteile vom Lkw in der Franziskanergasse zum Eingang der Stiftskirche im Stiftshof.
Bild 6: Kran in der Stiftskirche, der für die Arbeiten benötigt wird.
Bild 7: Blick zur Westempore in der Stiftskirche, wo sich ein Arbeitsgerüst befindet.
Venezianische Orgel
Franz Zanin aus Codroipo, Provinz Udine in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien, baute 1996 und 1997 eine weitere Orgel mit zwei Manualen und Pedal mit mechanische Spiel- und Registertraktur im venezianischen Stil für die Stiftskirche. Sie steht auf dem Psalierchor.
Weitere Instrumente
Truhenorgel 1 (in der Stiftskirche auf der Musikempore): Henk Klop, Garderen (Niederlande), 2011, 5 Register mit Schleifenteilung und Transponiervorrichtung Truhenorgel 2 (in der Marienkapelle): Walter Vonbank, Murau (Österreich), 1995, 3 Register Truhenorgel 3 "Angelika" (Instrument für Konzerte): Alois Linder, Nussdorf am Inn (Bayern), 2012, 3 Register mit Transponiervorrichtung
Quellen
- stift-stpeter.at und dortige Quellen:
- Petrus Eder: "St. Peter (Salzburg)", in: Österreichisches Musiklexikon online
- Details zur Chororgel siehe www.mathis-orgelbau.ch
Einzelnachweise
- ↑ "St. Peter in Salzburg", Seite 344
- ↑ www.sn.at, 28. August 2025