Rettenbach (Wildbach)

Bild
Mittersill Rettenbach Sommer 2023 16.jpg
Basisdaten
Länge: XXX km
Quelle: Schellenberg
Quellhöhe: ~ 1 860 m ü. A.
Mündung: in Rettenbach in die Salzach
Mündungshöhe: 790 m ü. A.
Höhenunterschied: ~ 1 070 m

Der Rettenbach ist ein Wildbach in der Oberpinzgauer Stadtgemeinde Mittersill.

Verlauf

Der Rettenbach hat seine Quellen im Nordwesten von Mittersill südlich des Schellenbergs (2 048 m ü. A.) im Bereich der Brentling- und Hörgeralm. Von dort fließt er in südliche Richtung, nimmt das Englbachl auf und erreicht im Ortschaftszentrum von Rettenbach auf einem großen Schuttkegel den nördlichen Rand der Salzachtal-Niederung, wo er bei einer Haltestelle der Pinzgauer Lokalbahn auf 790 m ü. A. in die Salzach mündet.

Nebenflüsse

Englbachl

Einzugsgebiet

Zwölf Quadratkilometer, das bis zum Pass Thurn im Norden reicht.

Ereignisse

 
Bildmitte der vermurte Rettenbach nach dem schweren Gewitter im Sommer 2023.

Im Juli und im August 2022 kam es erstmals zu Murenabgängen, bei denen mehrere Häuser beschädigt wurden. Drei Häuser wurden für mehrere Tage evakuiert. Fast genau ein Jahr später, nach einem schwere Gewitter am 17. August 2023 vermurte der Wildbach das Ortschaftszentrum neuerlich. Fünf Häuser, die Zufahrtsstraße nach Rettenbach, die Wasserleitung und die Pinzgauer Lokalbahn wurden stark beschädigt. Die Feuerwehr und die Wasserrettung mussten die vom Wasser eingeschlossenen Leute aus den Häusern bergen, unter anderem mit einer Drehleiter. Neben der Feuerwehr halfen 150 andere Freiwillige bei den Aufräumarbeiten.

Laut Berechnungen der Wildbach- und Lawinenverbauung liegen im Einzugsbereich des Baches noch 60 000 Kubikmeter Geröll, die bei einem Unwetter ins Tal kommen könnten. Im März 2024 wurde daher mit dem Bau von Schutzbauten begonnen. Auftraggeber der Wildbachverbauungen ist immer eine Genossenschaft der Begünstigten, die sich finanziell beteiligt und sich später um die Erhaltung des Bauwerks kümmert. Da es in Rettenbach früher nie zu Überflutungen gekommen ist, gab es dort noch keine Genossenschaft.

Weil die Gründung der Genossenschaft erst am 18. April 2024 bestätigt wurde, reichte im Herbst 2023 die Gemeinde das Projekt ein und übernahm als Vorleistung beim ersten Bauabschnitt auch fast den ganzen Interessentenanteil von 20 Prozent bei der Finanzierung. Beim zweiten Bauabschnitt müssen aber auch die Anrainer ihren Beitrag leisten. Teilweise ist das für sie eine große Belastung, da sie schon die Hochwasserschäden zu bewältigen haben. Mitglieder der Genossenschaft können nur die Eigentümer jener Flächen sein, die direkt vom Wasser bedroht sind. Die meisten Bewohner von Rettenbach leben auf einer Geländeterrasse außerhalb der Gefahrenzone, sind allerdings auf die gefährdete Infrastruktur wie die Straße angewiesen. Ein Großteil der nur mittelbar Betroffenen beteiligt sich aber freiwillig mit einem Beitrag von durchschnittlich 2500 Euro an den Schutzmaßnahmen.

Die Gesamtkosten betragen fünf Millionen Euro. Im ersten Abschnitt um 1,5 Millionen Euro wird eine Brücke über den Rettenbach errichtet. Vorher gab es nur einen viel zu engen Rohrdurchlass, der bei Murenabgängen verstopfte. Derzeit läuft der Verkehr über eine Behelfsbrücke des Bundesheers. Im ersten Bauabschnitt werden außerdem noch die Bachufer gesichert und eine Kurve wird begradigt, damit sich der Abfluss verbessert. Außerdem wird der Stauraum für eine Murensperre ausgehoben, die Teil des zweiten Bauabschnitts ist.

Bilder

  Rettenbach (Wildbach) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblink

  • Verlauf auf AMap, aktualisierter Datenlink 5. Mai 2024

Quellen