Puch-Treffen beim Kirchenwirt in Puch bei Hallein
Seit 21 Jahren (Stand 2023) findet ein Puch-Treffen beim Hotel zum Kirchenwirt in Puch bei Hallein statt.
Über das Treffen 2023
Am Sonntag, den 9. Juli 2023 trafen sich gen 11 Uhr vormittags 80 Leute mit ihren Puch-Motorrädern auf dem Parkplatz des Kirchenwirts. Mit dem Organisator Thomas Wintersteller fing die Leidenschaft der Pucher für Puch-Motorräder. Anders als man glauben möchte, wurde in Puch nie eine Puch produziert. Das gleichnamige Werk wurde vom gebürtigen Slowenen Johann Puch 1890 in Graz gegründet. Dort wurden sie produziert, die "Fahrzeuge des kleinen Mannes".
Thomas Wintersteller fand auf dem Dachboden seines Vaters Hans eine alte Puch SVS 175 und schraubte so lange an ihr herum, bis sie wieder fahrtüchtig war. Mittlerweile hat er auch seine beiden Brüder, Onkel und seinen Vater sowieso mit dem Puch-Fieber infiziert. "Mein Vater und ich haben gemeinsam acht Maschinen und alle fahren noch", sagt der gelernte Zimmerer. Es sei ein zeitintensives Hobby: "100 Stunden sind gleich einmal verbaut. Das Zeug ist 60, 70, 80 Jahre alt, da kann immer wieder mal etwas brechen."
Ein anderer Besucher des Treffens, Tobias Schnöll, besitzt mehr als 40 Puch-Motorräder. Wenn er eine Rarität im Internet entdeckt, scheut er keinen Weg. Für eine Maschine fuhr er nach Paris, für eine andere nach Mailand. Anders als Thomas und Hans Wintersteller fährt Tobias Schnöll mit seinen Maschinen nicht. Ihm genügt es, sie zu besitzen.
Die älteste Puch hat am Sonntag Ferdinand Kranawetvogl zum Treffen gefahren. "Das ist eine Puch 175, Baujahr 1925. In zwei Jahren wird sie 100 Jahre alt, da fahre ich sie wieder nach Puch", erzählt er stolz. Er besitze sonst lauter englische Oldtimer-Motorräder, doch die seien ihm mittlerweile aufgrund einer alten Schulterverletzung zu schwer geworden.
Von Kritik an Oldtimer-Treffen wollen die anwesenden Sammler am Sonntag nichts wissen. "Wir werden wohl unsere Kultur noch leben dürfen", meint einer der Besucher. "Mich wundert es, dass die Stadtrundfahrt beim Gaisbergrennen noch stattfinden durfte", sagt Ferdinand Kranawetvogl. Thomas Wintersteller hakt ebenfalls beim Gaisbergrennen ein: "Da war die Straße auf den Gaisberg gesperrt und es sind 130 Oldtimer hinaufgefahren. Wie viele wären es denn an einem schönen Tag sonst? Und das sind lauter stinkende Diesel."
Quelle
- www.sn.at, 10. Juli 2023, ein Beitrag von Karin Portenkirchner