Römerstraße über das Hochtor
Es gab mit der Römerstraße über das Hochtor auch eine Straßenverbindung über die Hohen Tauern.
Über die Römerstraße
Im Zuge einer Studienreise österreichischer Ingenieure im Land Salzburg des Vereins der Ingenieure und Architekten am 5. und 6. Juli 1931 zu den Kraftwerkbauten im Stubachtal und zur im Bau befindlichen Großglockner Hochalpenstraße wurde auch über diese Römerstraße berichtet. Nachstehend ein Auszug aus dem Beitrag über diese Studienreise in der "Salzburger Wacht"[1] betreffend der Römerstraße:
[...] Bezüglich der Verbindung der beiden Auffahrtsrampen im Norden- und im Süden bestehen bekanntlich 2 Projektvarianten, zwischen welchen noch nicht entschieden ist.
Variante I:
Wie bekannt führt diese Variante über das Fuscher Törl, die Fuscher Lacke, Mittertörl und durch einen 350 Meter langen Tunnel durch das Hochtor hindurch und senkt sich dann zum Kasereck herab, wo sie mit der Aussichtsstraße zur Franz-Josefs-Höhe zusammentrifft. Die Straße führt stellenweise genau auf alten Römerstraßen. Interessant war die Feststellung, daß die Römer ihre Straße mit einer Neigung von unter zwölf Prozent gebaut haben, die Kurven sind noch deutlich erkennbar und sind so gut gewählt, daß sie auch heute noch für den Neubau der Autostraße in ihrer Linienführung verwendet werden. Diese Höhenstraße führt an den gewaltigen Schuttabhängen des Brennkogels vorbei, die von Serpentin-Gestein ganz grün gefärbt sind. Der Brennkogel selbst hat eine prachtvolle Farbenbildung aus flammendem Rot, durchzogen von grünen Serpentinbändern. Zwischen Mittertörl und Hochtor liegen neben der alten Römerstraße Reste von mehreren Knappenstuben mit Abraum-Schuttkegeln und Stolleneingängen in deutlich erkennbaren Quarzgängen. Die Stollenverzimmerung ist stellenweise noch gut erhalten, aber eine Begehung äußerst gefährlich. Auch auf dem Kloben selbst, der neben dem Brennkogel pyramidenartig aufsteigt, befindet sich das zweithöchste Bergwerk Europas in 2920 Meter Seehöhe. Diese Zeugen ehemaliger eifriger Bergbautätigkeit werden wahrscheinlich durch die Erbauung der Hochalpenstraße wieder aufleben, da die Goldgewinnung infolge der schwierigen Bringungsverhältnisse seinerzeit vor mehreren Jahrhunderten aufgegeben wurde.
Nach dem Hochtor führt die Trasse in vielen Serpentinen hinab zum Kasereck, das zirka 600 Meter oberhalb von Heiligenblut gelegen ist. Auch bei diesem Abstieg wird öfters die Linienführung der alten Römerstraße benützt. An vielen Stellen besonders bei den Krümmungen sind die alten Räderspuren zu sehen. Vermutlich dürfte diese alte Tauernübergangsstraße, die als Salzstraße bezeichnet wurde, auch im Mittelalter noch als Saumweg zur Abfuhr der Golderze gedient haben.
Georg Rigele schreibt in seinem Buch "Großglockner Hochalpenstraße: Zur Geschichte eines österreichischen Monuments" auf Seite 211 zum Bild "Gesamtansicht der Nordrampe zwischen Hochmais und Fuscher Törl." «In der Bildmitte sind die Serpentinen des als Baustraße verwendeten Saumpfads zu erkennen, den Wallack als 'Römerweg' vermarktete».