Zipfer Bierhaus
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Das Zipfer Bierhaus war eines der ältesten noch bestehenden Wirtshäuser in der Salzburger Altstadt.
Geschichte
1823 richtete Franziska Augustini im Haus am Universitätsplatz ein Caféhaus ein, das 1840 von Simon Lobmayr gekauft und als Café Lobmayr geführt wurde.
Ab 1870 wurde das Café Lobmayr von Heinrich Endres geführt[1]. 1874 legte Elise Lobmayr die Konzession zurück[2] und erwarb Heinrich Endres das Haus und eröffnete am 16. April 1876 sein eigenes Kaffeelokal, für das er auch die Konzession zum Ausschank von Bier, Wein und Schnäpsen erhielt.[3] [4]
1907 erwarb die oberösterreichische Brauerei Zipf aus Vöcklamarkt im Hausruckviertel das Haus. Im vorderen Teil zur Sigmund-Haffner-Gasse, dem Steinhauserhaus, wurde ein "Sitzlokal", eine Bierstube, eingerichtet, im Teil zum Universitätsplatz ein Restaurant. Diese Übernahme nutzte die Brauerei auch zu einer Neugestaltung der Fassade. Das "Zipfer Bierhaus" nahm am 18. August 1907 den Betrieb auf.[5] Sehenswert ist die altdeutsche Einrichtung.
1928 erhielt der Salzburger Architekt Otto Strohmayr gemeinsam mit dem Bildhauer Jakob Adlhart (Bildhauer) einen Auftrag zum Umbau des "Zipfer Bierstübls". Zwei überlieferte Postkarten dokumentieren den Zustand vor und nach diesem Umbau. [6]
Seit 2004 war der Salzburger Robert Schwarz Wirt des geschichtsträchtigen Zipfer Bierhauses in der Salzburger Altstadt. Er hatte das Lokal in der Sigmund-Haffner-Gasse/am Universitätsplatz damals von seinen Eltern übernommen, die es seit 1977 geführt hatten. Nach 48 Jahren endete 2025 die Ära von Familie Schwarz an diesem Standort. "Meine Eltern haben volles Verständnis für meine Entscheidung", betont Schwarz. Am 15. Februar sperrte er das Wirtshaus mit 160 Sitzplätzen im Inneren und weiteren 60 im Gastgarten zum letzten Mal auf.
In den vergangenen 20 Jahren gab es drei Eigentümerwechsel, seit mehr als zehn Jahren gehört die Räumlichkeit einem deutschen Investor. Ende 2024 wurden laut Schwarz verschiedene aufgetretene Mängel erhoben, nach seinem Auszug soll die Sanierung beginnen. Dann soll ein neuer Pächter einziehen.[7]
In den Räumen
- Hausbrunnen (Universitätsplatz 19) (stillgelegt, nicht öffentlich zugänglich)
- Linolschnitte von Franz Riegersperger an den Wänden der Zipfer Bierstube. Sie zeigen Momente aus der Geschichte Salzburgs.[8]
Quellen
- "Salzburger Fotografien 1880–1918 aus dem Atelier Würthle", Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 18, 2003, ISBN 3-901014-93-4
Einzelnachweise
- ↑ anno.onb.ac.at, "Salzburger Zeitung, 20. Jänner 1872
- ↑ anno.onb.ac.at, "Salzburger Zeitung", 13. März 1875
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Zeitung, 13. April 1876
- ↑ anno.onb.ac.at, "Salzburger Chronik", 15. April 1876
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt/16. August 1907
- ↑ Mag.phil. Ingrid Holzschuh, Dissertation, "Otto Strohmayr" (1900–1945) Hitlers Architekt für die Neugestaltung der Stadt Salzburg im Nationalsozialismus"
- ↑ www.sn.at, 27. Dezember 2024
- ↑ dorfzeitung.com, 27. Februar 2025: "Ein letzter Gruß an das Zipfer Bierhaus – Kunst und Erinnerung leben weiter"