Palmsonntag
Am Palmsonntag wird daran erinnert, dass Jesus Christus wie ein König in Jerusalem einzog: auf einem Esel, einem Friedenssymbol, reitend. Dabei winkte ihm das Volk Israel mit Palmzweigen zu[1]. Dabei gilt die Palme als Sinnbild für Leben und Sieg. Der Palmsonntag wird im Bundesland Salzburg ganz unterschiedlich begangen.
Geschichte
Der älteste dokumentierte Ritt auf einem lebenden Esel stammt aus dem Jahr 970 aus Bamberg in Bayern, Deutschland.
In der "Armenbibel" der Benediktiner-Erzabtei St. Peter aus dem 14. Jahrhundert ist bereits ein Palmeselritt am Palmsonntag dokumentiert. Die Benediktinerinnenabtei Nonnberg besaß einen gotischen Palmesel. Der letzte regierende Salzburger Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo verbot nicht nur die Weihnachtskrippen, sondern auch den Brauch des Palmeselreitens. In mehrere Salzburger Landgemeinden gab es damals Palmeselumzüge, die 1785 vom Fürsterzbischof untersagt wurden. Er verlangte darüber hinaus die Zerstörung dieser Palmesel.
Flachgau
Hintersee
Nach wie vor ist das Brauch in Hintersee sehr lebendig. Viele kirchliche und weltliche Feste prägen das Jahr. Ein ganz besonderer und weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannter Brauch ist der Hinterseer Palmeselritt am Palmsonntag, der vom damaligen Pfarrer Prof. Franz Krispler 1980 wieder eingeführt wurde.
Hierbei handelt es sich um eine Nachstellung des Einzugs Jesu in die Stadt Jerusalem. Der älteste Ministrant reitet als Araber verkleidet auf einem Esel vom Feuerwehrhaus, wo die Palmbuschen gesegnet werden, begleitet von der Trachtenmusikkapelle Hintersee und den Gläubigen zur Kirche, wo der Gottesdienst gefeiert wird. Vorher muss aber immer noch der Esel vom Jodlbauern, der unweit vom Feuerwehrhaus steht, abgeholt werden. Das ist Aufgabe der Kinder mit ihren Palmbuschen, die den Pfarrer auf diesem Weg begleiten.
Lungau
Der wohl bekannteste Palmesel-Ritt an diesem Tag war jener des Pfarrers von Thomatal Valentin Pfeifenberger (* 1914; † 2004).
Stadt Salzburg
Am Palmsonntag findet in den Straßen um die Stadtpfarrkirche St. Maximilian der Palmmarkt in Maxglan statt. Und auf der Festung Hohensalzburg beginnt vom Palmsonntag bis zum 31. Oktober die "Saison" für den Salzburger Stier (täglich jeweils um 7, 11 und 18 Uhr).
Tennengau
Puch bei Hallein
In der Pfarrkirche Puch der Tennengauer Gemeinde Puch bei Hallein gibt es am Palmsonntag eine Besonderheit. Im Glockenhaus der Pfarrkirche ist in einer Nische ein holzgeschnitzter Palmesel mit der Christusfigur untergebracht, der alljährlich am Palmsonntag bei der Prozession mitgetragen wird.
Bad Vigaun
Die Sonne brach nur sekundenlang durch die Wolkendecke, als am Palmsonntag (25. März 2013) in Bad Vigaun auf dem Dorfplatz die Palmweihe begann: Hunderte Einheimische und Kurgäste waren gekommen, der Kindergarten trug unter Leitung von Maria Eminger mit einem Lied zur Feier bei. Nach der Segnung der Palmbuschen durch Pfarrer Egon Katinsky auf dem Dorfplatz, der kleinsten Fußgängerzone Europas, führte die Palmprozession zur Pfarrkirche, wo die Festmesse mit der Leidensgeschichte nach Markus anschloss.
Bilder
Palmsonntag – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Salzburgwiki-Beiträge
- Buch Salzburger Brauch, Seite 134f
- ↑ Vgl. NT Joh 12.12–16, Luk 19.29-38, Matth 21.1–11 und Mark 11.1–10