Griechenlandhilfe - Verein für humanitäre Hilfe in Griechenland

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November 2013: ein Jahr Griechenlandhilfe - Verein für humanitäre Hilfe in Griechenland: v. l.: Erwin Schrümpf, Andreas Kalampakas und Nikolaos Kyriakidis
Polyklinik Thessaloniki
die Krankenhäuser und SOS-Kinderdörfer, die der Verein unterstützt

Der Griechenlandhilfe - Verein für humanitäre Hilfe in Griechenland ist eine private non-profit-Initiative, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die unerträglichen Zustände in der Gesundheitsversorgung Griechenlands zumindest zu lindern. Sie fragt nicht nach Schuld oder Schuldigen, sondern möchte einfach und direkt Fehlendes nach Griechenland fahren.

Geschichte

Griechenland 2012: eine Krankenschwester im ältesten Krankenhaus Athens, dem Elpis, trägt weinend ein Kind im Arm, das mangels eines Butterflys für eine Infusion sterben wird; Griechenland 2013: Erwin Schrümpf, Gründer des Vereins, hat wieder einmal persönlich einen Transport an Medikamenten und Kindernahrung nach Griechenland gefahren. Ankommen sieht er eine Mutter mit einem halbverhungerten Baby im Arm, die ihm traurig beim Entladen zusieht. Kurzerhand nimmt Schrümpf ein Paket Milupa-Babynahrung und drückt es der Frau in die Hand. Diese nimmt es dankbar an, verschwindet um die Ecke, wo sie bitterlich zu weinen anfängt.

Im 21. Jahrhundert in Europa mangelt es in griechischen Krankenhäusern an allem

Alles begann für Erwin Schrümpf, der von Beruf Kaufmann ist, als er am 21. November 2012 einen Film über eine schwangere Griechin sah, die ihr totes Baby im Bauch herumtrug. Man konnte ihr mangels Narkosemittel und Schmerzmittel nicht helfen. Schrümpf griff daraufhin zum Telefon und rief bei dem Pharmaunternehmen Sandoz an. Ob sie denn nicht eine Ladung dieser dringend benötigten Medikamente nach Griechenland schicken könnten? Nein, liefern könnten sie nicht, aber Schrümpf könne sich eine Lieferung der benötigten Medikamente in Wien selbst abholen.

Aus der ersten Fahrt im Jänner 2013 wurden bisher 19 Transporte, bei denen fast 20 Tonnen Medikamente, Verbandsmaterial und medizinisches Gerät an mittlerweile neun Krankenhäuser und zwei SOS-Kinderdörfer (Stand April 2014) geliefert wurden. Im Juni 2021 führte er seine 100. Hilfslieferung durch.[1]

Spenden und viel eigenes Geld sind für die Transporte notwendig

 
Erwin Schrümpf im Gespräch mit Olga Kendlbacher, eine Unterstützerin der ersten Stunde

Rund 800 Euro kostet die Fähre von und nach Griechenland pro Transport, die zunächst mit Fahrzeugen von Unterstützern durchgeführt wurden. Mal borgte Olga Kendlbacher (Ok4You, Henndorf am Wallersee) ihren Kleintransporter, mal nahm Andreas Kalampakas (Omega Mediterranean Handels GmbH in Salzburg-Gnigl) in einem seiner Lkw eine Ladung mit nach Griechenland. Ende März 2013 hatte sich dann Schrümpf aus eigener Tasche einen Transporter angeschafft.

Anfangs, man glaubt es kaum, konnte Schrümpf das Material nur unter großen Mühen ins Land Griechenland bringen. Man verlangte Papiere und wieder Papiere. Dem Leiter des Athener Spitals "Elpis", Dr. Theodoros Giannaros, wurde gedroht, wenn er ausländische Hilfe in Anspruch nähme, bekomme er gar nichts mehr. Vielleicht stand die griechische Pharmaindustrie dahinter, die sich gegen solche Gratislieferungen schützen wollte. Auch der griechische Gesundheitsminister verkündete erst jüngst, dass es dem griechischen Gesundheitswesen bestens ginge und niemand unversorgt sei.

Erwin Schrümpf sieht und hört das aber anderes. Die vielen arbeitslosen, unversicherten und mittellosen Griechen können sich medizinische Behandlungen nicht mehr leisten. Es gibt jedoch Krankenhäuser, die sich über Budgetknappheit und zahlungsunfähige Patienten hinwegsetzen und umsonst behandeln. Eines davon ist das Athener "Elpis", dessen Name übersetzt "Hoffnung" bedeutet.

Das alles ist Mangelware

Medikamente für Operationen, insbesondere Narkose- und Schmerzmittel, Stens für die Herz- und Gefäßchirurgie, OP-Bestecke, Ein- oder Mehrwegspritzen, Desinfektionsmittel, OP-Masken, Katheter, Naht- und Verbandsmaterial, aber auch allgemeine Klinikausstattung, Krankenbetten, gerne auch gebraucht in gutem Zustand, Bettwäsche (traurig, aber wahr!), Babynahrung, Babywindel und vieles mehr.

Wie soll es weitergehen?

Der Verein 'Griechenlandhilfe - Verein für humanitäre Hilfe in Griechenland' ist eine private non-profit-Initiative, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese unerträglichen Zustände in der Gesundheitsversorgung Griechenlands zumindest zu lindern. Sie fragt nicht nach Schuld oder Schuldigen, sondern möchte einfach und direkt Fehlendes nach Griechenland fahren.

Erwin Schrümpf hat die Vision, dass monatlich zwei Transporte nach Griechenland gebracht werden. Diese sollten das Material an einer zentralen Stelle abladen und griechische Krankenhäuser sollten sich dort melden können, wenn "nichts mehr geht".

Niko der Grieche und viele andere unterstützen die Griechenlandhilfe

 
kann mit neun Freunden zu Niko (links) essen gehen: Melitta Vian aus Freilassing, Manuel Merseburger, Andreas Kalampakas und Gudrun Renger

Im Oktober 2013 lud Nikolaos Kyriakidis, besser bekannt als Niko der Grieche, Freunde in den Karlwirt in Neumarkt am Wallersee zum Einweihungsfest seines griechischen Restaurants. Dabei bat er um Spenden für den Verein. Ebenfalls bei Niko dem Griechen fand am 22. November 2013 die erste Geburtstagsfeier des Vereins statt. Niko stellte ein dreigängiges Menü umsonst für alle zur Verfügung, die bereit waren, dafür 30 Euro zu spenden. Und sie spendeten viel mehr! Nikolaos Kyriakidis bedankte sich mit sehr persönlichen Worten bei den Gästen für ihre Bereitschaft, seinem Volk in dieser schwierigen Zeit zu helfen.

Bei der Tombola, es war die Anzahl von Oliven in einem Glas zu schätzen (130 Stück), kamen weitere Spendengelder dazu. Melitta Voian aus Freilassing gewann den Hauptpreis, ein Essen für zehn Personen, gespendet von Niko dem Griechen in Neumarkt am Wallersee.

Kontakt

Griechenlandhilfe - Verein für humanitäre Hilfe in Griechenland
Erwin Schrümpf
Südtirolerstraße 6
5201 Seekirchen am Wallersee
Telefon: (06 99) 17 26 81 71
E-Mail: office@griechenlandhilfe.at

Weblink

  • www.sn.at aktuelle Situation Weihnachten 2022

Quellen

Einzelnachweis