Josef Scherleitner (Widerstandskämpfer)

Aus SALZBURGWIKI
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Josef Scherleitner (* 22. März 1911 in Saalfelden; † 30. April 1943 in München-Stadelheim hingerichtet) war ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Mitglied der KPÖ.

Leben

Scherleitner wurde 1911 in Lend geboren und ergriff den Beruf des Tischlers. 1925 trat er in die Jugendorganisation der SPÖ und 1932 der SPÖ in Saalfelden bei. 1933 oder 1934 trat er in die KPÖ ein.

1940 lernte er in Salzburg den Organisationsleiter Anton Reindl und den politischen Leiter der KPÖ, Franz Ofner, kennen. Es kam zur Gründung der KPÖ Ortsgruppe Pinzgau und Pongau gemeinsam mit Georg Wörgötter (Saalfelden), Johann Kendlbacher und einem gewissen Salzer (beide aus Bischofshofen). Scherleitner übernahm die Leitung des Untergebiets Pinzgau (Lend, Saalfelden und Bischofshofen).

Anfang 1941 erhielt er vier Flugschriften, im Juli 1941 sechs Stück "Informationsblätter", die er an Kendlbacher und Wörgötter weitergab. Eine weitere Verbreitung lehnte er ab, da er die "Informationsblätter" für schlecht und unbrauchbar hielt. Der Volksgerichtshof kam aber trotzdem zum Schluss, dass er "nicht ein bloßer Mitläufer, sondern ein führender Funktionär, der sich seiner hochverräterischen Tätigkeiten mit Hingabe und Eifer widmete." Er wurde zum Tode verurteilt, ein Gnadengesuch, das er stellte, wurde am 26. November 1942 abgelehnt. Am 30. April 1943 wurde er im Strafgefängnis München-Stadlheim hingerichtet.

Zur Abschreckung wurden im Gebiet von Lend große, gelbe Plakate aufgeklebt:

Der vom VGH wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tod und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 32 Jahre alte Josef Scherleitner aus Lend ist heute hingerichtet worden. Berlin, den 30. April 1943. Der Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof.

Quelle