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Nach Großbrand bei Emco in Hallein: Produktion soll bereits am Donnerstag wieder starten

Beim Halleiner Maschinenbauer Emco stehen nach dem am Vorabend ausgebrochenen Brand die Maschinen vorerst still. Komplett zerstört ist das Teile- und Rohstofflager. Dass das Feuer auf die Produktionslinien selbst und das Verwaltungsgebäude übergriff, konnte der Großeinsatz der Feuerwehr offenbar verhindern.

"Wir werden bereits am Donnerstag die Produktion in Hallein wieder hochfahren", betonte ein Sprecher des Unternehmens Mittwochmittag. "Das Allerwichtigste ist, dass keine Mitarbeiter zu Schaden kamen." In einer Krisensitzung war am Vormittag über die Lage beraten worden. Erstes Fazit: Komplett zerstört sei jenes Lager, bei dem Dienstagabend der Brand aus bisher noch ungeklärter Ursache ausgebrochen sei. Dort waren Rohstoffe und Komponenten gelagert. Entgegen ersten Befürchtungen konnte ein Übergreifen der Flammen sowohl auf die Produktionslinien als auch auf die Verwaltungszentrale durch den Großeinsatz der Feuerwehr mit bis zu 320 Kräften und 49 Fahrzeugen verhindert werden. Nachdem am Mittwoch die 390 Emco-Mitarbeiter in Hallein noch gebeten wurden, zu Hause zu bleiben, wolle man ab Donnerstag wieder produzieren. Material sei in den Produktionslinien noch vorhanden, mit den Lieferanten werde bereits über die Wiederbeschaffung von Teilen und Rohstoffen verhandelt. "Das ist natürlich eine Frage des Tempos, wie schnell das geht", räumte der Sprecher ein.

Dass bei dem Großbrand Chemikalien freigesetzt wurden, könne man nicht gänzlich ausschließen. "Von den Behörden wurde aber die Liste der dort gelagerten Materialien und Rohstoffe auf Explosionsgefahr und auch Gefahrenstoffe überprüft und der Alarm für die angrenzenden Gebiete aufgehoben", so der Sprecher.

Gewerkschaft ließ bereits Kurzarbeit prüfen

Für die betroffenen Mitarbeiter hatten Gewerkschaft und Arbeiterkammer bereits Mittwochmorgen eine Hotline (0664-9627475) eingerichtet, mit Informationen, wie es für sie vorerst weitergehen soll. Er sei deshalb freudig überrascht, dass es am Donnerstag mit der Produktion weitergehen soll, sagt Michael Huber, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA-djp. "Wir waren bereits mit dem AMS in Kontakt um alle Formen der Kurzarbeit zu prüfen. Jetzt sind wir froh, dass es läuft." Den ausgefallenen Arbeitstag am Mittwoch müsse jedenfalls der Arbeitgeber zahlen, sagt Huber. "Wenn der Arbeitnehmer bereit wäre und die Firma ihn nicht beschäftigen kann, muss diese ihn trotzdem zahlen." Bei der Hotline seien jedenfalls sehr viele Anfragen eingelangt.

Mehr als 300 Einsatzkräfte bis spät in die Nacht im Einsatz

Der Brand bei Emco war am Dienstag gegen 17.15 Uhr ausgebrochen. Mehr als 300 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus dem ganzen Tennengau, aber auch dem Flachgau, der Stadt Salzburg und Berchtesgaden standen im Einsatz. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde auch Zivilschutzalarm ausgelöst, der kurz nach Mitternacht aufgehoben werden konnte.

Am Mittwoch kurz nach acht Uhr früh wurden Kräfte der Feuerwehr abgelöst. "Brand aus ist es noch nicht", sagte Feuerwehroffizier Michael Stangassinger. Es gebe noch einige Glutstücke, die abgelöscht werden müssten. Um alle Reste des Feuers auszumachen, flogen Mitglieder der Feuerwehr mit einer Drohne samt Wärmebildkamera über das Gebäude. Bis Mittag werde man wohl alle Reste des Brandes beseitigt haben.

Brand brach in Teilelager aus, Polizei ermittelt

Der Brand war in einem Teilelager des Betriebsgeländes ausgebrochen. Das Landeskriminalamt habe die Ermittlungen übernommen. Derzeit gebe es noch keine Hinweise für oder gegen ein Fremdverschulden, heißt es vonseiten der Polizei. Alle Beschäftigten konnten das Gebäude offenbar unverletzt verlassen. Das Gebäude sei bereits bei Eintreffen der Feuerwehr in Vollbrand gestanden, sagt Feuerwehroffizier Michael Stangassinger. "Wir haben von Anfang an nur von außen löschen können." Man habe zwei Mal alles kontrolliert, um sicherzugehen, dass niemand zu Schaden gekommen sei, betonte Betriebsrat Baldur Eibl. "Es ist furchtbar, das trifft genau das Herz unserer Produktion. Nach harten Jahren sind wir zuletzt endlich wieder auf die Füße gekommen, und jetzt das."

Zusammenarbeit funktioniert: Berufsfeuerwehr Salzburg (Thomas Schauer) und Freiwillige Feuerwehr Hallein (hier mit OFK Sebastian Wass) gemeinsam im Einsatz.
Zusammenarbeit funktioniert: Berufsfeuerwehr Salzburg (Thomas Schauer) und Freiwillige Feuerwehr Hallein (hier mit OFK Sebastian Wass) gemeinsam im Einsatz.

Feuerwehr versucht Übergreifen des Brandes auf Firmenzentrale zu verhindern

Gegen 19 Uhr war die Halle laut Feuerwehr bereits zu Teilen eingebrochen. Es wurde von einem Totalschaden ausgegangen. Es galt Alarmstufe 4, also die höchste Alarmstufe. Die Einsatzkräfte versuchten in weiterer Folge, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzende Betriebszentrale und weitere Gebäude zu verhindern. Dafür wurde auch Wasser aus der Salzach und der Königsseeache genutzt.

Die amtliche Warnung um 18.10 Uhr.
Die amtliche Warnung um 18.10 Uhr.
Die amtliche Entwarnung um 00.08 Uhr.
Die amtliche Entwarnung um 00.08 Uhr.

Rauchsäule weitum sichtbar

Die Rauchsäule war Dienstagabend weitum sichtbar, sogar bis in die Stadt Salzburg. Der Katastrophenschutz des Landes schickte an Handys in der Umgebung ein Warn-SMS wegen der starken Rauchbelastung, einen sogenannten AT-Alert Level 3. Anrainer wurden aufgefordert, die Fenster zu schließen und Bereiche zu verlassen, in denen die Rauchsäule wahrzunehmen sei.

Um 0.11 Uhr teilte das Land Salzburg am Mittwoch mit:

  • Amtliche Entwarnung vom 2. Juli 2025: Gemeinden Hallein, Oberalm, Puch und Anif gültig ab 00:00 Uhr. Der Brand bei der Firma Emco in Hallein/Rif konnte unter Kontrolle gebracht werden. Die Rauchentwicklung ist gestoppt.

Auch Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger war bereits Dienstagabend vor Ort. "Das Wichtigste ist, dass es keine Toten und Verletzten gibt", betonte auch er. Am Mittwoch war er um sechs Uhr morgens wieder beim Firmengelände, um sich ein Bild von der Situation zu machen.

Der Halleiner Maschinenbauer war zuletzt in die Krise geschlittert. Nach Millionenverlusten und interner Kurzarbeit war der Betrieb erst Mitte Juni wieder in den Normalbetrieb gewechselt. In Hallein beschäftigt Emco rund 390 Mitarbeiter.

Zweiter Großbrand in Industriegebiet

Bei dem Großeinsatz in der Firma Emco handelt es sich um den zweiten massiven Brandfall binnen weniger Monate in einem wichtigen Salzburger Industriebetrieb. Am 6. Februar war in den Nachtstunden ein Großbrand bei Maco Beschläge an der Alpenstraße in Salzburg ausgebrochen, fünf Menschen (zwei Beschäftigte, drei Feuerwehrleute) wurden damals verletzt.

Der vom Brand zerstörte Abschnitt des Betriebsareals.
Der vom Brand zerstörte Abschnitt des Betriebsareals.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Die Rauchsäule war von Weitem zu sehen.
Die Rauchsäule war von Weitem zu sehen.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Blick vom Dach des Unipark Nonntal Richtung Hallein.
Blick vom Dach des Unipark Nonntal Richtung Hallein.
Der vom Brand zerstörte Abschnitt des Betriebsareals.
Der vom Brand zerstörte Abschnitt des Betriebsareals.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Eine gewaltige Rauchsäule stieg über dem Tennengau auf.
Der vom Brand zerstörte Abschnitt des Betriebsareals.
Der vom Brand zerstörte Abschnitt des Betriebsareals.
Der vom Brand zerstörte Abschnitt des Betriebsareals.
Der vom Brand zerstörte Abschnitt des Betriebsareals.
Bei Emco in Hallein waren bzw. sind die Feuerwehren gefordert.
Bei Emco in Hallein waren bzw. sind die Feuerwehren gefordert.
Feuerwehr beim Innenangriff.
Feuerwehr beim Innenangriff.
Kontrolle der Einsatzstelle mit Drohne und Wärmebildkamera.
Kontrolle der Einsatzstelle mit Drohne und Wärmebildkamera.