Josef Haidinger (NS-Opfer)
Josef Haidinger (* 15. November 1903 in Pöndorf am Hausruck, Bezirk Vöcklabruck; † 1941 ermordet in Hartheim) war aus Salzburg deportiertes Opfer des Nationalsozialismus.
Leben
Josef Haidinger lebte mit seiner Familie in der Gemeinde Gnigl in der Nähe des Rangierbahnhofes im Haus Josef-Waach-Straße 13, das im Eigentum des Ehepaares Haidinger war. Der bei der Eisenbahn tätige Haidinger war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und ihres Republikanischen Schutzbundes, aktiver Gewerkschafter und Obmann des Arbeiter-Turn- und Sportvereins in Gnigl bis zum Verbot aller Arbeiterorganisationen durch die österreichische Diktatur im Februar 1934.
Unter dem NS-Regime war er Mitglied der reaktivierten Widerstandsbewegung der Kommunistischen Partei (KPÖ) mit ihrem "Untergebiet Reichsbahn". Er wurde im Sommer 1940 von Anton Reindl für die KPÖ angeworben und von Franz Ofner für den Aufbau eines Widerstandsnetzes entlang den verzweigten Bahnstrecken engagiert. Nach intensiver Mitgliederwerbung in den Werkstätten und im Fahrdienst avancierte Haidinger zum Leiter des "Untergebietes Reichsbahn" und der "Gruppe Reichsbahnwerkstätte" und der Zugschaffner Franz Aschenberger zum Kassier des "Untergebietes Reichsbahn" und zum Leiter der "Gruppe Fahrdienst".
Der im August 1941 nach Salzburg zugezogene bayerische Gestapo-Mann Josef Kirschner agierte als verdeckter Ermittler. Ihm gelang es, in die Widerstandsnetze einzudringen. Haidinger wurde am 17. April 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort ermordet.
Gedenken
Auf einer Gedenktafel an die revolutionären bahnbediensteten Sozialisten in der Eingangshalle des Salzburger Hauptbahnhofs ist sein Name zu lesen.