Filialkirche St. Wolfgang

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Juli 2021, Besuch der restaurierten Filialkirche St. Wolfgang, im Bild: Restaurator Heinz Michael und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Die Filialkirche St. Wolfgang in St. Wolfgang zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Lungauer Marktgemeinde Mauterndorf.

Restaurierungsarbeiten 2021

Der Lungauer Restaurator Heinz Michael war beim Projekt St. Wolfgang sowohl mit Freilegung der Fassaden-Originalfläche von 1642 als auch mit der Restaurierung der Kreuzigungsgruppe der ostseitigen Kalvarienbergnische von 1771 betraut. "Dieses Kirchlein ist ein wirkliches Schmuckstück und war leider in einem sehr schlechten Zustand, weil sie zuletzt 1992 nicht materialgerecht renoviert wurde. Ich bin deshalb sehr froh, dass wir sie nun zum Großteil wieder auf das Original von 1642 zurückführen konnten. Die Details und Techniken sind so vielfältig, ein Glücksfall in der restauratorischen Arbeit", erzählt er.

Eine ebenso große Herausforderung in der Restaurierung waren die Skulpturen der Kalvarienberggruppe. Mit ausgestreckter Zunge, wilder Mähne und einem entsetzten Blick zieht einen beispielsweise die Figur des rechten Schächers in den Bann. Sonne, Feuchtigkeit und schlecht durchgeführte Ausbesserungen haben allerdings ihre Spuren im Laufe der Jahrhunderte hinterlassen, sie werden nun Schritt für Schritt restauriert. Die neue Schicht an Ölfarbe wird dazu extra aus Skandinavien importiert, denn sie eignet sich besonders für das raue Klima im Lungau.

Heinz Michael bearbeitet die Skulptur in seiner Werkstatt in St. Michael mit chirurgischer Präzision, er achtet auf jedes noch so kleine Detail. Zunächst muss dafür die unterste Schicht freigelegt werden, damit die richtige Farbwahl und Pigmentierung sichtbar wird. Das große Ziel dabei: "Die Wiederherstellung des Originalzustands, weil jede Epoche seine eigene Interpretation, die man respektieren und bewahren sollte, hat", betont Michael. Reine Arbeitszeit für die insgesamt fünf Figuren und drei Kreuzbalken: rund 900 Stunden.

"Zum Glück findet aktuell ein Umdenken der beteiligten Handwerksbetriebe aus der Region statt. Sie hegen großes Interesse an nachhaltigen, langlebigen und hochwertigen Rohstoffen und sind damit die richtigen Partner für einen solchen Umbau", ist Heinz Michael überzeugt.

Bevor es überhaupt zu einer Restaurierung kommen konnte, mussten sämtliche Beteiligte, wie Pfarre, Diözese, Bundesdenkmalamt, Betriebe und auch die Gemeinde und das Land Salzburg an einem Strang ziehen, weiß auch der Mauterndorfer Bürgermeister Herbert Eßl: "Seit beinahe 400 Jahren thront die Filialkirche nun schon über Mauterndorf. Indem wir sie nachhaltig und mit hochwertigen Materialien restaurieren, legen wir den Grundstein für die nächsten 400 Jahre. Es ist uns allen bewusst, dass nur durch eine gemeinsame Zusammenarbeit aller ein gutes Ergebnis entstehen kann. Wenn alles fertig ist, das wird ein Freudentag."

Bildergalerie

Quelle