Pfeifergasse
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Pfeifergasse | |
Länge: | ca. 300 m |
Startpunkt: | Kajetanerplatz |
Endpunkt: | Mozartplatz |
Karte: | Googlemaps |
Die Pfeifergasse ist eine alte in der Altstadt der Stadt Salzburg durch das Kaiviertel verlaufende Gasse.
Name
Die Pfeifergasse verdankt ihren Namen auch der sehr wohltätigen Stifterin "Chunigund Ameyßlin" der Frau des Dom- Stadtpfeifers, die der Stadt Salzburg große Stiftungen hinterlassen hatte. Hier besaßen vor allem die Spielleute, die neben Blasmusikinstrumenten in aller Regel auch Streichinstrumente beherrschtenim städtischen Dienst ihre Wohnungen. Geleitet wurden diese "Pfeifer" einst durch den "Spielgrafen", der in Salzburg zuerst im Jahr 1488 urkundlich erwähnt ist.
Verlauf
Die Pfeifergasse führt stadtauswärts von der Kaigasse an der südöstlichen Ecke des Mozartplatzes über den Papagenoplatz, eine Kreuzung mit der Sebastian-Stief-Gasse, zum Dr.-Wilfried-Haslauer-Platz und dann weiter zum Kajetanerplatz.
Die Pfeifergasse besteht aus zwei Teilen: Der westliche Teil[1] gehört zur Fußgängerzone im Kaiviertel. Der östliche Teil[2] ermöglicht stadteinwärts die Zufahrt zum Innenhof des Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, sowie als Einbahn weiter auf der Pfeifergasse bis zum Dr.-Wilfried-Haslauer-Platz, sowie eine Abfahrt über die Chiemseegasse.
Gebäude und Bauten
An der Pfeifergasse liegen im Verlauf von West nach Ost folgende wichtige Gebäude und Bauten:
- Das Haus Pfeifergasse 2a war das Puchhaim- oder Risenhaus.
- Im Haus Nr. 3 hatte die Familie von Georg Trakl ihr Warenlager und dort im Basteigarten steht das denkmalgeschützte Trakl-Gartenhaus.
- Im Haus Pfeifergasse 4, dem Stumpfeggerhaus starb der Maler Sebastian Stief, nach dem die Sebastian-Stief-Gasse benannt wurde.
- Das Haus Pfeifergasse 8 war das Kalkantenhaus.
- Im Haus Nr. 9 befand sich früher das Rapplbad, eines der sieben städtischen Bäder im Mittelalter.
- Im Haus Pfeifergasse 11, der Kumpfmühle (heute am Dr.-Wilfried-Haslauer-Platz), wohnte im 16. Jahrhundert für einige Jahre Paracelsus .
- Sehenswert ist die dekorative Hohlkehle unter dem Dach umlaufend mit der Inschrift:
" .. Auf Gott und Unßer Liebe Frau (mittiges Medaillon) Sötz ich Mein Hoffnung und Vertrau 08 "
"Gott behiedt dißes Haus und alle die Gehen Ein und aus"
"Gott Behiets von Feuer und Wassers Not" (Gaupe) " und auch von dem gächen Todt -"
"Mein Deßtemendt Solt ßein mein End" - "Jesus Maria und Joseph (Medaillon)".
- Anstelle des Hauses Pfeifergasse 13 befanden sich einst das Kumpfmüllerstöckl und das Kumpfmühltor. Hier konnte früher Vieh zur Salzach hinaus zur Tränke geführt werden, gleichzeitig befand sich dort am untere Ende der Pfeifergasse auch der Zugang zu einer Anlegestelle der Salzachschiffe. Das damalige "Kumpfmühlgässchen" führte hinauf zum Kajetanerplatz.[3]
- Heute befindet sich unter dem Haus Nr. 13 in der alten Stadtmauer, ein kleinerer, zumeist versperrter Durchgang zur Basteigasse.
- Im Haus Nr. 14 befindet sich das Gasthaus "Zum Zirkelwirt" Ecke Papagenoplatz
- Im schmalen Haus Pfeifergasse 18 am Dr.-Wilfried-Haslauer-Platz, befand sich das Wohnhaus des Komponisten und Organisten Paul Hofhaimer (* 1459; † 1537) und wurde nach ihm Hofhaimerhaus genannt
- Das gegenüber liegende Gebäude Nr. 20 mit seinen wuchtigen Grund- und Außenmauer ist bereits Teil des Chiemseehofs, dem Sitz des Salzburger Landtages und der Salzburger Landesregierung. Zur Pfeifergasse hin gelegen ist der große Sitzungssaal des Salzburger Landtages.
- entlang der Pfeifergasse folgen dann
- zur linken, nordöstlichen Seite Bauten des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, welches die Adresse Kajetanerplatz 1 hat.
- zur rechten, südwestlichen Seite die Gartenanlage sowie Südseite und eigentliche Vorderansicht des Chiemseehofs.
Geschichte
Die Pfeifergasse war einst der Wohnsitz von Minnesängern, Harfenschlägern, Hofmusikanten und Stadtpfeifern.
Der östliche Teil der Pfeifergasse wurde früher als 'Kumpfmühlgasse' bezeichnet.[4]
Bei einem Bombenangriff 1944 wurden die Häuser Pfeifergasse Nr. 3, 5 und 7 schwer beschädigt und nach dem Zweiten Weltkrieg im Stile der Moderne wieder aufgebaut.[5]
Eine Gedenktafel im Innenhof Pfeifergasse 3, erinnert an die alte Bastei und die Zerstörung des geschichtsträchtigen Kaiviertels durch den schrecklichen Bombenangriff 1944.
Ein nicht mehr bestehendes Gebäude an der Pfeifergasse war der "Salmannsweiler Hof".[6]
Bildergalerie
Blick in die Pfeifergasse Richtung Papagenoplatz
Blick vom oberen Ende der Pfeifergasse (vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder aus)
Blick von der Mitte der Pfeifergasse, im Hintergrund der Dr.-Wilfried-Haslauer-Platz
Gedenktafel für Sebastian Stief in der Pfeifergasse Nr. 4
Stolperstein für Ernst Langfelder in der Pfeifergasse Nr. 4
Stolperstein für Rosalia Witzmann in der Pfeifergasse Nr. 8
Gedenktafel für Paul Hofhaimer in der Pfeifergasse Nr. 18
weitere Bilder
Pfeifergasse – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Pfeifergasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
Quellen
- Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- Denkmalverzeichnis des Bundesdenkmalamtes Wien, jeweils aktuelle Liste
- Lorenz Hübner in books.google.at, "Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt",
- Digitaler Stadtplan von Salzburg
Einzelnachweise
- ↑ OpenStreetMap.org
- ↑ OpenStreetMap.org
- ↑ Lorenz Hübner I, 1792, Seite 256
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Zeitung 29. Dezember 1873
- ↑ www.stadt-salzburg.at/stadtgeschichte/fotografien/bombenangriff_1944
- ↑ Quelle Lorenz Hübner in books.google.at, "Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt", Seite 256
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