Hotel Gasthof Mostwastl

Gastgarten beim Mostwastl

Das Hotel Gasthof Mostwastl ist ein gastronomischer Beherbergungsbetrieb im Südosten des Salzburger Stadtteils Leopoldskroner Moos.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Hauses war 1811. Anfang des 20. Jahrhunderts war es ein Treffpunkt von Vereinen, wie beispielsweise des Touristen-Vereins "Die Naturfreunde Salzburg".[1] Die "Salzburger Chronik" berichtete 1910: "Grödig. Todesfall. 4. März. Beim 'Mostwastl' im Grödiger Eichet, vielen Salzburgern wohlbe­kannt, starb das alte Mutterl Maria Hirsch im Alter von 8S Jahren eines plötzlichen Todes."[2]

 
Hotel Gasthof Mostwastl, Ostansicht mit Staufen im Hintergrund

1927 hatte der Urgroßvater des heutigen Besitzers Sebastian, Matthias Unterberger, ein Bauer aus Eben im Pongau, den Gasthof gekauft. den Gasthof, der noch heute im Familienbesitz ist. Im Oktober 1930 erlitt beim Ausbrennen eines großen Mostfasses der Sohn Philipp des Mostschenkenbesitzers Unterberger durch ausströmenden Dampf an Brust und Oberarm derart schwere Verbrühungen, dass er in das St. Johannsspital gebracht werden musste.[3]

Kurios eine Meldung im "Salzburger Volksblatt" im Jahr 1932:[4]

Zum Spaß verschluckte Dienstag[5] abends beim "Mostwastl" während einer Unterhaltung der Chauffeur Herbert Heinberger aus Amstetten, in Salzburg, Judengasse, wohnhaft, etwa ein halbes Dutzend Grammophon-Nadeln. Er wurde bald darauf von schweren Krämpfen befallen und mußte durch die Rettungsgesellschaft Grödig in das St. Johannsspital gebracht werden.

 
Gasthof Mostwastl; Ansicht vom Mostwastlweg aus

Am 7. April 1936 starb im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg Walpurga Unterberger, Mit­besitzerin des Mostschankes "Zum Mostwastl", im 49. Le­bensjahr.[6]

Im April 1939 inserierte Matthias Unterberger im "Salzburger Volksblatt":[7]

Gebe allen meinen geschätzten Kunden und Salzburger Obst­mostfreunden freundlichst bekannt, daß ich in Salzburg, Pfeifergasse 3, eine Geschäftsstelle eröffnet habe, in der Sie alle Sorten von unserem sebsterzeugten Obstwein und Apfelsüßmost sowie verschiedene Sorten von Weinen in allen Mengen zu mäßigen Preisen beziehen können. Weiters bitte ich meine verehrten Kunden, welchen ich bis jetzt ins Haus meine Er­zeugnisse zugestellt habe, ausgiebig diese Geschäftsstelle in Anspruch zu nehmen, da ich wegen großer Überlastung durch Mangel an verfügbaren Arbeitskräften leider nicht mehr in der Lage bin, Zustellungen pünktlich durchzuführen. Ihren geschätzten Besuchen sieht freundl. entgegen und versichertIhnen aufmerksame Bedienung [...] Matthias Unterberger, Mostschank Mostwastl, Pfeiferg. 3 Telephon 2176/8

Ende 1939 scheint Matthias Unterberger als Betreiber der Geschäftsstelle in der Pfeifergasse auf und Katharina und Philipp Unterberger als Betreiber der "Mostschank Mostwastl" in einem Inserat auf.[8]

1954 findet sich in den "Salzburger Nachrichten"[9] folgender unterhaltsamer Werbespruch:

Willst du dich in der Silvester­nacht gut amüsieren, so mußt du nur zum "Mostwastl" mar­schieren!

Sebastian Unterberger, umtriebiger und höchst musikalischer Spross aus dem Haus Mostwastl, hatte Ende Oktober 2019 sein großes Weihnachtsbuch vorgelegt, erschienen im Servus Verlag: Lieder, Geschichten und Adventbräuche.[10]

2023 rettete "Mostwastl"-Wirt und passionierter Organist Sebastian Unterberger eine Mauracher-Orgel, die in der Franziskanerkirche in der Salzburger Altstadt nicht mehr gebraucht worden war. Sebastian Unterberger reparierte die Orgel und stellte sie in einem Obergeschoss bei sich zu Hause auf.[11]

Das seit Jahrzehnte beliebte Ausflugslokal in der Nähe des Untersberges bietet mehrere Gaststuben, einen schattigen Gastgarten im Sommer und in einem Nebengebäude die Verandabar mit Kegelbahnen.

Name

Der Name "Mostwastl" leitet sich von Sebastian Fröhlich her, der 1858 den Mostheurigen aufgebaut hatte.

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 28. Oktober 1909, Seite 4
  2. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 5. März 1910, Seite 2
  3. ANNO, "Alpenländische Rundschau", Ausgabe vom 18. Oktober 1930, Seite 14
  4. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 11. Mai 1932, Seite 7
  5. 10. Mai 1932
  6. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 8. April 1936, Seite 4
  7. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 15. April 1939, Seite 20
  8. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 30. Dezember 1939, Seite 13
  9. ANNO, "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 31. Dezember 1954, Seite 30
  10. "Salzburger Nachrichten", 31. Oktober 2019
  11. "Salzburger Woche", Ausgabe "Stadt Nachrichten", 6. April 2023