Casino Bad Gastein

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Das Casino Bad Gastein war ein Spielcasino der Casino Austria AG in der Pongauer Gemeinde Bad Gastein.

Geschichte

Es befand sich im prunkvoll ausgestatteten Erdgeschoss des Grand Hotel de l'Europe in den nördlich gelegenen Räumen sowie im anschließenden hohen einstöckigen Anbau auf rund eintausend Quadratmetern bis 12. September 2015. Die Spielkonzession endete am 31. Dezember 2015.

Die Casino Austria waren längere Zeit auf der Suche nach einem Käufer. Der ehemaligen Hotelmanagers Reinhardt Tomek kündigte im Frühjahr 2023 an, das Casino zu kaufen. Der Kauf wurde jedoch von den Casinos Austria rückabgewickelt - da der Kaufpreis nie bezahlt wurde.

Im Jänner 2024 informierten die "Salzburger Nachrichten" exklusiv, dass der deutsche Wirtschaftspsychologe und Verhandlungsberater Jack Lord Nasher Awakemian-Doerr das Casino im Grand Hotel erworben hatte. Nicht einmal der Bürgermeister wusste davon. Der 44-jährige Nasher betreibt in München ein Verhandlungsinstitut - für dieses suchte er Seminarräume. Im ehemaligen Casino in Bad Gastein wurde er fündig. Aus einem Teil der Casino-Räumlichkeiten soll eine Eventlocation werden - beispielsweise für Seminare und Hochzeiten. Einen Teil der Räume, rechts von der Lobby, möchte er als Büros oder Ladenfläche vermieten - "mit Balkonen und Wasserfallblick". Im Kaufvertrag habe Nasher den Casinos Austria zusichern müssen, dass kein Casino mehr in das ehemalige Hotel einziehen werde.

Auch an einem Namen und an einer Website hat Nasher schon gearbeitet: "Ich habe mich lange mit dem Objekt und seiner Historie beschäftigt und herausgefunden, dass Ferdinand, Zar von Bulgarien, vor mehr als 100 Jahren sein Gspusi[1] öfters in den Räumlichkeiten traf und mit ihr in just diesen Sälen dinierte und feixte." Dieser Zar sei laut Nasher inkognito in Gastein abgestiegen mit einem Fantasienamen: "Graf Murany". Diese kuriose und auch etwas verwegene Geschichte hat den Verhandlungsexperten inspiriert, die Räumlichkeiten künftig "das Murany" zu nennen.

Nasher ist bei vielen Änderungen im ehemaligen Hotel abhängig von mehr als 65 Miteigentümern, die Wohnungen erworben haben. Selbst das Eigentum an der Lüftungsanlage gehört nicht zum Paket Nashers. Ein Umstand, der im Rahmen einer Betriebsanlagengenehmigung zum Hemmschuh werden könne, sagt ein Insider. Bei der Parifizierung des Hotels seien viele Fehler gemacht worden und daher sei es derart schwierig. Von vielen Eigentümern werde daher eine Neuparifizierung angestrebt.

Das ehemalige Casino in Bad Gastein hatte dann im Juni 2024 einen neuen Eigentümer. Die Murany Liegenschaftsverwaltungs GmbH & Co. KG scheint im Grundbuch auf. Gesellschafter dieser ist der deutsche Verhandlungsberater Jack Nasher. Er besitzt somit 13,5 Prozent am Grand Hotel de l'Europe Bad Gastein. 1 000 Quadratmeter sollen neu bespielt werden. Der historische Speisesaal des Hotels bildete bis September 2015 das Casino. Neben dieser Räumlichkeit samt Nebenräumen gehören eine Wohnung und eine Arztpraxis zum Paket. Künftig sollen die Räume vermietet werden. Für Veranstaltungen, Konferenzen, Hochzeiten und Seminare. Nasher plant, auch seine Verhandlungstrainings und Meetings zum Teil in Bad Gastein abzuhalten. Noch nicht im Grundbuch hinterlegt ist der Kaufvertrag für den Casino-Deal Nashers. Ein Pfandrecht hält ein oberösterreichisches Kreditinstitut in der Höhe von 1,32 Millionen Euro. Als Mindestkaufpreis forderten die Casinos Austria im Bieterverfahren 950.000 Euro.[2]

Quellen

Fußnote und Einzelnachweis

  1. Liebschaft
  2. www.firmenabc.at, sowie www.sn.at, 18. Juni 2024