Sigmund-Haffner-Gasse
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Sigmund-Haffner-Gasse | |
Länge: | ca. 235 m |
Startpunkt: | Getreidegasse |
Endpunkt: | Franziskanergasse |
Karte: | Googlemaps |

Die Sigmund-Haffner-Gasse befindet sich zwischen dem Salzburger Rathaus und dem Franziskanerkloster in der Altstadt von der Stadt Salzburg.
Namensgeschichte
Die Sigmund-Haffner-Gasse ist eine der ältesten Gassen in der Altstadt. Sie ist nach dem gleichnamigen Bürgermeister von Salzburg, Sigmund Haffner (* 1699, † 1772), benannt, der im Haus Nr. 6 wohnte.
Der obere, der südliche Teil dieser Gasse (erste urkundliche Erwähnung 1285), bisweilen die ganze Gasse, hieß seinerzeit Abtsgasse (nach dem Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter), im 18. und 19. Jahrhundert Kirch- oder Pfarrgasse, da die Franziskanerkirche lange Zeit Stadtpfarrkirche war.
Der untere, der nördliche Teil hatte in älterer Zeit den Namen Habermarkt vom Ritzerbogen und der Churfürststraße abwärts oder Milchmarkt oder Milchgasse in der Hälfte zwischen Ritzerbogen und Rathaus.[1]
Der heutige Name wurde im Jahr 1873 festgelegt.
Gebäude
Die ältesten Gebäude stammen aus dem 11. Jahrhundert.
Gebäude im unteren, nördlichen Teil
Nr. 1. "Mauthaus", früher Landschadenhaus, Grafendorferhaus, dann eben fürstliches Mauthaus (1613), Hauptmaut (1775) und seit 1802 Hauptmautamt, später Kaufhaus mit dem Sgraffito am Thalhammer-Haus von Karl Reisenbichler.
Nr. 4. Im Hotel Elefant gründete Adolph Kolping am 12. Mai 1852 den ersten Salzburger katholischen Gesellenverein.
Nr. 6. "Haffnerhaus". Das Gebäude, heute Durchgang zum Schatz-Durchhaus, war der Sitz verschiedener Handelshäuser, so
- der Alt (Wilhelm Alt, Vater der Salome Alt, die in diesem Haus geboren wurde[2]),
- der Laimprucher und Kaltenhauser,
- der Haffner und Triendl.
Nr. 7-9. "Elsenheimersche Haus", auch "Gusettihaus": In den Häusern Nr. 7 und 9, Ecke Churfürststraße, schräg gegenüber dem Ritzerbogen, waren der Gasthof zu den drei Kronen und später die Christlmayr'sche Handlung
Nr. 8. "Lamberghaus", früher "Schloßganglhaus". Zu den Besitzern zählte Ludwig (II.) Alt "der Älteste" (* ca. 1484, † 1554); später war der Besitz geschossweise aufgeteilt, zu den Besitzer gehörten zB 1813 die Triendls, Schloßgangl von Edlenbach, Schallhammers und die Koflerischen Schwestern.[3]
Nach Osten führt die Churfürststraße zum Alten Markt.
Gebäude im oberen, südlichen Teil
Nr. 10. Das Ritzerbogenhaus mit dem Ritzerbogen.
Nr. 12. Das Steinhauserhaus, mit dem Zipfer Bierhaus
Nr. 14. "Baron Prankh-Haus", 1775 auch Robinighaus genannt, 1813 Sigmund von Robinig, 1816 Eisenhändler von Robening, 1858 Karl Buchsbaum
Nr. 16. Es folgt der Langenhof, da er der Familie von Fürsterzbischof Matthäus Lang gehörte. 1670 wurde er von der Familie der Kuenburger in die heutige Form umgebaut.
Nr. 18. Universitätsgebäude, ehemaliges "Pustet-Haus"; bekannte Bewohner war Joseph Freiherr von Weiß, Politiker, Jurist und erster Landeshauptmann von Salzburg.
Nr. 20. Kapellhaus, ehemalige Unterkunft und Schule der Kapellknaben (= Sängerknaben) des Doms. An der Ostfassade das Wappen des Fürsterzbischofs Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg. Seit 1964 ein Studentenheim mit Mensa im westlichen Parterre.
Nr. 22. An der Ecke Sigmund-Haffner-Gasse - Franziskanergasse befindet sich das Gebäude des ehemaligen Collegium Rupertinum, in dem heute das Museum Rupertinum untergebracht ist, ein Gebäude, das in der Länge bis zum Max-Reinhardt-Platz reicht. Es wurde von Fürsterzbischof Paris Graf Lodron erbaut und war ein Heim für Studenten der von ihm gegründeten Benediktineruniversität und das Salzburger Gymnasium.
Parallel, an der linken Gassenseite stehen der Toskanatrakt mit der Dietrichsruh, gefolgt von der Franziskanerkirche.
Prominente Bewohner
Prominente Bewohner der Sigmund-Haffner-Gasse waren etwa Wolf Dietrich von Raitenau (* 1559, † 1617 ), der von 1587 bis 1612 Fürsterzbischof von Salzburg war, seine Geliebte Salome Alt (* 1568, † 1663); (im Haus Sigmund-Haffner-Gasse 6) oder Heinrich Ignaz Franz Biber (* 1644, † 1704).
Geschäfte
Nr. 1. Am Beginn der Sigmund-Haffner-Gasse befand sich früher das bekannten Salzburger Textilhaus Thalhammer mit Eingang vom Rathausplatz.
Nr. 3. Das Geschäft J. Schiessendoppler Inh. Dr. B. Spitz, Besitzer Dipl. Kfm. Dr. Burkhard Spitz, existiert heute nicht mehr.
Nr. 10. Die traditionsreiche Buchhandlung Höllrigl.
Nr. 12. Restaurant Zipfer Bierhaus
Nr. 16. In Scio's Specereyen wurden die original Venusbrüstchen nach altem Rezept angeboten. Die Praline galt bereits zu Mozarts Zeiten als Delikatesse. Die Familie Rigaud führte diese Tradition in Salzburg fort bis zur Schließung des Lokals im Herbst 2010 fort.
Bilder
Sigmund-Haffner-Gasse – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Info zu 'Sigmund-Haffner-Gasse' auf gis.stadt-salzburg.at
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- Martin, Franz: Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt, Verlag "Das Bergland-Buch", 1952
- Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Franz Martin: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) Band 78 (1938), 84/85 (1944/45)
- Franz Martin: Hundert Salzburger Familien (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946) S. 201, 206, 315.
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Sigmund-Haffner-Gasse"
- Franz Valentin Zillner: Geschichte der Stadt Salzburg, Seite 337ff
Einzelnachweise
- ↑ Quelle Franz Valentin Zillner: "Alte Straßnamen"
- ↑ Franz Martin: 99. Altenau, MGSLK 84/85 (1944/45) S. 63 = derselbe, Hundert Salzburger Familien S. 315.
- ↑ Franz X. Weilmeyr: Salzburg, die Hauptstadt des Salzach-Kreises. Ein Hand- und Addreß-Buch für Jedermann. Salzburg 1813. In der Mayer’schen Buchhandlung S. 265; Franz Martin aaO MGSLK 78 (1938) S. 158 (Koflern) und 162 (Schallhammer) = Hundert Salzburger Familien S. 201 u.206.