Georg Maria Hofmann

Prof. Georg Maria Hofmann (* 17. März 1933 in Győr, Ungarn; † 27. April 2024) war Roman- und Theaterautor, Gründer und langjähriger Leiter der Internationalen Paul-Hofhaymer-Gesellschaft für Alte und Neue Musik.

Leben

Sein Großvater väterlicherseits war der erstgeborene Sohn eines schwäbisch-ungarischen Großbauern aus Perjamos (Südungarn, heute Rumänien). Der Großvater war von schmächtiger Statur und konnte daher den Hof nicht erben. Er verließ seinen Heimatort und wollte nach Finnland auswandern. Aber bereits in in Györ in Nordungarn, begegnete er seiner zukünftigen Frau und gründete dort eine Familie.

Georg Hofmanns erster Schultag war der 1. September 1939. Durch seinen Großvater väterlicherseits, Diplom-Ingenieur und Bahnhofsdirektor in Fünfkirchen, wurde seine Liebe zur Geometrie geweckt. Nach seinem abgeschlossenen Musikstudium flüchtete der damals 23jährige während des Ungarnaufstandes nach Österreich. Er erhielt ein Stipendium zu einem Graduierten-Studium bei Bernhard Paumgartner am Mozarteum. Anschließend arbeitete er freiberuflicher bei deutschen Fernsehanstalten. Damit er die österreichische Staatsbürgerschaft (1961). übersiedelte Hofmann wieder nach Salzburg, wo seine erste Anstellung die Übernahme einer Musiktheorie-Klasse und an der Landesnervenklinik eine Sozio- und Psychodrama-Verpflichtung war.

Sein erstes Hörspiel, "Ein Missverständnis", produziert der ORF Graz 1961 vom ORF Graz produziert. Seine erste Uraufführung konnte er dann in Salzburg 1967. 1995 erschien im Otto Müller Verlag sein großer Roman "Der Auftritt des linkshändigen Dichters Alexander Galajda". Dieser Roman wurde 1996 auf der Bestenliste des SWF Baden-Baden gelistet. 2005 kam der Roman in ungarischer Übersetzung im Europa-Verlag Budapest auf den Markt.

Sein Schreiben verstand er als Verweigerung der Anpassung an lebensfeindliche Normen, als ein satirisches Berichten über die Absurdität des Lebens der Einzelnen im Chaos der leicht verführbaren Massen, vor dem Hintergrund des eigenen Erlebens dreier Unrechtsstaaten bis zu seiner Flucht nach Österreich 1956: Ungarn unter Horthy, Ungarn unter der Herrschaft der Faschisten, dann Ungarn in der Stalin-Diktatur, welches seinen Blick auf die Gesellschaft schärfte und ihm keinen anderen Weltblick als den satirischen erlaubte. Durch sein Schreiben wollte er Aufmerksamkeit auf Missstände lenken und den Widerstandsgeist wecken.

Mit der Gründung der Internationalen Paul Hofhaymer Gesellschaft und deren künstlerischen Leitung bis zum Jahr 2007 hat Professor Hofmann in Salzburg Pionierarbeit geleistet. In einer Zeit, in der Alte und Neue Musik in der Mozartstadt noch kein großes Thema waren, hat Hofmann wichtige Impulse – abseits der Musikinstitutionen – aufgezeigt und in zahlreichen Veranstaltungen realisiert. Die Kombination Alter Musik– jene Hochpolyphonie der Renaissance zum Beispiel, hinter der nicht nur geläuterte Harmonien stecken, sondern gewaltige geistige Überbauten – mit Zeitgenösischem hat er in der Konzertreihe "Alte und Neue Musik" konsequent und zielstrebig vorangetrieben. Er hat mit der Vergabe von Kompositionsaufträgen zeitgenössische Komponisten für bestimmte Texte interessiert und sie zu einer Reaktion und Interaktion mit Inhalten weit zurückliegender Tradition angeregt, zur Entdeckung geistiger Parallelen und Seelenverwandtschaften. Diese Konzertreihe hat als Dialog-Gegenüberstellung bis 2007 mehr als sechzig Projekte und über fünfzig Uraufführungen (darunter vierundvierzig Auftragswerke) zustandegebracht.

Ehrungen

1997 wird ihm der Berufstitel "Professor" durch den Bundespräsidenten Österreichs verliehen.

Er war Träger des Goldenen Stadtsiegels der Stadtgemeinde Salzburg und des Großen Verdienstzeichens des Landes Salzburg.

Werke

  • Bücher (Auswahl)
"Der Auftritt des linkshändigen Dichters Alexander Galajda", 1995
"Das Kind mit den sieben Namen", 2023

Weblink

Quellen