Mozarts Begräbnis – Fakten und Spekulationen

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Um Mozarts Begräbnis ranken sich Spekulationen und es gibt aber auch Fakten.

Die Fakten

  • Wolfgang Amadé Mozart starb am Montag, dem 5. Dezember 1791, gegen ein Uhr früh in seinem Haus in Wien.
  • Er wurde noch am selben Tag in seiner Wohnung und am 6. Dezember bei der über dem Abgang zu den Katakomben errichteten Kruzifixkapelle am Stephansdom aufgebahrt. Der Abschied wurde im Kreise seiner Freunde und Verwandten zelebriert.
  • Laut der Sternwarte in Wien, die Wetteraufzeichnungen durchführte, war das Wetter mild und trocken. Allerdings ist dies kein Hinweis auf die Straßenverhältnisse im Dezember 1791.
  • Laut dem Wiener Stadt- und Landesarchiv ist nicht bekannt, ob Mozart am 6. Dezember 1791 abends oder am 7. Dezember 1791 frühmorgens zum Sankt Marxer Friedhof gebracht wurde. Es gibt darüber keinerlei Aufzeichnungen. Einer damals gültigen Sanitätsverordnung zufolge wäre eine Beerdigung erst ab dem 7. Dezember erlaubt gewesen.
  • Mozart wurde in ein "allgemeines einfaches Grab" gebettet (→ Mozart-Grab auf dem St. Marxer Friedhof in Wien). Das Bezeichnen der Gräber war aufgrund der Josephinischen Reformen vom August 1788 zwar nicht verboten, geschah aber im Falle Mozarts nicht.

Die Spekulationen

Mozart sei verarmt gestorben und wäre in einem Armengrab beerdigt worden
Falsch ist, dass er völlig mittellos starb. Vielmehr ist richtig, dass er als Musiker standesgemäß in einem "einfachen allgemeinen Grab" bestattet wurde, nicht in einem "Massengrab" oder "Armengrab".
Richtig ist allerdings auch, dass Mozarts Witwe die verbliebenen Verbindlichkeiten nur begleichen und den Lebensunterhalt der Familie für einige Zeit decken konnte, weil ihr von Kaiser Leopold II. eine Pension und der Gewinn aus einem Benefizkonzert, für das der Kaiser selbst einen großzügigen Betrag gab, zugesprochen wurden.
Mozart wäre erst am 7. Dezember eingesegnet und nicht am Friedhof St. Marx, sondern am Matzleinsdorfer Friedhof begraben worden
Unter Hinweis auf zeitgenössische Erinnerungen von Salieri, Gall und den Brüdern Aschenbrenner wurde publiziert, dass die Einsegnung und Beisetzung der Leiche Mozarts erst am 7. Dezember 1791 während eines massiven Schlechtwettereinbruches stattgefunden haben soll und Indizien auf eine Bestattung am Friedhof Matzleinsdorf hindeuten. So soll der Leichenzug nicht (Richtung St. Marx) durch das Stubentor gegangen sein, sondern durch das Kärntner Tor Richtung Matzleinsdorfer Friedhof; die ursprünglich für diesen Friedhof geltenden Angaben über die Lage des Grabes sollen erst später auf den St. Marxer Friedhof angewendet worden sein. Mozart soll auch in Schikaneders Freihaustheater aufgebahrt gewesen sein.
Niemand hätte den Leichenzug Mozarts zu seinem Grab begleitet
Richtig ist, dass der Leichenzug nicht von Freunden und Verwandten zum Sankt Marxer Friedhof begleitet wurde.
Falsch ist, dass dies wegen der Wetterverhältnisse geschah.
Richtig ist vielmehr, dass damals in Wien das Begleiten des Leichnams bis zum tatsächlichen, in Mozarts Fall vier Kilometer entfernten Grab unüblich war. Mit der Aussegnung im Stephansdom waren die zu jener Zeit vorgesehenen Begräbnisfeierlichkeiten beendet.
Die Leiche Mozarts wäre umgebettet worden
Erst 17 Jahre nach Mozarts Tod versuchte seine Frau Constanze, das Grab ihres Mannes zu finden. Da es aber kein Kreuz oder Bezeichnung dieses Grabes gab, musste man sich auf höchst unsichere Erinnerungen der Friedhofsangestellten verlassen. Es ist daher nicht möglich anzugeben, wo Mozart beerdigt worden ist.
Der echte Schädel Mozarts sei bei der Internationalen Stiftung Mozarteum (ISM) in der Stadt Salzburg aufbewahrt
Siehe Mozart-Schädel

Medizinische Spekulationen

Der dänische Neurologe und Psychiater Rasmus Fog spekulierte 1985 über eine mögliche Erkrankung Mozarts am Tourette-Syndrom. 2005 untersuchte der irische Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie Michael Fitzgerald in seiner Veröffentlichung The Genesis of Artistic Creativity die Frage, ob Mozart das Asperger-Syndrom gehabt hätte. Anhand des biographischen Materials hält er es durchaus für möglich. Wegen Mozarts Hyperaktivität und Impulsivität könnte auch eine Diagnose von ADHS zutreffen.

Weblink

  • ANNO,(Neuigkeits) Welt Blatt, Ausgabe vom 25. Juli 1931, Seite 10:Mozarts Begräbnis,Grabstätte und angeblicher Schädel

Quelle