EMCO GmbH
Das Salzburger Maschinenbau-Unternhmen EMCO GmbH - ehemals Emco Maier Ges.m.b.H. - zählt zu den führenden Werkzeugmaschinenherstellern in Europa.
Allgemeines
EMCO beschäftigte 2024 rund 800 Mitarbeiter an zwölf Produktionsstandorten, u. a. in Österreich, Deutschland, Italien und Tschechien. Der zentrale Erfolgsfaktor des international agierenden Unternehmens in Familienbesitz ist die Kompetenz und Erfahrung aus mehr als 70 Jahren Werkzeugmaschinenbau. Damit steht EMCO heute für individuelle, automatisierte Komplettlösungen, sowohl für Drehen als auch Fräsen. Die Produktpalette reicht von konventionellen Dreh- und Fräsmaschinen, Maschinen für die Ausbildung, über CNC-Dreh- und vertikale Bearbeitungszentren sowie komplexen Automationsanlagen bis hin zu Hochgeschwindigkeits-Fräs-Bohr-Bearbeitungszentren.
Nähe zu den Kunden und eine intensive direkte Betreuung durch die EMCO Niederlassungen und Vertriebspartner sind wichtige Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung von EMCO, einem der führenden Werkzeugmaschinenhersteller Europas, der seit 2011 zur familiengeführten KUHN Holding gehört.
Geschichte
1937 begann Vater Karl Maier mit der Produktion konventioneller Drehmaschinen. Die "Maier & Co." wurde im Jahre 1947 gegründet und am 29. März 1948 protokolliert.
Seinem Sohn Ernst-Alexander Maier drohte 1997 der Verlust des Unternehmens und das Unternehmen befand sich in einem Insolvenzverfahren. Da übernahm Mirko Kovats die Hälfte dieses Salzburger Traditionsunternehmens und eine persönliche Haftung von mehr als 15 Millionen Euro. Nach Maiers Tod ging 2003 auch der restliche Anteil des Unternehmens an Kovats.
Im Herbst 2010 musste der Mutterkonzern von Kovats, die börsennotierte A-Tec-Industries AG, die Holdinggesellschaft von vier Gesellschaften (eine davon die EMCO GmbH), ein Sanierungsverfahren beantragen, da der Konzern mit 350 Millionen Euro verschuldet war. Man hoffte in Hallein, dass die 300 Mitarbeiter nicht von den Auswirkungen dieses Insolvenzverfahrens betroffen sein würden, da auch die Auftragsbücher gut gefüllt waren.
Kuhn-Gruppe übernimmt das Unternehmen
Nach einem zähen Ringen ging im Dezember 2011 die EMCO-Gruppe an den Salzburger Baumaschinenhändler Günter Kuhn und seine Kuhn Holding GmbH in Eugendorf. Der Kaufpreis betrug laut Treuhänder Matthias Schmidt 25 Millionen Euro; einschließlich der Forderungen, die übernommen wurden, flossen rund 37,7 Mio. in die Masse des insolventen A-Tec-Konzerns. Für die 630 Mitarbeiter der EMCO-Gruppe gab es damit die Sicherheit, dass es mit einem österreichischen Familien-Unternehmen eine mittel- und langfristige Perspektive zur Weiterentwicklung von EMCO geben würde.
Diversifikation und Sicherung von Know-how und Arbeitsplätzen
Nach den Gründen für den Kauf von EMCO befragt, sagte Firmenchef Günter Kuhn: "Die EMCO ist eigentlich das Juwel der A-Tec-Gruppe und es freut uns, dass wir das als Familienunternehmen übernehmen konnten und weiterführen können. EMCO ist eine andere Sparte, die wir ganz bewusst gesucht und gewählt haben. Es soll unser drittes, starkes Standbein werden. Für uns ist es eine Diversifikation und eine Absicherung. Als Familienunternehmen wollen wir Arbeitsplätze und Know-how in Hallein absichern."
Günter Kuhn stammt ursprünglich aus Baden-Württemberg und gründete das Unternehmen 1973 in Salzburg. 2011 war die Kuhn Holding mit 14 Tochtergesellschaften einer der größten Baumaschinenhändler Europas (größter Komatsu-Händler Europas, in Österreich Vertrieb und Service für Palfinger-Kräne) und hat nun mit EMCO neben den Unternehmensbereichen Baumaschinen und Ladetechnik ein drittes Standbein im Maschinenbau. Die mehr als 700 Mitarbeiter der Kuhn-Gruppe erwirtschafteten mehr als 440 Mio. Euro Umsatz. Seit 2000 sind die Zwillingssöhne Stefan Kuhn und Andreas Kuhn im Management der Kuhn Holding tätig.
In das operative Geschäft bei EMCO wollte Kuhn nicht eingreifen, wobei natürlich zukünftig Synergien gesucht und genutzt wurden. Zum Beispiel sah EMCO-Geschäftsführer Dr. Stefan Hansch interessante Anknüpfungsmöglichkeiten bei der großen Vertriebserfahrung von Kuhn in Osteuropa. Hier konnte der neue Eigentümer sein Know-how einbringen. Abgesehen davon war die EMCO-Gruppe schon aktiv mit dem Marktaufbau in Russland, China und Brasilien beschäftigt. Für 2012 waren dafür die Strukturen geschaffen und die Auftragsbücher voll.
Mit der Übernahme der Maschinenbaufirma EMCO in Hallein aus dem insolventen A-tec-Konzern durch den Baumaschinenhändler Kuhn ergab sich für das Unternehmen Ende 2012 eine neue Wachstumsperspektive. Nach gut einem Jahr zog Gründer Günter Kuhn zufrieden Bilanz über den Zukauf. EMCO befinde sich "zu hundert Prozent" innerhalb der geplanten Budgetzahlen, sowohl was Umsatz als auch den Ertrag betreffe. Für 2012 wurde zuletzt mit einem Umsatz von rund 160 Mill. Euro gerechnet. Die 200-Millionen-Marke war für die nächsten Jahre bereits ins Visier genommen.
Die Stammfirma Kuhn, auf Baumaschinenhandel und Ladetechnik spezialisiert, und EMCO würden keinesfalls zusammengelegt, betonte Kuhn. Emco habe inzwischen bereits etwas mehr Mitarbeiter als die 630 bei der Übernahme vorhandenen. Im Vorjahr hatte sich der Maschinenbauer, der in Italien, Deutschland, Tschechien und den USA sowie in Taiwan vertreten ist, auch auf neue Märkte gewagt. In Brasilien wurde eine neue Vertretung eröffnet, für Russland ist das geplant.
2024: Emco kämpft in Hallein mit hohen Verlusten
EMCO hatte seit 2023 beträchtliche Verluste anhäuft. Im mit März 2023 beendeten Geschäftsjahr hatte Emco laut Firmenbuch bei einem Umsatz von 188 Mill. Euro noch ein operatives Plus von 1,8 Mill. Euro geschrieben - übrigens wie seit den frühen 2010er-Jahren alljährlich. Über ein Jahrzehnt summiert sich bei Durchsicht der Bilanzen ein operatives Plus der gesamten Emco-Gruppe von rund 100 Mill. Euro. Das jüngste Geschäftsjahr 2023/24 soll einen operativen Verlust von etwa 15 Mill. Euro beschert haben. Und im laufenden Geschäftsjahr sollen weitere fast fünf Millionen Euro Minus aufgelaufen sein.
Am Freitag, den 13. Dezember 2024, tagte bei EMCO in Hallein der Aufsichtsrat, am Abend fand die Weihnachtsfeier statt. Gerade wurden Sparpakete und Einbußen für die rund 390 Beschäftigten bekannt. EMCO-Eigentümer Günter Kuhn gab im SN-Gespräch ein klares Bekenntnis zum Halleiner Standort ab. Bei schwacher Auftragslage ist Freitag arbeitsfrei, Gehaltsverlust beträgt maximal zwölf Prozent. Auch KV-Gehaltserhöhung soll niedriger ausfallen. Emco-Eigentümer Kuhn betont, dass es keine Entlassungen gebe. Weiters wird den Beschäftigten angeboten, ihr Arbeitsverhältnis samt Wiedereinstellungsgarantie "temporär zu beenden". Das heißt, Beschäftigte können ausscheiden und nach einigen Monaten wieder zurückkehren. Im Schreiben heißt es: "Noch offene Ansprüche (Urlaub, Zeitausgleich, Abfertigung alt) werden nicht abgerechnet, sondern 1:1 im wieder aufgenommenen Dienstverhältnis weitergeführt. Das heißt, Sie verlieren nichts von Ihren aktuellen Ansprüchen. Während der Unterbrechung beziehen Sie Arbeitslosengeld vom AMS."[1]
In Hallein beschäftigt Emco rund 390 Beschäftigte, weltweit sind es rund 780. Die Eigentümerfamilie Kuhn mit Stammsitz in Eugendorf ist auf den Vertrieb und Handel von Baumaschinen spezialisiert.[2]
1. Juli 2025: Großbrand
Am Dienstag, den 1. Juli 2025, brach gegen 17:15 Uhr ein Brand aus. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. Laut Angaben von Mitarbeitern soll der Brand in einem Teilelager ausgebrochen sein. Alle Beschäftigten konnten das Gebäude offenbar unverletzt verlassen.
Die Halle selbst sei bereits zu Teilen eingebrochen und wohl ein Totalschaden, bestätigt Feuerwehr-Sprecher Rupert Unterwurzacher. Die Einsatzkräfte seien jetzt dabei, ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarte Firmenzentrale und weitere Gebäude zu verhindern. Die Lage sei einigermaßen im Griff, hieß es kurz nach 20 Uhr. Der Einsatz dürfte aber noch Stunden dauern. Es gelte Alarmstufe 4, also die höchste Alarmstufe. An die 300 Einsatzkräfte aus dem gesamten Tennengau, dem Flachgau, aber auch der Stadt Salzburg und Berchtesgaden seien mit 49 Fahrzeugen im Einsatz. Wasser werde über Löschleitungen auch aus der Salzach und der Königsseeache herbeigeschafft, so Unterwurzacher.[3][4]
Am Mittwoch, 2. Juli, kurz nach acht Uhr früh wurden Kräfte der Feuerwehr abgelöst. "Brand Aus ist es noch nicht", sagt Feuerwehr-Offizier Michael Stangassinger.
Zunächst nahm das Unternehmen bereits am Donnerstag, 3. Juli, wieder die Produktion auf. Doch die Folgen des Brandes seien gravierender, als man angenommen habe, teilte das Unternehmen eine Woche später, am Donnerstag, den 10. Juli, mit. Für die Produktion fehlten nötige Komponenten. Emco muss Produktion in Hallein für zumindest zwei Monate herunterfahren. Der Produktionsstillstand betreffe die Produktion und produktionsabhängige Bereiche (wie z. B. das Qualitätsmanagement).[5]
Weblink
- www.sn.at, 9. Juli 2025: "Feuerwehr analysiert Emco-Einsatz: In Hallein drohte Wasserknappheit"
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 21. Oktober 2010 sowie vom 5. März 2013, ein Beitrag von Gerald Stoiber
- ,Pressemeldung Dezember 2011, abgefragt am 16. März 2013; bei einer Kontrolle war der Link nicht mehr abrufbar