Kuno von Gutrat
Kuno von Gutrat war ein bedeutendes Mitglied der Guetrater und lebte im 13. Jahrhundert.
Leben
Als Sohn von Kuno III. von Werfen-Schnaitsee verwaltete Kuno von Gutrat die Salzburger Besitzungen und nahm im Gerichtsbezirk Grafengaden die Blutgerichtsbarkeit wahr, die er durch dort eingesetzte Richter ausüben ließ. 1286 erlaubte er dem Benediktinerstift St. Peter und dem Domkapitel, die Durchstichstrecke des Almkanals von der Königsseeache bis zur Einmündung des Rosittenbaches anzulegen. Die dazu notwendigen Wehranlagen führten jedoch in der Folge zu Überschwemmungen, weshalb die Abzweigung etwas flussaufwärts nach Hangendenstein verlegt wurde, wo sie sich noch heute befindet.
Er hatte die bedeutenden Ämter des Burggrafen von Hohensalzburg und des Hauptmannes zu Salzburg inne, 1278 wurde er mit dem Salzburger Erbtruchsessenamt belehnt. Er war es auch, der 1266 die erste und damit älteste deutschsprachige Urkunde ausstellte, die sich heute im Besitz des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs befindet.
Er und sein Bruder Otto von Gutrat erlaubten 1252 der Fürstpropstei Berchtesgaden die freie Salzdurchfuhr durch ihren Gerichtsbezirk Grafengaden und die Errichtung eines Salzstadels am Ufer der Salzach in Rif. Der Stadelmeister, der die Aufsicht über das Salzlager, den Salzstadel, hatte, wohnte auf jenem Hof, den Erzbischof Adalbert II. 1193 der Fürstpropstei in Niederalm geschenkt hatte, dem Stadlmeistergut.
Mit Kunos Sohn endet das Geschlecht im 14. Jahrhundert.
Quelle
- Heinz Dopsch, Ewald Hiebl: Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm, Neu-Anif, 2003, Herausgeber: Gemeinde Anif, Beitrag Unter erzbischöflicher Herrschaft − Anif im Mittelalter und an der Wende zur Neuzeit, Heinz Dopsch