Juliette Larat
Juliette Larat (* 2001 in Heidelberg, Deutschland) spielt den "Glauben" in der "Jedermann"-Inszenierung der Salzburger Festspiele 2025.
Leben
In Heidelberg geboren, wuchs Larat in Straßburg in der französischen Region Elsass auf. Von ihrer Großmutter, einer Geigerin, hat sie die Leidenschaft für Musik geerbt. Mit vier Jahren schenkte ihr die Oma ein Pianino, später eine Geige. Mit letzterer hat sie sich weniger angefreundet, aber Klavier spiele sie heute noch "dilettantisch". Das Wort komme aus dem Italienischen und bedeute wörtlich "mit Freude", sagt sie mit Augenzwinkern. Schon als Kind sei sie ein "Mozart-Nerd" gewesen, sagt Juliette Larat. Deshalb seien ihre Mutter und ihre Oma mit ihr im Mozartjahr 2006 nach Salzburg gekommen. "Ich erinnere mich an eine Mozart-Ausstellung mit kleinen Epochenkostümen. Die durften Kinder anprobieren." Die Enttäuschung, dass sie es wieder ausziehen musste, war groß, hatte sie als damals Fünfjährige doch gedacht, sie könnte es behalten.
Ihre Begeisterung für Mozart und klassische Musik hielt an. Im Teenager-Alter schaute sie sich jede Menge Opern in Form von YouTube-Videos an. Die Oma habe ihr erklärt, dass sie - wenn sie Opern in echt ansehen wolle - nach Salzburg fahren müsse. Das tat sie nach der Matura und heuerte als 18-Jährige als Billeteurin bei den Salzburger Festspielen an. Nach einem "magischen Sommer" ging es für Juliette Larat nach Berlin, wo sie Theaterwissenschaften und Philosophie studieren wollte. Doch sie wollte zurück nach Salzburg, wollte das Gefühl vom Sommer zurückhaben, diese intellektuell-künstlerische Inspiration, die sie hier erlebt hatte. Bei der Recherche, was sie in Salzburg studieren könnte, stellte sie fest, dass alle Anmeldefristen abgelaufen waren. Mit einer Ausnahme: Für das im Sommersemester startende Schauspielstudium an der Universität Mozarteum blieben noch zwei Wochen Zeit. Also versuchte sie es und hatte "wahnsinniges Glück", wie sie sagt, denn sie wurde beim ersten Vorsprechen genommen. Parallel zum Studium arbeitete sie wieder bei den Festspielen - als Billeteurin, als Portierin und in der Wohnungsvermittlung für Künstler, später als Ankleiderin.
Larat wirkte vor ihrer Zeit in Salzburg in Straßburg u. a. in der Troupe Avenir des Théâtre national de Strasbourg mit. Von 2020 bis 2024 studierte sie dann Schauspiel am Thomas Bernhard Institut der Universität Mozarteum Salzburg. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Ensemblemitglied im Theater in der Josefstadt.
Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie bereits 2023 in der deutschsprachigen Erstaufführung von Gwendoline Soublins Schauspiel für Kinder "Fiesta" (Regie: Joachim Gottfried Goller) mit. 2024 war sie in Robert Carsens Jedermann-Inszenierung Teil der Tischgesellschaft.
2025 spielt sie den Glauben im "Jedermann". Juliette Larat muss nach Spielbeginn jedes Mal eineinhalb Stunden ausharren, ehe sie ihren Auftritt hat. Zur Entspannung wäscht sie danach Gläser. Nach den "Jedermann"-Vorstellungen hilft sie im "Resch & Lieblich" im Festspielbezirk aus und serviert auch einmal Kaffee oder andere Getränke. Nicht als Angestellte, sondern als Freundin des Hauses. Denn dort hat sie schon gejobbt, als sie noch am Thomas-Bernhard-Institut an der Universität Mozarteum Schauspiel studiert hatte. "Ich habe früheren 'Jedermann'-Darstellern wie Tobias Moretti, Lars Eidinger und Michael Maertens Bier serviert", schildert die Schauspielerin.
Quellen
- www.sn.at, 5. August 2025: Der Glaube aus dem "Jedermann" der Salzburger Festspiele hilft in Salzburger Lokal aus, ein Beitrag von Stefanie Schenker
- www.salzburgerfestspiele.at