Käthe Novotny
Käthe Novotny († 14. Juni 1945 in der Stadt Salzburg) war eine ehemalige Insassin des Frauen-Konzentrationslager Lebenau im Nordosten von Laufen an der Salzach.
Über Käthe Novotny
Wenige Wochen nach ihrer Befreiung aus der Haft erlag die ehema1ige politische Gefangene des Frauen-Konzentrationslagers Lebenau‚ Käthe Novotny, einem Leiden, das sie sich in der Haft zugezogen hatte. Am 18. Juni kam bei strahlendem Sonnenschein ein große Trauergemeinde zu ihrem Begräbnis auf dem Salzburger Kommunalfriedhof. Die treue Österreicherin Käthe Novotny musste das Bekenntnis zu ihrer Heimat mit den Qualen des Konzentrationslagers Lebenau bezahlen müssen. Vor dem durch die rot-weiß-rote Fahne, unzähligen Kränzen und Blumen geschmückten Sarg hielten Kameraden aus verschiedenen Konzentrations1agern die Ehrenwache im blau-weiß gestreiften Strafgewand der KZ-Häftlinge. Das frühere Strafgewand war die Ehrenkleidung dieses Tages‚ der eine eindrucksvolle Kundgebung gegen den KZ-Terror darstellte.
Landeshauptmann Dr. Adolf Schemel und andere hohe Abgesandte der Landesregierung sowie die Sekretäre aller drei Parteien Österreichs waren zum Begräbnis erschienen. Die Konzentrationslager Buchenwald; Auschwitz‚ Ebensee, Mauthausen und Dachau, sowie die früheren politischen Häftlinge der Zuchthäuser Straubing und Keilsheim waren durch ihre Delegationen vertreten. 38 Frauen aus dem Konzentrationslager Lebenau nahmen von ihrer Freundin, mit der sie Freud und Leid geteilt‚ Abschied.
Der Leiter der KZ-Betreuungsstelle und Sekretär der Kommunistischen Partei Matzlinger prangerte in seiner Rede die Verbrechen des Nationalsozialismus an, die der Welt 2O Millionen Menschen geraubt haben. Käthe Novotnys Tod sei eine Verpflichtung für alle, an dem Wiederaufbau Österreichs zu einem freien demokratischen Staate tatkräftig mitzuarbeiten und eine Kampfansage an die Überreste dieses verruchten Systems und seiner Hintermänner. Erschüttert reichten die Trauernden der zurückgebliebenen Cousine der Verstorbenen die Hand. Unter den gesenkten Fahnen Österreichs, Polens, Frankreichs und Jugoslawiens wurde der Sarg der Erde übergeben.
Quelle
- "Salzburger Nachrichten in ANNO, Ausgabe vom 19. Juni 1945, Seite