Schloss Blühnbach

Schloss Blühnbach ist ein denkmalgeschütztes Gebäude im Blühnbachtal westlich des Marktzentrums von Werfen im Pongau.
Geschichte
Das Schloss Blühnbach wurde zwischen 1603 und 1607 unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau anstelle eines alten Herrenhauses aus dem 16. Jahrhundert erbaut. Fürsterzbischof Markus Sittikus ließ Wild aus diesem Jagdrevier in den Zoo Hellbrunn bringen und sein Nachfolger, Fürsterzbischof Paris Graf Lodron nutzte Schloss Blühnbach und das Jagdrevier zu ausgelassenen Jagdgesellschaften.
Unter Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este, der das Schloss 1909 erwarb, wurde es von 1910 bis 1913 mehrmals umgebaut sowie ein zweites Stockwerk errichtet.
1916 kaufte es Arthur Krupp, der Besitzer der Metallwarenfabrik in Berndorf (NÖ.). Dieser überschrieb es 1917 an Bertha und Gustav Krupp von Bohlen und Halbach. Zu Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, war das Schloss mit Flüchtlingen gefüllt. Das Ehepaar Krupp musste auf Weisung der einrückenden Amerikaner das Schloss räumen und erhielt eine Wohnung im Postgebäude zugewiesen. Erst 1956 erhielten es die Krupps wieder zurück. Nach dem Tod des Krupp-Erben Arndt Krupp von Bohlen und Halbach († 8. Mai 1986, beigesetzt in der Gruft der Schlosskapelle), wurde das Anwesen im Jahre 1988 an den amerikanischen Industriellen Frederick R. Koch verkauft.
Das Schloss ist nicht zu besichtigen, dennoch auch von außen, umgeben vom Hagengebirge und dem Hochkönig, ein Erlebnis.
Schlosskapelle
- Hauptartikel Schlosskapelle Blühnbach
Etwas nördlich des Schlosses liegt die ursprünglich Unserer Lieben Frau geweihte Schlosskapelle. Die bemerkenswerte Inneneinrichtung wurde von Erzherzog Franz Ferdinand größtenteils im Kunsthandel erworben. Besonders zu erwähnen ist der aus Böhmen stammende spätgotische Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert. Die Kapelle ist wie das Schloss nicht öffentlich zugänglich.
Gedenktafeln
Bildlink
- Österreichische Nationalbibliothek, Schloss Blühnbach um 1930
weitere Bilder
Schloss Blühnbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- www.salzburg.gv.at
- Hörmann, Fritz: Chronik Werfen. 3. Aufl. Marktgemeinde Werfen 2008.
- Kirchenführer der Pfarre Werfen
- Von Schloss zu Schloss in Österreich, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien
- "Salzburger Nachrichten", 13. September 2011