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Feuerwehr analysiert Einsatz bei Emco: In Hallein drohte Wasserknappheit

Nach dem Großeinsatz bei der Firma Emco in Hallein-Rif liegt nun die Einsatzanalyse der Feuerwehr vor. Ein Aspekt betraf die Wasserversorgung der Stadt Hallein mit ihren mehr als 21.000 Einwohnern.

Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
  • Am Dienstag (1. Juli 2025, 17.20 Uhr) wurde die Hauptwache der Freiwilligen Feuerwehr Hallein zu einem Brandmeldealarm bei der Firma Emco in Rif alarmiert. Bereits während der Anfahrt war eine massive, weithin sichtbare Rauchsäule über dem Industrieobjekt zu erkennen. Aufgrund der dramatischen Lage erfolgte noch auf der Anfahrt die Nachalarmierung des Löschzuges Bad Dürrnberg.


So beginnt der analytische Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Hallein, der nun - acht Tage nach dem Geschehen - vorliegt.

Lage bei Eintreffen

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand die gesamte Lagerhalle bereits in Vollbrand. Flammen schlugen meterhoch aus dem Dach und dichter Rauch breitete sich rasch aus, wodurch angrenzende Gebäudeteile akut gefährdet waren. Die enorme Hitze machte es zunächst unmöglich, sich dem Brand direkt zu nähern. Ein umfassender Löschangriff mittels Wenderohr der Drehleiter Hallein sowie drei Atemschutztrupps wurde eingeleitet.
Die oberste Priorität zu diesem Zeitpunkt war, das Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes Bürogebäude und weitere Gebäudeteile zu verhindern. Noch während der Erkundung wurde die Freiwillige Feuerwehr Berchtesgaden, welche mit der Drehleiter, einem Löschfahrzeug und dem Kommandofahrzeug anrückte, alarmiert.

Spezialfahrzeug angefordert

Auch das Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) Golling wurde unmittelbar nachalarmiert. Das ist ein ferngesteuertes, kettengetriebenes Fahrzeug, das speziell für Einsätze in gefährlichen Umgebungen wie Tunneln, Tiefgaragen und bei Großbränden entwickelt wurde. Die Feuerwehr Golling muss für Einsätze in Ofenauer- und Hieflertunnel der A10 entsprechend ausgerüstet sein.

Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.

Teile der Halle stürzten ein

Nach und nach wurden weitere Einsatzkräfte zur Unterstützung nachalarmiert. Um 18.12 Uhr wurde der AT-Alert von der BH Hallein aktiviert: eine Warnung für die Bevölkerung im Nahbereich des Brandobjekts, sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten und Fenster sowie Türen geschlossen zu halten.

Die Lage verschärfte sich weiter, unter anderem begann die Halle einzustürzen, sodass um 18.16 Uhr Alarmstufe 3 (FF Adnet und Oberalm) ausgelöst wurde. Gleichzeitig wurde auch das Großtanklöschfahrzeug (GTLF) der Berufsfeuerwehr Salzburg angefordert, um eine ausreichende Löschwasserversorgung sicherzustellen.

Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.
Großbrand bei Emco in Hallein-Rif.

Wasser wurde knapp

Aufgrund der Meldung des Wasserversorgers, dass bei gleichbleibender Wasserentnahme aus dem Hydrantennetz eine Wasserknappheit für Hallein bestehen würde, musste die Feuerwehr im weiteren Verlauf bis zu vier Zubringerleitungen von der gut einen Kilometer entfernten Königsseeache aufbauen. Die Bezirkshauptstadt des Tennengaus hat immerhin mehr als 21.000 Einwohner.

Zusätzlich wurde ein Tankpendelverkehr mit mehreren Tanklöschfahrzeugen eingerichtet, um die Löschwasserversorgung sicherzustellen. Trotz mehrfacher Schlauchplatzer, Druckproblemen und Herausforderungen bei der Wasserversorgung blieben drei bis vier Zubringerleitungen über mehrere Stunden im Vollbetrieb.

20 Uhr: "Brand unter Kontrolle"

Trotz aller Maßnahmen dauerte es bis etwa 20 Uhr, bis die Einsatzleitung erstmals "Brand unter Kontrolle" melden konnte. Dank der Riegelstellung und des konzentrierten Löschangriffs von außen konnte das Feuer schließlich eingedämmt werden, sodass ein Übergreifen auf das benachbarte Bürogebäude sowie die angrenzende Produktionshalle verhindert wurde.

Es folgte die Absuche des Objekts nach Glutnestern, die Feuerwehr stellte eine Brandwache auf. Endgültig "Brand aus" gab es am Mittwoch gegen 17.30 Uhr - 24 Stunden nach Ausbruch des Feuers.

Schwierige Ermittlung zur Brandursache

Unmittelbar nach dem Löscherfolg begannen die Untersuchungen zur Ursache des Brandes, die zunächst noch im Dunkeln lag. Noch während der laufenden Löscharbeiten nahmen die Bezirksbrandermittler der Polizei erste Ermittlungen auf, um Hinweise auf den Auslöser des Brandes zu sichern. Konkrete Ergebnisse liegen jedoch bislang nicht vor, da die endgültige Klärung der Brandursache weiterhin den zuständigen Behörden vorbehalten ist.

Die Polizei wies darauf hin, dass sich die Ermittlungen nach dem Großbrand als besonders schwierig gestalten. Die stark beschädigte Lagerhalle gilt als einsturzgefährdet, sodass Sachverständige der Exekutive derzeit aus Sicherheitsgründen keinen Zugang zum Brandobjekt haben. Bis dort eine gefahrlose Untersuchung möglich ist, könnten laut Polizei noch mehrere Wochen vergehen. In dieser Zeit werden parallel Zeugen befragt und weitere Ermittlungsansätze verfolgt, um den Brandhergang so gut wie möglich zu rekonstruieren.

Einsatzkräfte beim Emco-Brand

Feuerwehr Personal Fahrzeuge
FF Hallein/LZ Bad Dürrnberg 83 15
BTF AustroCel 27 5
FF Oberalm/LZ Wiestal 30 4
FF Adnet 25 4
FF Bad Vigaun 22 3
FF Kuchl/LZ Jadorf 30 4
FF Golling 12 2
FF Puch 18 2
FF Anif/LZ Niederalm 38 5
BF Salzburg 4 2
FF Abtenau 1 1
FF Grödig 9 1
FF Berchtesgaden 15 3
LFV Salzburg 3 2
Rotes Kreuz 11 3
Polizei 28 12

Einsatzkräfteübersicht der Feuerwehr (317 Personen mit 53 Fahrzeugen)