Martin Grubinger

Martin Grubinger (2014)

Martin Grubinger (* 29. Mai 1983 in der Stadt Salzburg) ist ein österreichischer Schlagzeuger, Komponist und Moderator.

Leben

Martin Grubinger machte bereits als Jugendlicher bei internationalen Musik-Wettbewerben auf sich aufmerksam. Er studierte am Bruckner-Konservatorium in Linz und am Mozarteum in Salzburg.

Seit April 2010 moderiert er das Musikmagazin KlickKlack im Bayerischen Rundfunk.[1]

2015 wurde er Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste und ist seit 2018 Professor für klassisches Schlagwerk/Multipercussion an der Universität Mozarteum Salzburg.

Für die Kronenzeitung ist er als Kolumnist tätig (Schlagfertig).

Grubinger ist seit 2009 verheiratet mit der Pianistin Ferzan Önder, mit der er einen Sohn hat.

2023: Martin Grubingers letztes Konzert

Schon seit Langem hatte Grubinger das Ende seiner beeindruckenden Solistenkarriere im Jahr seines 40. Geburtstags geplant und angekündigt. Das erste seiner beiden Abschiedskonzerte im (zwei Mal ausverkauften) Großen Festspielhaus, die von der Salzburger Kulturvereinigung veranstaltet wurde, war am Freitagabend, den 22. September 2023, geriet zum "Finale mit Verlängerung und Elferschießen".

Mit seiner Formation von der Größe eines Fußballkaders zelebrierte Grubinger noch einmal Lieblingsstücke zwischen Weltmusik (etwa Astor Piazzollas "Libertango" in kosmopolitischem Bigband-Arrangement) und Jazz- und Fusion-Hits von Steps Ahead oder Jaco Pastorius bis zu Popsongs von Sting. Als Bandleader dirigierte Martin Grubinger senior das Ensemble stilsicher in allen Genres.

Dass auch Peter Filzmaier und Armin Wolf auf der Bühne Platz nahmen (und am Schluss ebenfalls Percussion-Instrumente bedienten), geht wiederum auf eine Wette zwischen den Fußballfanatikern Grubinger und Filzmaier zurück. Es ging um die Glaubensfrage, ob "Bayern München" oder der "FC Barcelona" das bessere Team sei. Aus dem Wetteinsatz wurde das Bühnenprogramm "Peter, Martin und der Wolf" mit Geschichten zwischen Sport und Politik aus Filzmaiers Buch "Atemlos" und verbalen Doppelpässen vor und nach den Auftritten der Band. "Die ZiB 2 werden Sie heute nicht mehr schaffen", prophezeite Wolf irgendwann in der Mitte des Konzert-Talks.

Am Abend vor dem ersten Salzburger Finale hat Grubinger noch ein Abschiedskonzert in Paris in Frankreich gespielt. Zu hören war von Müdigkeit nichts. Bei einem Song, den er am Rock-Schlagzeug spielte, ging vor lauter Power prompt ein Stick zu Bruch.

Wohin also wird er seine ganze Energie künftig lenken? Nach 30 Jahren auf der Bühne sei es für ihn "Zeit für etwas Neues", bekräftigte Grubinger. Er wolle nicht nur als Mozarteumsprofessor die nächste Generation an Spitzenkräften für die Champions League ausbilden. Mit der App MyGroove, die er mit Red Bull entwickelt, wolle er zum Musizieren auf allen Levels animieren. Wer die App nutze, könne die klassischen Band-Instrumente probieren und sich dabei von Profis virtuell begleiten lassen.

Bleibt also nur noch die Sache mit der Wette. Auf der Festspielbühne trugen Grubinger und Filzmaier sie mit einem Elferschießen aus, das der Salzburger Weltstar mit Heimvorteil und einem 1:0 für sich entschied. Und zum Abschied gab es Volksfeststimmung: Martin Grubinger sang mit dem enthusiastischen Publikum "I am From Austria" - im Bayern-Trikot.

Auszeichnungen

  • Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals (2007)
  • Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland (2010)

Diskografie

  • Zeitstimmung (2006)
  • Act (2007)
  • Drums‘n’Chant (2010)
  • In meinem Kopf singt ein Vogel das ganze Jahr (2011)
  • The Percussive Planet (2011)
  • Friedrich Cerha: Konzert für Schlagzeug und Orchester. Impulse für Orchester. (2012)
  • Peter Eötvös: DoReMi. Cello Concerto Grosso. Speaking Drums (2015)

Kompositionen

  • Aus dem Leben einer Trommel
  • Evolution in Rhythm
  • Planet Rudiment

Quellen

Einzelnachweise