Lend
Karte | |
---|---|
![]() | |
Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Zell am See (ZE) |
Fläche: | 29,37 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 48' N, 13° 02' O |
Höhe: | 663 m ü. A. |
Einwohner: | 1 282 (1. Jänner 2020) |
Postleitzahl: | 5651 |
Vorwahl: | 0 64 16 |
Gemeindekennziffer: | 5 06 08 |
Gliederung Ortsgebiet: | zwei Ortsteile |
Gliederung Gemeindegebiet: | 2 Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | Lend Nr. 41 5651 Lend |
Offizielle Website: | www.lend.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Michaela Höfelsauer (SPÖ) |
Gemeinderat (2019): | 13 Mitglieder: 7 SPÖ, 6 ÖVP |
Bevölkerungs- entwicklung | |
---|---|
Datum | Einwohner |
1869 | 900 |
1880 | 1 106 |
1890 | 1 210 |
1900 | 1 515 |
1910 | 1 761 |
1923 | 1 727 |
1934 | 2 085 |
1939 | 2 198 |
1951 | 2 253 |
1961 | 2 175 |
1971 | 2 093 |
1981 | 1 846 |
1991 | 1 633 |
2001 | 1 604 |
2011 | 1 411 |
2020 | 1 282 |



Lend ist eine Gemeinde im Osten des Pinzgaues.
Geografie
Geografische Lage
Lend liegt im östlichen Salzachtal, kurz bevor sich die Salzach nach Norden in Richtung Landeshauptstadt wendet. Südlich führt das Gasteinertal zum Alpenhauptkamm der Hohen Tauern, nördlich das Dientenbachtal nach Dienten.
Ausdehnung des Ortsgebiets
Die Gemeinde Lend besteht aus Unterlend in der Talsohle mit den Industrieanlagen, der Arbeitersiedlung und dem Bahnhof, und dem höher gelegenen Oberlend mit dem Gemeindeamt und den Schulen. Lend ist die östlichste Gemeinde im Pinzgau im Salzburger Land, grenzt im Osten an den Pongau und erstreckt sich über 29,37 km².
Die für die Bevölkerung wichtigen Unternehmen sind die Salzburger Aluminium AG (SAG) und die Firma Heinrich Bau − Bauunternehmen/Baumeister Ing. Anton Posch. Nach der Schließung des Konsummarktes hat sich ein Nah&Frisch-Markt als Nahversorger angesiedelt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Lend umfasst die Katastralgemeinden Lend und Embach und gliedert sich in die folgenden Ortschaften:
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2020 angegeben.[1]
Eingemeindungen
Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[2] wurde die Gemeinde Embach zum 1. Jänner 1939 zur Gemeinde Lend eingemeindet.
Der ursprünglich kleine Ort wurde durch die Eingliederung der Ortschaft Buchberg im Jahr 1925[3] und die Eingemeindung der Gemeinde Embach im Jahr 1938 wesentlich erweitert.
Nachbargemeinden
Im Westen und Nordwesten Taxenbach, im Norden Goldegg, im Osten St. Veit im Pongau, im Südosten Dorfgastein und im Süden Rauris.
Geologie
Religionen
Neben der Pfarrkirche zum hl. Rupert im Hauptort Lend gibt es noch die beiden Kirchen zum hl. Laurentius in Embach und die Wallfahrtskapelle Maria Elend.
Weitere Beiträge informieren über die Pfarre und Pfarrer von Lend.
Geschichte

Von Hirschfurt zu Lend
Die Entstehung des Ortes Lend hängt eng mit dem Goldbergbau im Hüttwinkltal und im Gasteiner Tal zusammen. Am Beginn des 16. Jahrhundert wurden die Wälder des Gemeindegebietes von Lend zu Holzkohle gebrannt und an die Schmelzhütten geliefert. Holzkohlemeiler standen damals am Teufenbach, am Embach und >in der Lend<.
Ortsname
Im Zusammenwirken von Erzbischof und Gewerken wurde eine "Lende" angelegt, um das Holz, das auch aus den Wäldern des Oberpinzgaues auf der Salzach heran gedriftet wurde, "lenden" (anlanden) zu können. Daher stammt der heutige Name Lend. Vorher hieß Lend Hirschfurt. Zu dieser Zeit waren die Abhänge links und rechts der Salzach dicht mit Buchen und Erlen bewachsen, das Flussbett war seicht und der Fluss teilte sich in mehrere Arme. Daher konnte das Wild mühelos von einer Flussseite zur anderen wechseln, was den Namen Hirschfurt erklärt.
Es existierten damals drei Bauernlehen namens Hirschfurt, Goldhub und Burglehen. An der Mündung der Gasteiner Ache in die Salzach stand ein stattliches Gebäude mit der Bezeichnung "Das Recht zu Goldegg", das den Herren von Goldegg gehörte. Mit dem Aussterben dieses Geschlechtes verfiel das Gebäude. 1547 erbaute der Gewerke Christoff Weitmoser an dessen Stelle eine Schmelzhütte, man kann aus heutiger Sicht sagen, dass das der Anfang eines Industrieortes war. In der Folge wurden Schmieden sowie Back- und Wohnhäuser für die Schmelzer und deren Familien errichtet.
Lend wird Industrieort
Der Gewerke Strasser erbaute im oberen Ortsbereich eine weitere Schmelzhütte. Lend wurde in der Folge nach Hallein zum zweitwichtigsten Industrieort im Erzstift. Noch heute erinnern mehrere historische Gebäude an diese Zeit. Schloss Lend in Oberlend, in dem früher die Erzbischöfe abstiegen und das einmal Sitz des hochfürstlichen Berggerichtes war, ist das bedeutendste. 1674 wurde die anstelle einer hölzernen Kapelle neu errichtete Kirche von Fürsterzbischof und Kardinal Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg dem hl. Rupert geweiht.
Bedeutende Poststation Lend
Nach dem Abklingen des Goldbergbaues kam für Lend eine schwere Zeit. Erst mit dem Fuhrwerksverkehr, der die Gäste von der Bahnstation Lend ins Gasteinertal brachte, gab es einen neuen Aufschwung und Lend erreichte sogar ein gewisses Renommee, da hier Kaiser und hohe Staatsmänner, bevor sie in den Galapostwagen nach "Wildbad" abreisten, abstiegen. In der besten Zeit verfügte die Poststation Lend über 300 Pferde. Auch diese Zeit dauerte nur bis 1905, als die Tauernbahn, die von Schwarzach im Pongau über Gastein in Richtung Süden fuhr, in Betrieb genommen wurde.
Beginn der Aluminiumindustrie
- Hauptartikel Salzburger Aluminium AG
Bereits 1898 errichtete die Aluminium Industrie AG Neuhausen mit Sitz in der Schweiz in Lend an Stelle der "Weitmoserischen Silberschmelzhütte" die erste Aluminiumfabrik der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Das war der Beginn eines neuen Aufschwungs, den der Ort bitter nötig hatte. Lend wurde damit zu einem bedeutenden Industrieort und Verkehrsknotenpunkt.
Siehe auch
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Denkmalgeschützte Objekte in Lend
- Kapellen und Kirchen in Lend
- Kleindenkmäler und Kunstwerke in Lend
Musik
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Flusskraftwerk Klammsteinwerk dient zur Stromversorgung der Salzburger Aluminium AG.
Thermenprojekt
Nicht unumstritten war ein geplantes Thermenprojekt in Gemeinschaft mit den Gemeinden Taxenbach, Rauris und Dienten. Bereits seit 1993 in Planung und mit Investitionen in der Höhe von 1,5 Mio. Euro, scheiterte die geplante Tiefenbohrung im Teufenbachtal am Widerstand der Gemeinde Bad Gastein, die diese Therme mit allen Mitteln verhindern wollte. Der Einspruch aus dem Gasteinertal erfolgte mit der offiziellen Begründung, es sei zu befürchten, dass die Thermalquelle in Lend mit jener in Gastein zusammenhänge. 2011 kam es zu einer Verkleinerung des Wasserschutzgebiets für die Quellen im Gasteinertal, was Lend neuerlichen Auftrieb gab, ihr Projekt nochmals einzureichen. Denn Lend fiel dabei aus dem Schutzgebiet. Geologen hatten nachgewiesen, dass Lend vom Gasteinertal durch einen undurchlässigen Schiefer getrennt ist und es im Raum Lend bereits seit Jahrhunderten einen Stollen gibt, in dem Thermalwasser eindringt, ohne dass die Quellen im Gasteinertal weniger Schüttung hätten.
Im Juli 2012 wurde dieser zehnjährige Rechtsstreit durch einen rechtsgültigen Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Zell am See wohl endgültig beendet. Dieser besagt, dass der Quelle fünf Liter pro Sekunde entnommen werden dürfen.
Verkehr
- Hauptartikel Straßen der Gemeinde Lend
Lend liegt an der B 311, der Pinzgauer Straße, die Zell am See über Bischofshofen mit Salzburg verbindet. Nach Dienten im Norden führt eine Landesstraße, die L 216 - Dientener Straße, ins Gasteinertal nach Süden die B 167, die Gasteiner Straße.
Die Salzburg-Tiroler-Bahn (früher Giselabahn) führt von Salzburg kommend durch das Salzachtal über Lend und Zell am See nach Nordtirol.
Ansässige Unternehmen
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Rettungsorganisationen
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Lend
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Lend
Wappen
Am 21. Mai 1952 wurde der Gemeinde Lend durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
In Silber ein durch Gewässer (Furt) schreitender roter Hirsch.
Die "Hirschfurt" nimmt dabei auf den ursprünglichen Namen der Gegend Bezug.
Persönlichkeiten
- Harry Baierl, Musiker
- O. P. Zier, Schriftsteller
Töchter und Söhne Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Lend
Bilder
Lend – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- orf.at
- "Das Goldene Buch der Gemeinde Lend" (ohne Impressum und Jahresangabe)
- Lend/Embach - eine Gemeinde im Wandel der Zeit, Verfasserin Erika Pfeiffenberger-Scherer, HG Gemeinde Lend
- Salzburger Nachrichten, Juni 2011 - Thermenprojekt
Einzelnachweise
Städte und Gemeinden im Pinzgau | |
Stadtgemeinden:
Mittersill ∙
Saalfelden am Steinernen Meer ∙
Zell am See
|