Elisabeth Hölzl
Ökonomierätin Elisabeth Hölzl (* 24. August 1957 in Eben im Pongau) ist Vizepräsidentin der Salzburger Landwirtschaftskammer.
Leben
Elisabeth Hölzls Weg an die Spitze der Bauernvertretung hat sich scheinbar von selbst ergeben. Schwiegermutter und Schwägerin waren beide Ortsbäuerin in Eben. Die Wahl zur Bezirksbäuerin kam aber doch unerwartet. "Ich war erst eine Woche Ortsbäuerin, als man mich fragte, ob ich kandidieren will." Es bedurfte einiger Überredungskünste, bis sie zustimmte. Vom Ergebnis der Wahl wurde sie in einen wahren Schockzustand versetzt. "Ich bin damals fast vom Sessel gefallen." Der Schritt von der Landesbäuerin in den Vorstand der Landwirtschaftskammer sei dann logisch gewesen.
Elisabeth Katharina Hölzl wuchs am Ploiergut ihrer Eltern in Eben auf und übernahm bereits 1976 die Leitung der elterlichen Frühstückspension und war als Skilehrerin in Eben tätig. Seit 1982 ist sie mit Anton Hölzl verheiratet. Das Paar hat fünf Kinder (Elisabeth, Christiane, Michaela, Theresa und Matthias).
1989 wurde sie Mitglied im Ortsbäuerinnen-Ausschuss, von 1999 bis 2005 war sie Ortsbäuerin der Gemeinde Eben und Bezirksbäuerin für den Pongau. 2000 bis 2005 war sie Kammerrätin der Bezirksbauernkammer St. Johann. Seither ist sie Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer Salzburg.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
2008 hat Elisabeth Hölzl die absolute Spitze ihrer persönlichen Karriereleiter erklommen. Seither ist die Pongauerin Vizepräsidentin der Salzburger Landwirtschaftskammer und hat an der Funktion laut eigenen Aussagen viel Freude. Das Amt des jetzigen Präsidenten Franz Eßl strebt sie nicht an. "Nein", meint sie mit einem energischen Kopfschütteln, "dann könnte ich im Betrieb zu Hause nicht mehr mitarbeiten und das will ich nicht."
Der Betrieb zu Hause, das ist ein riesiger Bauernhof in Eben, das Ortnergut gleich neben dem Skilift Monte Popolo, mit Fremdenzimmern und Appartements und einer kleinen Landwirtschaft, den Elisabeth Hölzl und ihr Ehemann Anton seit 1983 betreiben. Außerdem gehört zum Unternehmen Hölzl noch ein Skiverleih und der vor Kurzem eröffnete Alpengasthof. Beides wird von zwei bereits erwachsenen Töchtern geführt. Doch damit nicht genug. Auf Funktionärsebene war Hölzl neben ihrem Präsidentenamt von 2004 bis 2019 auch noch Landesbäuerin.
Wächst einem bei so vielen Aufgaben nicht manchmal alles über den Kopf? "Ja, sicher", ist die ehrliche Antwort. Es gebe Tage, an denen alles auf einmal daherkomme und man nicht mehr wisse, wo man anfangen solle. Besonders schlimm sei das Jahr gewesen, in dem sie Orts-, Bezirks- und Landesbäuerin in Personalunion gewesen sei. Doch Gott sei Dank habe sie ihren Mann an der Seite. Ohne ihn wäre ihr Engagement in der Landwirtschaftskammer auch nicht möglich, ist sie überzeugt.
Die Arbeit an der Spitze eines von Männern dominierten Gremiums beschreibt Hölzl als spannend. Anfeindungen oder spitze Bemerkungen von männlichen Kollegen habe sie direkt nie erlebt. Da hätten ihre Vorgängerinnen sicher einiges auszufechten gehabt, um den heutigen Zustand zu erreichen.
Heute habe sie oft das Gefühl, dass die männlichen Mitglieder im Vorstand der Landwirtschaftskammer die Anwesenheit von Frauen durchaus schätzen. "Wir bringen eine gute Stimmung mit, sehen nicht alles so verbissen."
Und so wie ihre Vorgängerin Aloisia Fischer – sie war die erste Vizepräsidentin in der Salzburger Landwirtschaftskammer – sei sie inzwischen auch nicht mehr die einzige Frau unter Männern. "Wenn die Wahl so ausgeht, wie wir uns das wünschen, dann werden wir bald drei Frauen im siebenköpfigen Vorstand sein."
Mit der Wahl spricht Hölzl die bevorstehende Landwirtschaftskammerwahl in Salzburg am 21. Februar 2010 an. Die stellt ihr Leben derzeit auf den Kopf. Wahlauftritte, Veranstaltungen, Sitzungen füllen ihren Tag. Ihr Engagement für den Bauernbund bereut sie trotzdem nicht. Denn es habe auch Vorteile, in verantwortungsvollen Positionen zu sein. Als Vizepräsidentin könne sie in der Salzburger Landwirtschaft aktiv mitgestalten. Das habe Vorteile. So habe sie den direkten Draht zur Kammer.
"Wenn wir eines unserer Projekte umsetzen wollen, dann schau ich um Unterstützung", sagt die Vizepräsidentin und huscht im nächsten Moment in die Küche, um Familie und Gäste zu versorgen.
Ehrung
2008 wurde Elisabeth Hölzl der Berufstitel Ökonomierätin verliehen.
2015 erhielt sie das Tourismus-Verdienstzeichen des Landes.
In Anerkennung ihrer Verdienste zeichnete sie Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior am 5. März 2020 mit dem Großen Versienstzeichen des Landes Salzburg aus.
Bildergalerie
Bericht über Aktivität von Landesbäuerin Elisabeth Hölzl mit Landesrat Sepp Eisl.
Quellen
- Salzburger Nachrichten (Susanna Pollstötter)
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 6. März 2020: Großes Verdienstzeichen des Landes für Elisabeth Hölzl
Vorgängerin |
Landesbäuerin 2004–2019 |
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