Flusskraftwerk St. Johann

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Kraftwerk St. Johann Unterwasser
Kraftwerk St. Johann Oberwasser

Das Flusskraftwerk St. Johann bei St. Johann im Pongau ist das in Fließrichtung der Salzach erste von fünf Gemeinschaftskraftwerken der Salzburg AG und Verbundgesellschaft an der Salzach.

Allgemeines

Das Flusskraftwerk befindet sich südwestlich des Stadtzentrums nahe der Alpendorfstraße (Großarler Landesstraße, L 109). Der Bau des Kraftwerkes St. Johann erfolgte in der Zeit von Mai 1988 bis Dezember 1990. Es besteht aus der Wehranlage und dem Kraftwerksgebäude, samt Nebenanlagen, dem Rückstauraum und dem Flussbereich unterhalb der Wehranlage. Die horizontale Lage der im Kraftwerksgebäude eingebauten Maschinensätze ermöglichte eine äußerst niedrige Bauweise des Hauptgebäudes und somit ein optimale Eingliederung in die Landschaft.

Auf die Errichtung von Dämmen konnte weitgehend verzichtet werden. Im rund 1,8 km langen Rückstauraum waren nur geringe Geländeerhebungen erforderlich, die durch Aufschüttungen erreicht wurden. Am rechten Ufer wurde ein Fischtreppengerinne angelegt, wobei die Fische neben der Wehranlage stromaufwärts schwimmen können. Im obersten Drittel blieb das Salzachbett sogar in seinem ursprünglichen Zustand.

Da die Anlandung von Geschiebe in diesem Bereich der Salzach ein Problem darstellt, weil die Schleppkraft des Flusses an manchen Stellen zu gering ist und daher Gesteinsmaterial nicht mehr ausreichend mittransportiert werden kann, wurden im Frühjahr 2011 Geschieberäumungsarbeiten durchgeführt, damit jener Unterwasserspielgel wieder erreicht wird, nach dem das Kraftwerk konstruiert wurde. Zu viel Flussgeschiebe hat auch einen negativen Einfluss auf die Leistung eines Laufkraftwerkes. Einbußen bei der Stromerzeugung sind die Folge, wenn die Flusssohle unterhalb des Kraftwerkes immer höher steigt und die unmittelbar nutzbaren Fallhöhen des Wassers somit geringer werden.

Zusätzlich wurden sogenannte Buhnen errichtet. Das sind in den Fluss ragende Strukturelemente aus großen Wasserbausteinen, die die Fließgeschwindigkeit im verbleibenden Gewässerbett erhöhen. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass in den kommenden Jahren wieder geräumt werden muss Darüber hinaus bieten Buhnen Fischen wertvolle Bereiche mit Kehr- und Seichtwasserzonen.

Die Fischaufstiegshilfen wurden im Jänner 2011 auf den neuesten Stand gebracht. Damit können auch große Salzachfische wie der Huchen besser flussaufwärts zu ihren Laichplätzen wandern. Im Zuge dieser Arbeiten entstand auch eine "naturnahe Fließstrecke", die die Erholungssuchenden am Salzachufer erfreuen soll.

Technische Daten

Kraftwerkstype: Laufkraftwerk
Gesamteinzugsgebiet: 2.497,4 km²
durchschnittliche Jahreserzeugung: 71 200 MWh
Engpassleistung: 16 500 kW
Turbinen: zwei Kaplan-Rohrturbinen mit horizontalen Wellen
Fallhöhe bei Ausbauwassermenge: 10,4 m
Ausbaudurchfluss: 190 m³/s
Staulänge: 3,317 km
Bauzeit: 1988–1990

Weblinks

Quellen