Franz Ledwinka
Prof. Franz Ledwinka (* 27. Mai 1883 in Wien; † 21. Mai 1972 in der Stadt Salzburg), war ein Komponist, Cellist, Pianist, Musikpädagoge und Direktor des Mozarteums.
Leben
Franz Ledwinka wurde als drittes Kind des Schneidermeisters Wenzel Ledwinka aus Böhmen und seiner Frau Anna, geborene Tischer in Wien geboren. Dort besuchte er die Staatsbürgerschule und das Konservatorium, wo er Klavier, Violoncello und Musiktheorie studierte. Das Orgelspiel beherrschte er bereits mit zwölf Jahren. Ab 1903 war Ledwinka Solocellist im Johann-Strauß-Orchester und unternahm zahlreiche Konzertreisen.
Von 1907 bis 1949 unterrichtete er Klavier am Salzburger Mozarteum. Von 1914 bis 1917 war Ledwinka neben Josef Huttary und (bis 1915) Eugen Schmitz "Mitglied des Direktoriums und Konzertleiter", also für die künstlerische Leitung des Mozarteums zuständig.
Neben seiner Lehrtätigkeit war Ledwinka auch als Dirigent und Opernkapellmeister am Salzburger Stadttheater tätig. Seine Kammermusikabende erfreuten sich über 30 Jahre lang großen Publikumsinteresses, wurden jedoch nach dem Anschluss bis 1944 von den Nationalsozialisten für ihre Propaganda benutzt.
Als Komponist schuf er etwa 200 Werke aller Gattungen (Kirchenmusik, Opern (Die Winzer), Orchester- und Kammermusik, Klaviermusik, vier Liederzyklen und über 150 Lieder).
Er wurde 1972 am Kommunalfriedhof in einem Ehrengrab der Stadt Salzburg begraben.
Ehrungen
- Englischer Krönungsorden
- Osmanischer Orden für Kunst und Wissenschaft (Verleihung 1903)
- Silberne Mozart-Medaille (Verleihung am 24. Oktober 1958)
- Wappenmedaille in Gold der Stadt Salzburg
- Große Silberne Medaille der Stadt Salzburg
- Ehrenbecher und Ring des Landes Salzburg
- Berufstitel Professor
Der Bundespräsident hatte mit Entschließung vom 11. August 1931 taxfrei Prof. Franz Ledwinka das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.[1]
Die Akademie für Musik und darstellende Kunst in der Stadt Salzburg ernannte ihn 1972 zu ihrem Ehrenmitglied.[2]
Die Ledwinkastraße in Salzburg-Aigen wurde 1979 nach ihm benannt.
Quellen
- Scharf, Katharina: Franz Ledwinka - Musiker, Mozarteumsdirektor und meisterhafter Lehrer, in: Julia Hinterberger (Hrsg.): Von der Musikschule zum Konservatorium. Das Mozarteum 1841–1922: Wien (Hollitzer) 2017, S. 381ff.
- Christian Fastl, Artikel Ledwinka, Franz, in: Oesterreichisches Musiklexikon online
- Ehrengräber der Stadt Salzburg
- Homepage des Stadtarchivs Salzburg
Einzelnachweis
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik vom 29. August 1931, S. 7: Auszeichnungen im Mozarteum
- ↑ Homepage der Universität Mozarteum, abgerufen am 8. August 2020.