Fastenkrippe

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Passionskrippe in der Pfarrkirche in Ostermiething.

Das Aufstellen von Fastenkrippen ist ein Osterbrauch.

Geschichte

Anders als Weihnachtskrippen, sind Fastenkrippen mit der Darstellung der letzten Lebenstage Jesu und seiner Auferstehung wenig bekannt. Fastenkrippen waren in der Barockzeit entstanden und haben sich regional - beispielsweise in Tirol - bis heute im religiösen Brauch erhalten. Seit einigen Jahren wird aber auch die Fastenkrippe in Anlehnung an alte Darstellungen wie in neuen, persönlichen Interpretationen wieder belebt. Dass Fastenkrippen und Passionsdarstellungen in Salzburg von Künstlern und Kunsthandwerkern neu geschaffen und präsentiert werden, geht nicht zuletzt auf die Initiative von Hans Köhl, Leiter des Salzburger Heimatwerkes, zurück.

Fastenkrippenausstellung im Salzburger Heimatwerk

Seit 2000 gibt es im Salzburger Heimatwerk eine "Fastenkrippenausstellung" mit Kleinodien, geschnitzten wie getöpferten Passions- und Kreuzesdarstellungen und Klosterarbeiten. 2006 waren 120 Exponate ausgestellt. Vieles davon wurde verkauft, denn "Menschen wollen wieder tieferen Bezug zum Leben Jesu bekommen und freuen sich, auch in der Passions- und Osterzeit ein Betrachtungsobjekt zu haben", sagte Hans Köhl. Eva Maria Pichler hatte zum Beispiel ein Barockgrab, ein so genanntes Heiliges Grab aus Modelliermasse geschaffen und mit bunten Glassteinen verziert. Albert Steiner aus Seeham hatte das Modellieren in seiner Ausbildung zum Konditor gelernt. Er fertigt seit 1997 Krippenfiguren, im Heimatwerk ist ein "Palmsonntag" zu sehen. Krippenfeier und Passion darstellen "Als Kind bin ich in der Karwoche immer zu den Oster- und Fastenkrippen nach Tauer und nach Absam gegangen, diese Darstellungen von der Auferstehung haben mich so beeindruckt", sagt die Pastoralassistentin, Religionslehrerin und Erwachsenenbildnerin Claudia Frauenlob, eine Tirolerin, die heute in Seekirchen am Wallersee lebt. Im Glauben verwurzelt und verbunden mit christlichen Traditionen, stellte sie fest, dass weder Kinder noch ihre Eltern heute viel vom Ostergeschehen wissen. Sie hat sich ihrer Kindheitseindrücke erinnert, an den Kalvarienberg und die prunkvolle, klassische Kirchenbarockkrippe in Tauer (nördlich von Innsbruck) und die kleinen Wachsfiguren der Kastenkrippe, die in die Wand der Absamer Totenkapelle eingelassen war. Selbst eine Fastenkrippe zu bauen nahm sie sich irgendwann vor, biblische Gestalten und Kulisse wurden von ihrer künstlerisch begabten Mutter beigesteuert.

Die Wechselkrippe in der Filialkirche zum hl. Michael Mitte Februar 2020.

Fastenkrippe in Elsbethen

Zur Freude von Kindern und Müttern steht diese Krippe vor Ostern nun in der Kapelle des Katholischen Bildungswerkes in Elsbethen. Über zwanzig kleine Gruppen von Müttern und Kindern treffen sich bei der Krippe zu einer Feierstunde mit Claudia Frauenlob, die erzählend und musizierend die Darstellungen der Krippe erläutert: den Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag, Jesus am Ölberg, die Verleugnung des Petrus, Verurteilung, die um Jesu Kleider würfelnden Soldaten, Kreuzigung, Grablegung, die weinenden Frauen, die Begegnung Magdalenas mit dem auferstandenen Jesus.

Die Kinder zwischen vier und acht Jahren machen begeistert mit, erzählen was sie in der Krippe erkennen und spielen spontan die Passion nach. Mit zwei weißen Tüchern wird der Weg nach Jerusalem, der Ölberg, das Kreuz, das Grab verdeutlicht. Am Schluss - nach der Auferstehung, die den Kindern Anlass zum spontanen Tanzen mit bunten Tüchern wird feiert man ein einfaches Abendmahl.

Fastenkrippe in der Filialkirche zum hl. Michael

In der Filialkirche zum hl. Michael in der Altstadt der Stadt Salzburg steht die einzige Wechselkrippe im Bundesland Salzburg. Sie bezeht über die weihnachtlichen Szenen auch das Passions- und Ostergeschehen in ihre Darstellungen ein.

Quellen