Brennkogel

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Gipfel und Südwestabhang des Brennkogels
Großglockner Hochalpenstraße vor Gipfel und Nordostseite des Brennkogels
Brennkogel-Nordostseite mit grünem Serpentinit aus der Brennkogelfazies
Blick auf das Hochtor-Tunnel-Südportal der Großglockner Hochalpenstraße, die links vom Mölltal heraufführt. Im Hintergrund der Brennkogel.

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Der Brennkogel (3 018 m ü. A.) ist ein Gipfel in den Hohen Tauern in der Glocknergruppe.

Name

Man vermutet, dass die Bezeichnung Brennkogel semantisch (sprachinhaltlich) mit dem Namen Feuerkogel, einem Berggipfel am oberösterreichischen Traunsee) vergleichbar ist. Beide Bezeichnungen nehmen wahrscheinlich auf Blitzschlag Bezug.

Geografie

Der Gipfel des Brennkogel liegt etwa 1 500 m westlich des Mittertörls, einem Teilstück der Großglockner Hochalpenstraße zwischen Fuscher Törl und Hochtor.

Sein nächster Nachbar im Westen ist der Kloben (2 938 m ü. A.), ein bei Skitourengehern beliebtes Frühjahrsziel. Dazwischen liegt die Spielmannscharte, wo ehemals Goldbergbau betrieben wurde. Unterhalb des Ostabhanges befindet sich der Elendboden, der traditionelle Mittagsrastplatz der Teilnehmer der Großglockner Wallfahrt der Pinzgauer. Der nächste Gipfel im Norden ist der Törlkopf (2 455 m ü. A.) und im Süden das Hörndl (2 767 m ü. A.), das bereits in Kärnten liegt. Über den Brennkogel verläuft die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten.

An seinen nordwestlichen Abhängen fließt der Brennkogelkees talwärts, südwestlich der Guttalkees.

Geologie und Mineralien

Was Geologie und Mineralien betrifft, nimmt der Brennkogel eine bemerkenswerte Stellung ein. Der hier vorkommende Serpentinit, der zu den Grüngesteinen zählt, was am Nordostabhang des Brennkogels auch für Laien deutlich erkennbar ist, zählt geologisch zu den Ophiolithen. Serpentinitgebunden kommen die Minerale Epidot, Tremolit, Talk, Dolomit, Aktinolith, Lizardit, Perowskit und Titanklinohumit vor. Im Rahmen der Informationsstelle Elendgrube, die einen Überblick über die wichtigsten Gesteine der Hohen Tauern gibt, befindet sich eine Informationstafel zum geologischen Aufbau des Brennkogels und eine weitere zum ehemaligen Gold- und Silberbergbau im Bereich dieses Berges.

Goldbergbau

Der ehemalige Bergbau auf Gold und Silber hat seine Spuren am Nordgrat des Brennkogels hinterlassen. Dieser Bergbau zählt neben dem am benachbarten Kloben nach dem Bergwerk am Monte Rosa zu den zweithöchsten Bergwerken in den Alpen. Dr. Ernst Preuschen, Bergbauexperte, entdeckte hier ein ehemaliges Berghaus und sammelte Werkzeuggriffe, Schlägel und Eisen, Kübelböden, Schleifsteine, Zündschwämme und Tonwaren auf.

Seilbahnprojekt

Für eine Brennkogelseilbahn wurde 1961 von Dipl.-Ing. Billik ein Vorprojekt erstellt, das mit einem Aufwand von 17 Millionen Schilling rechnete. Die Kabinenseilbahn, die vor allem mit Besuchern der Großglockner Hochalpenstraße rechnete (1960 rund eine Million Besucher), würde vom Fuscher Törl (2 424 m ü. A.) in eine Höhe von 2 970 m ü. A. führen. Die Bergstation sollte demnach 40 Meter unter dem Brennkogelgipfel liegen und 500 Personen pro Stunde befördern. Dieses Seilbahnprojekt wurde aber nie realisiert. Zur selben Zeit waren Planungen für die Seilbahn auf den Gipfel des Kitzsteinhorns im Gang.[1]

Weblinks

Quellen

  • 3227 – West Großglockner, Topografische Karte, Österreichische Karte 1:25 000.
  • Karl Krainer: Die Geologie der Hohen Tauern, HG Nationalparkfonds der Länder Kärnten, Salzburg und Tirol, Universitätsverlag Carinthia, 1994
  • Josef Lahnsteiner: Unterpinzgau, Eigenverlag, Hollersbach im Pinzgau, 1960
  • Albert Strasser: Die Minerale Salzburgs, Eigenverlag, Salzburg, 1989
  • Heinz-Dieter Pohl: Die Bergnamen der Hohen Tauern, OeAV-Dokumente Nr. 6, Innsbruck 2009
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).

Einzelnachweis

  1. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 31. Jänner 1962, Seite 5