Geleuchte
"Geleuchte" ist die bergmännische Bezeichnung für Grubenlicht.
Allgemeines
Salzburg ist seit Jahrtausenden ein Bergbauland. Kupfererze, Salz, Marmor, Gold-, Silber- und Eisenerze, Nickel und heute auch Scheelit, sind die wichtigsten Bodenschätze, die den Reichtum des Landes ausmachten. Ohne Knappen und Bergmänner wäre die Gewinnung von Erzen und Salz aber nicht möglich gewesen. Anfangs im Tagbau, in sogenannten Trichterpingen, später im Untertagbau wurden die Rohstoffe in stets mühseliger und immer gefährlicher Arbeit aus dem Boden gewonnen.
Sobald die Bergleute mit der Erzgewinnung unter Tag begannen, stellte sich die Frage einer entsprechenden Beleuchtung. " Ab einer gewissen Teufe, in welcher "ewige Nacht" herrscht, ist für den Bergmann das Grubenlicht - "Geleuchte" – von besonderer Bedeutung."
Entwicklung des Grubenlichtes
Kienspan
Die älteste Form des Grubenlichtes stellte die Beleuchtung mittels Kienspänen dar. Zur Verbesserung der Lichtausbeute wurden die Späne auch mit Harz oder Wachs getränkt. Kienspäne wurden mittels spezieller Halterungen in den Stollen befestigt.
Wachskerzen und Talg-, bzw. Öllampen
Der Kienspan wurde allmählich von Kerzen und von Talg-, bzw. Öllampen abgelöst. Die ältesten Formen waren einfache Schalen aus Keramik oder Blech. Aus griechischen und römischen Vorbildern entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte der sogenannte "Frosch". Diese Bezeichnung existiert erst seit Mitte des 19. Jahrhundert, vor allem der offene und später der geschlossene "Frosch" stand aber schon wesentlich früher in Verwendung. In offenen Fröschen kam als Brennstoff Unschlitt, in geschlossenen Fröschen pflanzliches Öl zum Einsatz. Als Docht diente ein zusammengedrehter Leinenlappen. Der Frosch war mit Tragbügel und Haken versehen, an dem er aufgehängt werden konnte.
Karbidlampen
Die besonders lichtstarken Karbidlampen kamen um 1895 auf und lösten allmählich die Öllampen ab. Sie gaben stärkeres Licht und kamen im Betrieb billiger. "Eine Karbidlampe ist eine Gaslampe, in der der Brennstoff in chemisch gebundener Form – in der Regel als Calciumcarbid – transportiert und erst kurz vor der Verbrennung in Gas umgewandelt wird. Der Körper der Lampe besteht aus zwei übereinander angeordneten Behältern. Im unteren Behälter der Lampe befindet sich Calciumcarbid, auf das aus dem oberen Behälter Wasser tropft. Das entstehende Ethin-Gas (Trivialname: Acetylen) verlässt den unteren Behälter durch eine kurze Rohrleitung, die in einem "Brenner" endet, der vor einem Hohlspiegel aus Metall fixiert ist. Das entweichende Gas wird am Brenner entzündet. Die grelle Flamme wird vom Spiegel fokussiert und zur Beleuchtung genutzt. Die Düse bestand früher aus Metall oder Speckstein, später aus Keramik. Als Rückstand verbleibt im unteren Behälter überwiegend Calciumhydroxid (gelöschter Kalk). Zugleich erzeugt die Flamme relativ große Mengen Ruß." (Deutsche Wikipedia)
Sicherheits- und Akkumulatorenlampen
Anlässlich zahlreicher Methangas- und Kohlestaubexplosionen begannen der englische Chemiker Sir Humphry Davy und der Ingenieur George Stephenson bereits 1815 mit der Konstruktion von Lampen, bei denen die Flamme durch ein feines Drahtnetz abgeschirmt wurde. Solcherart abgeschirmte Sicherheitslampen wurden im Kohlebergbau als Geleuchte und zur Prüfung der "Wetter" verwendet. Elektrische Akku-Kopflampen kamen in den USA ab 1920 zum Einsatz und haben seit dem Ende der 50er-Jahre im Bergbau nahezu alle anderen Beleuchtungsarten verdrängt.
Museen
- Im Rahmen des Projektes Bergbaumuseum und Schaustollen Mühlbach am Hochkönig in Mühlbach am Hochkönig im Pongau wird auch ein interessanter Überblick über die Entwicklung der Bergbauleuchten präsentiert.
- Im Museum Wilhelmgut in Bramberg im Oberpinzgau befindet sich ebenfalls eine Bergbauabteilung, die im kommenden Jahr neu gestaltet werden soll und einzelne Exponate zum Thema Geleuchte zeigt.
- Auch im Bergbaumuseum Leogang im Mitterpinzgau sind in der Präsentation über den Bergbau neben anderen Exponaten wie Mineralien auch einige Grubenlampen ausgestellt.
Quellen
- "Grubenhunt & Ofensau" – Vom Reichtum der Erde", II. Beiträge zur Landesausstellung Hüttenberg / Kärnten, 29. April – 29. Oktober 1995, S. 103 – 105,Hrsg. Kärntner Landesausstellungsbüro Klagenfurt 1995
- "Grubenhunt & Ofensau – Vom Reichtum der Erde", I. Katalog zur Landesausstellung Hüttenberg / Kärnten, 29. April – 29. Oktober 1995, S. 103 – 105,Hrsg. Kärntner Landesausstellungsbüro Klagenfurt 1995
- Deutsche Wikipedia, Karbidlampe