Furtmühle

Die ehemalige Furtmühle als Betriebsgebäude des Fisch Krieg.
Titelseite "Von der Furtmühle zum betreuten Wohnen"

Die Furtmühle war eine Mühle in der Flachgauer Gemeinde Bergheim.

Geschichte

Die Furtmühle, 1917 als neue Furtmühle errichtet, wurde auch "Stuböck-Haus", später "Fisch-Krieg-Haus" genannt. Noch heute erinnern die am ehemaligen Gebäude vorbeiführende Furtmühlstraße sowie der Furtmühlbach an diese Mautmühle. Sie war neben den Papierfabriken in Lengfelden, der ehemaligen Papierfabrik Dietz und der ehemaligen Papierfabrik, dem heutigen Missionshaus Maria Sorg der St. Petrus Claver Sodalität, über Jahrhunderte Bergheims größter Wirtschaftsbetrieb.

Am Standort der 1917 errichteten Furtmühle befanden sich jedoch bereits seit rund eintausend Jahren immer wieder Mühlen. Das Furtgut ist auch im Franziscäischen Kataster um 1830 eingezeichnet. Die früheste Nennung einer Mühle an diesem Standort findet sich 1339. In diesem Jahr erhielt das Domkapitel von Erzbischof Heinrich von Pirnbrunn eine von Johann Wispech (= Wiesbach) verkaufte Mühle an der Fischach. Historiker sind sich ziemlich sicher, dass unter dieser Mühle die Furtmühle zu verstehen ist.

Nach einer abwechslungsreichen Geschichte kaufte 1916 der aus Böhmen stammende und seit 1892 das Heimatrecht in Salzburg besitzende jüdische Kaufmann Moritz Klein die Furtmühle. Im Salzburger Volksblatt vom 4. August 1917, wurden dringend Maurer für den Bau der Furthmühle in Bergheim gesucht. Moritz Klein starb bereits 1923, der Betrieb wurde von seiner Frau Johanna bis 1930 weitergeführt. In diesem Jahr ersteigerte Gustav Stuböck senior die Furtmühle. Er baute sie zu einer Lackfabrik um. Nach dessen frühem Tod wurde der Betrieb von Erben weitergeführt, bis es 1959 zum Konkurs kam.

1960 erwarb der Fisch Krieg die Mühle. Das Gebäude wurde nun eine eine Fischmarinadenfabrik, in der zwischen September und Februar bis zu 25 Mitarbeitet beschäftigt waren. Hergestellt wurden Heringe, Teufelsroller, Heringe, Russen und andere Fischprodukte in Marinaden. Dieser Betrieb war bei den Menschen aus der Landwirtschaft sehr beliebt, da sie dort in Monaten Arbeit fanden, in denen es in der Landwirtschaft nichts oder sehr wenig zu tun gab. Im April 1999 wurde der Betrieb aus Rentabilitätsgründen eingestellt.

Die Gemeinde Bergheim erwarb dann 2002 das Objekt, da sich der günstige Standort neben dem Seniorenhaus St. Georg im Hinblick auf ein Projekt "betreutes Wohnen" anbot. 20122013 wurde dann das Gebäude in Wohnungen für betreutes Wohne umgebaut.

Beim Gebäude befindet sich der Kapellenbildstock Stuböck.

Quelle

  • docplayer.org Mag.a[1] Monika Brunner-Gaurek: "Von der Furtmühle zum betreuten Wohnen"

Fußnote

  1. Bis 2006 war "Magister" (männlich) bzw. (seit 1993) "Magistra" (weiblich) der übliche akademische Grad für die meisten Studien auf Master-Niveau. "Mag." ist die gesetzliche (§55 Universitätsgesetz 2002) Abkürzung sowohl für "Magister" als auch für "Magistra", wohingegen aber auch (aus gleichstellungspolitischen Motiven) die Abkürzung "Mag.a" für "Magistra" propagiert und verwendet wird.