Caloptilia jurateae
Caloptilia jurateae Bengtsson, 2010: 107-111 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Die Art ist sehr ähnlich Caloptilia semifascia und nur durch DNA- oder Genitaluntersuchung von ihr zu unterscheiden. Da zudem auch Caloptilia hemidactylella und Caloptilia rufipennella gelegentlich an Acer platanoides (Spitzahorn) gefunden werden können, ist auch der faunistische Nachweis nach den Fraßspuren der Raupen nicht zuverlässig.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
Am 26. Juli und am 8. Oktober 2018 wurden auf der Müllner Seite des Mönchsberges Minen und Blattrollen einer Caloptilia-Art an Spitzahorn (Acer platanoides) gefunden, die aber leider keine Imagines ergaben. Dabei könnte es sich um den ersten Fund von Caloptilia jurateae aus Salzburg und Österreich haben, deren einzige Nahrungspflanze der Spitzahorn ist. Da aber auch Caloptilia hemidactylella und Caloptilia rufipennella gelegentlich an dieser Pflanze minieren, kann ohne Zucht der Imagines C. jurateae vorerst nicht mit Sicherheit in die Liste der Salzburger Schmetterlinge aufgenommen werden. Der Fundort liegt in Zone Ia (Stadt Salzburg) nach Embacher et al. (2024), in einer Höhe von rund 450 m. Lebensraum ist ein sonniger Waldrand bzw. ein einzeln stehender Baum bei der Auffahrt zum Mönchsberg. Nach den Minenfunden treten zwei Generationen im Jahr auf (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Die aus Skandinavien beschriebene C. jurateae ist aus Österreich noch nicht bekannt (siehe auch Huemer 2013). In Bayern und damit gleichzeig auch für Deutschland erfolgte der Erstnachweis im Jahr 2015 (Lepiforum 2025), der aber bei Haslberger & Segerer (2016) noch nicht berücksichtigt ist.
Biologie und Gefährdung
Da die Imagines bisher nicht nachgewiesen sind, ist über ihre Lebensweise in Salzburg auch nichts bekannt. Einzige Nahrungspflanze der Raupen ist der Spitzahorn (Acer platanoides), an dessen Blättern die Tiere die für die Gattung typischen Fraßspuren erzeugen. Jungraupen fressen im Winkel zwischen zwei Adern eine kleine, durchsichtige Mine aus, ältere Raupen rollen eine Blattspitze zu einem Konus zusammen, in dem sie leben. Dieser wird zwei- bis dreimal erneuert. Über eine eventuelle Gefährdung der Art im Land, so sie denn überhaupt hier vorkommt, kann zur Zeit mangels Daten keine Aussage getroffen werden (Einstufung DD nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Bilder
Caloptilia jurateae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.04.23].
- Lepiforum e.V. [Hrsg.] 2008-2025: Caloptilia jurateae Bengtsson, 2010. URL: https://lepiforum.org/wiki/ [online 2025.04.23].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie