Buddhistischer Stupa


Ein Stupa (tibetisch Tschörten) ist ein Symbol für den voll verwirklichten Geist. Nach der über 2 500 Jahre alten buddhistischen Tradition erinnert eine Stupa an die Möglichkeit, Buddhaschaft zu erfahren – einen Geisteszustand, der jedem Lebewesen grundlegend innewohnt "wie Sesamöl im Sesamsamen".
Einleitung
Waren Stupas früher nur in asiatischen Ländern zu finden, so werden sie heute auch in vielen anderen Teilen der Welt errichtet, um auf alle Lebewesen auf ihrem Weg zu Glück, Freiheit und Frieden positiv zu wirken. Sowohl durch ihre äußere Form, als auch durch die im Inneren verwahrten Kostbarkeiten, wirken Stupas auf bewussten und unterbewussten Ebenen. Sie sind dazu geschaffen, Menschen zu ihrer inneren Kraft zu führen, und ihre positiven Qualitäten zu aktivieren.
Den Platz, an dem eine Stupa steht, kann man einfach nur genießen, zur Meditation nutzen, oder man kann die Stupa nach alter Tradition im Uhrzeigersinn umrunden. Es heißt, dass eine Umrundung ebenso viele positive Eindrücke im Geist aufbaut, wie einem Buddha ein Geschenk zu machen. Auch überpersönliche Wünsche für jede Art von Glück, Frieden und Wohlstand aller Lebewesen wirken in der Gegenwart einer Stupa besonders kraftvoll und werden während der Umrundung als aktive Praxis empfohlen.[1]
Buddhistischer Stupa in Salzburg
Der Stupa befindet sich auf dem Mönchsberg nächst der historischen Franz Josefs- und Elisabeth-Höhe bzw. südlich der Karolinenhöhe. Er wurde am 23. September 2011 von Lama Sherab Gyaltsen Rinpoche,[2] einem der angesehensten Lamas Nepals sowie Lama Ole Nydahl geweiht.
Es gibt verschiedene Stupa-Formen. Die acht wichtigsten stehen mit verschiedenen Lebensstationen und Taten eines Buddhas in Verbindung. Die Basis und die Spitze der Stupas sind immer gleich. Der mittlere Teil zwischen der oberen Rundung (der sogenannten Vase) und dem unteren Sockel (dem Löwenthron) weist unterschiedliche Formen auf.
Die auf dem Mönchsberg errichtete Form ist eine Erleuchtungsstupa (tib.: Changchub Tschörten) und drückt die vollkommene Verwirklichung des historischen Buddha Shakyamuni aus. Die Salzburger Stupa ist 4,18 Meter hoch und wurde aus polnischem Granit erbaut. In der Stupa hat eine Buddha-Figur seinen Platz gefunden. Sie blickt in Richtung Festung Hohensalzburg.
Kritik vor der Aufstellung
Gegner der Aufstellung kritisierten, dass das Buddhistische Zentrum eine Sonderbewilligung für die Aufstellung im Grünland in einem Landschaftsschutzgebiet erhalten hatte. Das Buddhistische Zentrum der Karma Kagyü Linie (KKD) Salzburg hielt dem entgegen, dass Stupas Monumente für den Frieden in der Welt seien. Sie sind Bauwerke, die die reine Natur des Geistes in perfekter Form ausdrücken.
Bürgermeister Dr. Heinz Schaden (SPÖ), der die Stadt Salzburg als Grundeigentümer vertrat sowie Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste), unterstützten die Aufstellung des Stupa wohlwollend.
Information zur Schreibweise
Im Bereich des Stupa gibt es Schilder, die auf den Stupa hinweisen. Bei der Beschreibung vor Ort steht jedoch die Stupa. Lama Ole Nydahl weist darauf hin, das beide Schreibweisen möglich sind und bevorzugt die weibliche Schreibweise, weil Stupas Schwanger voll Segen und Erleuchtung sind.
Weblinks
- Lage auf www.openstreetmap.org
- Webseite der Stupa Salzburg www.stupa-salzburg.at
- Buddhistisches Zentrum Salzburg KKD www.diamantweg.at/salzburg
Quelle
- "Salzburger Nachrichten", 17. September 2011
Einzelnachweise
- ↑ nach www.stupa-salzburg.at
- ↑ tibetischer Ehrentitel