Südrampe der Großglockner Hochalpenstraße

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Eröffnung am 2. Oktober 1932. Das Bild zeigt den Erbauer der Straße, damals noch Oberbaurat Ing. Franz Wallack bei seiner Rede in Heiligenblut.
Eröffnungsfahrt am 2. Oktober 1932, hier beim Kasereck.
Eröffnungsfahrt am 2. Oktober 1932.
Südrampe bei der Tauernbrücke, historische Ansichtskarte 1936.
Blick vom Tauerneck an der Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße auf die Kehren 22 bis 24 sowie genau unterhalb der untersten Kehre auf die Abzweigung Guttal, links verläuft bereits die Gletscherstraße auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und links unterhalb von dieser erkennt man noch Kehren der alten Glocknerhausstraße, historische Ansichtskarte.
Beginn in Heiligenblut Ortszentrum, Aufnahme 1936.

Die Südrampe der Großglockner Hochalpenstraße ist der Teil der Großglockner Hochalpenstraße auf Kärntner Seite von der Kassenstelle Heiligenblut bis zum Kreisverkehr Guttal.

Geografie

Der Großglockner Hochalpenstraße Straßenverlauf der Südrampe führt von Heiligenblut am Großglockner zum Kreisverkehr Guttal. Dort beginnt die sogenannten Gletscherstraße hinauf zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, die nicht mehr Teil der Südrampe ist.

Zu Beginn der Bauarbeiten im Herbst 1930 betrug die Länge der beiden Baulose 8,6 Kilometer. Das zweite Baulos endete aber nicht im Bereich des heutigen Kreisverkehrs Guttal, sondern etwas weiter westlich oberhalb beim Schobereck (1 859 m ü. A.). Nachdem später die Mautstelle weiter nördlich des Gemeindezentrums von Heiligenblut verlegt wurde, ist dieser Straßenabschnitt heute etwas kürzer.

Baugeschichte

Der Bau der Großglockner Hochalpenstraße war zunächst in zwei große Abschnitte unterteilt:

in die Nordrampe und
in die Südrampe

Erst nach Beilegung des Variantenstreits im Spätsommer 1933 kam dann der dritte große Abschnitt, die Scheitelstrecke, dazu.

Von Heiligenblut gab es seit 1908 bereits eine mautpflichtige Alte Glocknerhausstraße bis zum Glocknerhaus. 1930, mit dem Baubeginn der Großglockner Hochalpenstraße, begann Franz Friedrich Wallack von Heiligenblut mit dem Bau der Südrampe bis zur Abzweigung Guttal. Bis dorthin verwendete er allerdings eine neue Trasse und nicht die Trasse der alten Glocknerhaustraße. Während die Trasse der alten Glocknerhausstraße von Heiligenblut sofort in nordwestliche Richtung mehr oder weniger in direkte Linie zur Abzweigung Guttal verlief, führte die Trasse von Wallack zunächst nach Nordosten fast bis zum Beginn des Fleißtals. Hier befindet sich die erste Kehre von Heiligenblut und die letzte von Salzburg kommend auf der Durchgangstraße (Kehre 26). Von dort führt die Trasse dann aber ebenfalls nach Nordwesten, vorbei am Parkplatz Rossbach und Parkplatz Kasereck, zur Abzweigung Guttal und weiter zum Schobereck.

Am 2. Oktober 1932 konnten die Südrampe und die Gletscherstraße bis zum Parkplatz Kaiser-Franz-Josefs-Höhe I unterhalb der historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe für den Verkehr freigegeben werden. Die Scheitelstrecke von Guttal über den Hochtor-Tunnel zum Fuscher Törl und hinunter nach Hochmais, bis wohin im Norden die Straße ebenfalls im Herbst 1932 fertiggestellt war, konnte wegen dem anhaltenden Variantenstreit noch nicht begonnen werden. Erst nach Einigung in diesem Streit Ende Juli 1933 begannen von Guttal die Arbeiten des 6,6 Kilometer langen Baulos Süd der Scheitelstrecke zum Hochtor Tunnel (von Norden her beträgt die Länge der Scheitelstrecke von Hochmais bis zum Hochtortunnel 11,8 km).

Baulose

Der Bau der Südrampe war in folgende Baulose unterteilt:

  • Baulos 4: von Heiligenblut über das Fleißtal zum Kasereck; hier sollte nach dem ersten Entwurf die Scheitelstrecke abzweigen
Daten: Länge 5,9 km, tiefster Punkt 1 301 m ü. A., höchster Punkt 1 931 m ü. A., Höhenunterschied 612 m, durchschnittliche Steigung 10,4 Prozent, Höchststeigung 11,8 Prozent;
  • Baulos 5: vom Kasereck über das Guttal zum Schobereck; das ist der Punkt, an dem die alte Glocknerhausstraße in die neue Straße einmündet.
Daten: Länge 2,7 km, tiefster Punkt 1 859 m ü. A., höchster Punkt 1 913 m ü. A., Höhenunterschied 54 m, durchschnittliche Steigung 2,0 Prozent, Höchststeigung 8,2 Prozent;

Baulager

Es gab in diesem Bereich folgende Baulager (Daten Spätherbst 1931):

  • Baulager Fleiß mit 30 Mann
  • Baulager Wegscheider mit 180 Mann
  • Baulager Kasereck mit 225 Mann
  • Baulager Guttal mit 280 Mann

Eröffnung 1932

Die Südrampe konnte bereits am 2. Oktober 1932 eröffnet werden.

Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten waren der österreichische Bundespräsident Wilhelm Miklas, Finanzminister a. D. Dr. Grimm als Präsident der Großglockner Hochalpenstraßen AG, die Landeshauptleute von Salzburg, Dr. Franz Rehrl, und Kärnten, Ferdinand Kernmaier, der Erbauer der Straße, Ing. Franz Friedrich Wallack, Fürstbischof Dr. Adam Hefter, für den Oesterreichischen Automobil-Club dessen geschäftsführendes Vorstandsmitglied Graf Pachta und Rittmeister Eisler, für den Salzburger Automobil Club Vizepräsident Kommerzialrat Edwin Schurich, Oberbergrat h.c. Dipl.-Ing. Dr. Karl Imhof, Rudolf Zrost und Sekretär Baron Seyfferitz, der Präsident des Kärntner Automobil-Clubs, Kommerzialrat Koutnik sowie zahlreiche weitere Ehrengäste anwesend.

Nach einer Feldmesse am Vormittag in Heiligenblut setzte sich eine Autokolonne in Bewegung und befuhr die neue Straße.

Weblink

  • ANNO, Allgemeine Automobil-Zeitung, 1. Oktober 1932, ein Bericht über die Eröffnung der Südrampe von Heiligenblut bis auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Quelle

Baugeschichte der Großglockner Hochalpenstraße