Josef Loos
Hofrat Dr. Josef Loos (* 31. Juli 1853 in Nieder Georgenthal, Nordböhmen; † 20. Juni 1921 in Peuerbach)[1] war ein Landesschulinspektor für die Mittelschulen in Oberösterreich und Salzburg.
Leben
Nach Vollendung seiner Gymnasialstudien in Brüx, studierte Loos ab 1874 an der deutschen Universität in Prag klassische Philologie und Philosophie, woselbst unter den akademischen Lehrern namentlich Benndorf und Willmann seine weitere wissenschaftliche Richtung bestimmten. Als junger Akademiker wurde er das erste Mitglied des von Willmann neu begründeten pädagogischen Seminars und verblieb von da an dessen treuer Anhänger.
Seine Lehrertätigkeit begann Dr. Loos 1878 am Staatsgymnasium in Brüx (1879 bis 1882), wirkte weiterhin als Professor am Staatsgymnasium in Prag Neustadt (1883 bis 1890) und am akademischen Gymnasium in Wien (1890 bis 1893). In dieser Stellung unternahm er 1892 im Auftrage des Unterrichtsministers eine Studienreise nach Deutschland, um die dort bestehenden Einrichtungen zur Heranbildung der Lehrer höherer Schulen persönlich kennen zu lernen. 1893 wurde er zum Direktor des Maximiliangymnasiums in Wien ernannt und gleichzeitig zum Leiter des an dieser Anstalt errichteten ersten österreichischen Gymnasialseminars bestimmt, in welcher Eigenschaft er der damals in Wien tagenden Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner einen ausführlichen Plan über die Umgestaltung des Probejahres vorlegte.
Am 15. November 1898 erfolgte seine Berufung als Landesschulinspektor für die Mittelschulen in Oberösterreich und Salzburg nach Linz, welche Stellung er bis zu seinem Ruhestand (Ende Dezember 1918) innehatte.
Anlässlich der Vollendung zwanzigjähriger Dienstzeit als Landesschulinspektor wurde vom Lehrkörper der Mittelschulen Oberösterreichs in Würdigung des bedeutsamen Wirkens des Jubilars als sichtliches Zeichen ihrer dankbaren Verehrung demselben eine besondere Ehrung bereitet durch Errichtung einer "Hofrat Dr. Josef Loos Studienstiftung" von 12.000 Kronen für studierende Söhne und Töchter oberösterreichischer Mittelschullehrer, wodurch dessen Name in dauernder Erinnerung erhalten bleiben soll. Die Stiftungsurkunde mit den künstlerisch ausgeführten Einlageblättern in einer Kassette war dem gefeierten in einer besonders anberaumten Festversammlung überreicht worden.
Nicht nur als Schulmann, sondern auch als Philologe und Schriftsteller hat sich Dr. Josef Loos in der Wissenschaft einen hochgeachteten Namen von Ruf erworben. Sein Arbeitsgebiet war vornehmlich die Pädagogik gewesen. Von seinen zahlreichen literarischen Leistungen sei hier sein Hauptwerk zu erwähnen, das Enzyklopädische Handbuch der Erziehungskunde in zwei Bänden (2. Auflage 1911), ein sehr wertvolles Sammelwerk.
Dr. Josef Loos verschied am 20. Juni 1921 in Peuerbach und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Bergfriedhofe des Pöstlingberges in Linz.
Ehrungen
Quellen
- (Linzer) Tages-Post, Ausgabe vom 24. Juni 1921, Seite 1&2 Hofrat Dr. Josef Loos †. (ANNO)
- Linzer Volksblatt, Ausgabe vom 26. Juni 1921, Seite 1&2 Hofrat Dr. Josef Loos †. (ANNO)
- ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 1. Juni 1919, Seite 4