Sidonia Enthaller

Sidonia Enthaller (* 1608 in Ischl; † 23. Juni 1676) war eine Nonne in der Benediktinerinnenabtei Nonnberg im 17. Jahrhundert.

Leben

Über ihr Leben ist nicht viel bekannt, aber man weiß, dass es in ihrem Heimatort einen Schulmeister namens Michael Enthaller gegeben hatte. Sie war Organistin und wurde am 13. August 1624 in das Benediktinerinnenstift aufgenommen, um die Chorfrauen im Singen und Orgelspielen zu unterweisen. Über ihre Herkunft ist wenig bekannt. Zwar war Sidonia nicht in den Orden eingetreten, durfte aber dennoch die Klausur nicht verlassen. Zwei Jahre blieb sie auf dem Nonnberg und legte den Grundstein für die später so berühmt gewordene musikalische Tradition des Stifts.

In der Hauschronik wird sie als ein "guets frischs mensch" charakterisiert, das "der welt aber tauglicher" war: "Die Clausur ist ihr nit angenemb gewest, deßwegen hat mans auf ihr begehren nit aufhalten khündten, auch nit weiter haben derffen, weill Sie khain ordnung gehalten, und nur nach ihren willen gelebt" hat. Sidonia Enthaller folgte dennoch einer geistlichen Berufung und wurde Dominikanerin in Graz.

Nachdem Sidonia Enthaller den Nonnberg verlassen hatte, unterrichtete der Hoforganist Carl van der Houven die musikbegabten Nonnen.

Sie starb im Alter von 68 Jahren und wurde im Nekrolog als "Meisterin der Orgelkunst" und "gute Componistin" gewürdigt, die überdies mit einem "fürtrefflichen Verstand von Gott begabt" war.

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Quelle