Karl Otto Wagner
Karl Otto Wagner (* 15. Juli 1883 Salzburg; † 26. Jänner 1951) war ein Salzburger Volksbildner und Historiker.
Leben
Karl Otto Wagner war Sohn des Schulrats Karl Wagner.
Nach seinem Einjährig-Freiwilligen-Jahr bezog er die Universität Wien, um Germanistik zu studieren. Er dissertierte über die "Oberdeutsche Literaturzeitung".
Seine Lehrtätigkeit, die er an dem Gymnasium zu Krumau in Böhmen (1908/09) und dem Mädchenlyzeum zu Prag (1910 – 1914) begann, wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Diesen machte er vom ersten bis zum letzten Tag als Artillerist mit, brachte es zum Hauptmann, zum Batteriekommandanten und zu zahlreichen Auszeichnungen.
Nach dem Krieg wirkte er als Professor an der Salzburger Lehrerbildungsanstalt.
1921 wurde er mit dem Amt eines Bundesstaatlichen Volksbildungsreferenten betraut, als welcher er eine ausgedehnte und fruchtbare Tätigkeit entfaltete. In geschickter Weise verstand er es, auch den Verein für Heimatschutz im Lande Salzburg (später "Verein für Volkstum und Heimatpflege"), dessen Vorstand er 1922 wurde, in den Dienst seines Referats zu stellen.
Nach der im Jahre 1938 erfolgten Auflösung des Amtes kehrte er in den Schuldienst zurück, und zwar an die Salzburger Gewerbeschule, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1945 tätig war.
Dem Ausschuss der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde gehörte er von 1919 bis 1945 an, 1919/20 als Schriftführer, 1920 bis 1938 als stellvertretender Vorsitzender.
Am 26. Jänner 1951 starb er plötzlich und unerwartet an einem Schlaganfall.
Werk
Das wissenschaftliche Werk Wagners, wie es in Büchern, Aufsätzen und Vorträgen zum Ausdruck kam, war ein sehr vielseitiges. Auf seinem engeren Fachgebiet, der Literatur-, Theater- und Zeitungsgeschichte Salzburgs, war er die anerkannte Autorität. Auch auf allgemein kulturgeschichtlichem und auf volkskundlichem Gebiet wirkte er als Volksbildner.
- Selbstständige Werke:
- Salzburger Literatur im Rahmen der Deutschen Literaturgeschichte. Wien 1925 (Salzburger Heimatbücher).
- Pinzgauer Sagen. Wien, 1925 (Deutsche Hausbücherei. Herausgegeben von der Volksbildungsstelle des Bundesministeriums für Unterricht, Bd. 142).
- Gasteiner Sagen. Verlag Krauth, Bad Gastein, 1926.
- Franz Michael Vierthaler zum hundertsten Todestage. Festschrift der Bundeslehrerbildungsanstalt in Salzburg. Salzburg, 1927.
- Alt-Salzburg. Zeitbilder aus den tausend Jahren des geistlichen Fürstentums. Wien, 1947 (Buchreihe "Österreichische Heimat", Bd. 6).
- Aufsätze in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde:
- Die "Oberdeutsche allgemeine Litteratur-Zeitung", in: MGSLK 48, 1908, S. 89-221
- Das Salzburger Hoftheater 1775-1805, in: MGSLK 50, 1910, S. 285-328
- Die Literaturzeitung von Salzburg und Süddeutschlands pragmatische Annalen der Literatur und Kultur, in: MGSLK 60, 1920, S. 33-61
- Domherr Friedrich Graf Spaur und seine Werke, in: MGSLK 74, 1934, S. 145-158
- mit Karl Fiala: Volkskunst in Salzburg, in: MGSLK 75, 1935, S. 201-232
Quelle
- Nachruf (von Herbert Klein) in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 91 (1951), S. 201-203.