Schatz-Durchhaus

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Im Schatz-Durchhaus, über dem Torbogen eine Plainer Madonnen-Kopie.
Die Café-Konditorei Schatz im Schatz-Durchhaus.

Das Schatz-Durchhaus ist ein Durchhaus in der Salzburger Altstadt. Es verbindet die Getreidegasse (Häuser Nr. 3 und 3A) mit dem Universitätsplatz (Haus Nr. 16) über einen kleinen Innenhof.

Geschichte

Das Durchhaus ist - wie auch die anderen Durchhäuser an der Getreidegasse zum Universitätsplatz - entstanden, als ein Teil des Frauengartens zur Errichtung einer zweiten Häuserreihe hinter der Getreidegasse durch die Salzburger Erzbischöfe geöffnet wurde. Unter den ersten Besitzern sind unter anderem Mitglieder der Familie Keutzl zu nennen. Bei Grabungsarbeiten 1994 wurde ein Keller freigelegt, in dem man Fundamente eines Turmhauses fand.

Name

Der Name geht auf den Drechsler[1] Josef Schatz den Älteren zurück, der 1836 das Faktor-Mayr-Haus (Getreidegasse 3) erwarb und dort bis 1880 eine Drechslerei führte. Sein Sohn, Josef Schatz der Jüngere, führte die Drechslerei fort, aus der später das Spielwarengeschäft Josef Schatz hervorging. Dessen Halbbruder, Karl Schatz, gründete 1877 die Konditorei Schatz, die sich etwa in der Mitte des Durchhauses befindet und dort auch heute noch existiert.

Geschäfte

Wo sich bis 2020 das "Schuhhaus J U R Denkstein" befand, war bis in die 1950er-Jahre das Bürstengeschäft Niedermann. In der Zwischenkriegszeit gab es im Hof einen Friseursalon. Im zweiten Hof gab es von 1899 bis 1927 eine Weinstube sowie von 1898 bis 1904 das Textilunternehmen Opferkuch. In dieses Geschäft zog später Schuhgeschäft Kremsmayer.

Erwähnenswert

Das "Schützende Auge" über dem Eingang in der Getreidegasse.

Über dem rundbogenförmigen Eingangsportal zum Schatz-Durchhaus in der Getreidegasse befindet sich in der Mitte ein "Schützendes Auge", mittig in einen Dreieck, umgeben von einem Strahlenkranz, beidseits geschmückt mit je einer Ranke, sowie darunter eine halbbogenförmige Banderole mit der Inschrift:

"Gottes Auge schütz' dieses Haus - und was da gehet ein und aus."

An der Decke im Durchhaus auf der Seite zur Getreidegasse hängen ein Walknochen und ein Haifisch. Diese kuriosen Schaustücke erinnern symbolisch an den weitläufigen Handel der im Durchhaus einst ansässigen Faktoreien mit Nordeuropa und mit Südeuropa.

Eine Gedenktafel erinnert an den Aufenthalt in Salzburg von August Bebel (* 1840; † 1913), einem der Begründer der organisierten sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Deutschland.

Im ersten Stock befand sich das Lokal Zur Weinstube, allerdings nur für knapp drei Jahre um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert.

Bildergalerie

Quellen

Einzelnachweis