Engelbert Dollfuß

Engelbert Dollfuß vor 1934.

Dr. Engelbert Dollfuß (* 4. Oktober 1892 in Texing, Niederösterreich; † 25. Juli 1934 in Wien) war von 1931 bis 1933 Landwirtschaftsminister und von 1932 bis 1934 Bundeskanzler, ab 5. März 1933 diktatorisch regierend. Dollfuß war Begründer des austrofaschistischen Ständestaats.

Politischer Auszug aus seinem Leben

1932 auf demokratischem Weg ins Kanzleramt gelangt, nutzte Dollfuß eine Geschäftsordnungskrise bei der Nationalratssitzung vom 4. März 1933 zu einem Staatsstreich. Nach der Ausschaltung von Parlament und Verfassungsgerichtshof regierte Dollfuß diktatorisch per Notverordnung. Dem italienischen Faschismus und der katholischen Kirche nahestehend, lehnte er den Nationalsozialismus deutscher Prägung, die durch die Verfassung garantierte pluralistische Demokratie, den demokratischen Rechtsstaat und die Sozialdemokratie ab.

Mit seinem Bekenntnis zur Enzyklika Quadragesimo anno vom 15. Mai 1931 durch Papst Pius XI hielt er Sozialismus mit der Lehre der katholischen Kirche für unvereinbar.

Beim letztlich erfolglosen Juliputschversuch österreichischer Nationalsozialisten wurde er 1934 im Bundeskanzleramt ermordet.

Dollfuß und Salzburg

Dollfuß ist Ehrenbürger der Pinzgauer Gemeinde Leogang.[1]

 
Dollfuß und Rehrl bei der entscheidenden Unterredung 1932 am Hochmaiß.
 
Engelbert Dollfuß bei seinem Besuch Großglockner Hochalpenstraße am 15. Juli 1934.

Sein Besuch der im Bau befindlichen Großglockner Hochalpenstraße am 5. Juni 1932 war ausschlaggebend, damit die Finanzierung des Weiterbaues doch noch genehmigt wurde. Am 15. Juli 1934 besuchte der Bundeskanzler zum dritten und letzten Mal die Baustellen an der Großglockner Hochalpenstraße. Zehn Tage später fiel er einem Anschlag zum Opfer. Für das Gedenkzeichen Fuscher Törl kam nach der Eröffnung der Straße auch die Bezeichnung "Dollfußkapelle" auf. Bis 1938 befand sich im Fußboden eine Marmorplatte mit folgendem Text:

"Am 15. Juli 1934 bewunderte Bundeskanzler Dr. Dollfuß von dieser Stelle aus Salzburgs Herrlichkeit. Zehn Tage später brachte er der österreichischen Idee sein Leben zum Opfer."[2]

In der Stadt Salzburg hieß der Makartplatz "Dollfuß-Platz". Die Kendlersiedlung im Stadtteil Maxglan West war ursprünglich nach dem Bundeskanzler Dr.-Engelbert-Dollfuß-Siedlung (auch "Kanzler-Dollfuß-Siedlung") benannt.

Am 16. März 1938 wurde die Engelbert-Dollfuß-Schule in Thumersbach in Filibert-Gragger-Schule umbenannt.

Es wird berichtet, dass Dollfuß 1934 in Mattsee von einem Polizisten Schwimmunterricht bekommen haben soll.

Bilder

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Literatur

Quellen

  • SALZBURGWIKI-Einträge und dortige Quellenangaben

Einzelnachweise

  1. Schwaiger, Alois; Madreiter, Josef: 100 Jahre Volksschule Leogang 1908–2008.
  2. Quelle u. a. "Salzburger Chronik" vom 5. August 1935