Mühle

Die Mühle war über viele Jahrhunderte ein prägendes Gebäude und wichtige Institution für die Wirtschaft und das Leben der Menschen im Land Salzburg.
Gegenwart
Seit die Rauchmühle im Jahr 2011 ihren Betrieb eingestellt hat, versorgen sechs mittelgroße, bzw. kleinere Mühlenbetriebe den Salzburger Markt mit Getreide- und Maismehl. Es sind dies
- die Stiftsmühle,
- die Sturm-Mühle in Wals,
- die Frauenlob-Mühle in Plainfeld,
- die Leimüller-Mühle,
- die Otting-Mühle in Tamsweg und
- die Lerchenmühle in Golling.
Geschichte
In der Stadt Salzburg weist der Name des heutigen Stadtteils und früheren Vorort Mülln darauf hin, dass dort mehrere Mühlen angesiedelt waren, die mit dem Wasser des Müllner Arms des Almkanals betrieben wurden. Im 12. Jahrhundert entstanden in Mülln die Salzachmühle (später im Besitz des Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern) und die Stiftsmühle im Bereich des damaligen Benediktinerstifts St. Peter.
Eine weitere alte Mühle im damaligen Erzbistum, dem heutigen Bundesland Salzburg ist die Nonnberg-Mühle in Hallein.
In der Ausgabe vom 5. Februar 1797 der Medicinisch chirurgische Zeitung steht zu lesen, "das reinste Wasser ist das unter den Mühlen, weil es durch die Erschütterung verbessert ist."[1]
Ende des 19. Jahrhunderts gab es einen Oberösterreichisch-salzburgischen Mühlenverband.[2]
Etwa 2 000 Mühlen gab es in ganz Österreich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. 1995, einige Jahre vor dem Beitritt Österreichs zur EU, waren es nur mehr 278, im Jahr 2000 dann nur mehr 185, 2011 dürften es noch zwischen 130 und 140 gewesen sein. Mit Ende 2011 sperrte nach über 700 Jahren die Salzburger Rauchmühle zu. Sie war im Land Salzburg mit 25 000 Tonnen Jahresleistung mit Abstand die größte Mühle.
Nach Auskunft von Innungsmeister Franz Grabmer junior von der Stiftsbäckerei St. Peter sind im Bundesland noch sechs Mühlen aktiv, wobei es im Pinzgau und Pongau gar keinen aktiven Betrieb mehr gibt.
Mühlen im Land Salzburg (Auswahl)
Im Land Salzburg gibt es mehrere Standorte mit historischen Mühlen, die wieder der Allgemeinheit zugänglich gemacht wurden, zumindest zeitweise:
- Freilichterlebnis 7 Mühlen in der Pongauer Gemeinde Pfarrwerfen
- im Salzburger Freilichtmuseum: die Hinterseemühle (1828) und die Liesermühle (1847);
- Ebenauer Mühlenwanderweg
- Mühlenensemble in Bad Hofgastein
- Scheffauer Mühlenrundweg
- Gmachlmühle
- im Salzburger Stadtteil Gnigl: Die Neuhauser Kunstmühle, die ehemalige Staudinger Mühle; die Freyhammer Mühle;
- Baderbach-Mühle in Hof bei Salzburg
- Hundsmarktmühle Thalgauegg in Thalgau
Einst bestanden haben
- Bindermühle
- Dittelbachmühle
- Seidenwebergut und Sagmüllergut in Anif-Niederalm als Mühlen
Eine Übersicht über alle im Salzburgwiki bisher erfassten Mühlen findest du in der Kategorie:Mühle. Siehe auch ehemalige und noch bestehende Mühlen im Tennengau.
Bilder
Mühle – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Literatur zum Thema
- Schalk, Eva Maria: Die Mühlen im Land Salzburg. Verlag Alfred Winter, Salzburg 1986
Quellen
- Salzburgwiki
- "Salzburger Nachrichten", 23. September 2011
- Karin Portenkirchner, Im Lockdown ist Salzburger Mehl gefragt wie nie, Salzburger Nachrichten v. 11. November 2020, Lokalteil, S. 12-13
Einzelnachweise
- ↑ Quelle ANNO, Medicinisch chirurgische Zeitung, Ausgabe vom 5. Februar 1797, Seite 13
- ↑ Quellen ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 27. Juni 1895, Seite 2, und ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 4. April 1900