Schlammlawinen-Unglück 1975 in Ramingstein

Ein tragisches Schlammlawinen-Unglück, lokal als "Pleascha-Unglück" bekannt, ereignete sich am Sonntag, den 6. April 1975 in der Lungauer Gemeinde Ramingstein.

Über das Unglück

Im 300 Jahre alten Holzhaus der Familie Trattner waren die Familie und Nachbarn zu einem Familienfest zusammengekommen. Es wurde der uralte Osterbrauch am "kleinen Ostersonntag", dem Sonntag nach Ostern, gefeiert. Da werden die Kinder, Enkel, Firmlinge und Taufkinder von Eltern und Großeltern, Firm- oder Taufpaten zum "Weihfleischessen" eingeladen.

An diesem Wochenende gingen starke Regenfälle im Land nieder. Das Erdreich war durchtränkt mit Wasser und im Lungau wurde Katastrophenalarm gegeben. Um 17:30 Uhr erfasste eine Mure aus Geröll, Schnee und Schlamm im Ausmaß von 400 Kubikmeter den "Plescher" im Mislitzgraben in Ramingstein und begrub zwölf Menschen unter sich. Ein Eingeladener verspätete sich und stand dann fassungslos vor dem Trümmerhaufen, wo bereits Bürgermeister Richard Maier eingetroffen war.

Etwa 100 Personen gruben mit allen verfügbaren Geräten in den Schlammmassen und waren in den ersten Stunden noch hoffnungsfroh. Doch nach den ersten Todbergungen griff Entsetzen um sich. Die Opfer waren erschlagen, erstickt, zermalmt. Gegen 22 Uhr verschärfte sich die Situation und wegen permanenter Erdrutschgefahr musste die Suchaktion unterbrochen werden.

Am frühen Montagmorgen wurden die Bergungsarbeiten fortgesetzt und bis Mittag waren alle Opfer geborgen. Sie wurden nach 17 Uhr im Sitzungssaal der Gemeinde Ramingstein aufgebahrt. Das Begräbnis fand am Donnerstag, den 10. April, statt.

Quellen