Kielbogenportal

Als Kielbogenportal wird ein Portal bezeichnet, das mit einem Kielbogen, in bestimmten Fällen auch Eselsrücken genannt, ausgestattet ist.
Form
Ein Kielbogen ist ein Bogen mit geschweiften Kanten. Diese sind im unteren Teil konvex und im oberen Teil konkav geschwungen und die Form gleicht damit einem auf den Kopf gestellten Schiffskiel. Es kommen unterschiedliche Ausführungen der Kielbögen vor, die je nach Variante etwas gedrückter oder etwas spitzer erscheinen. Eselsrückenportal wird ein Kielbogenportal dann genannt, wenn der Spitzbogen so geformt ist, dass er dem herausragenden Rückgrat eines Hausesels gleicht.
Entstehungszeit
Kielbögen sind als Elemente islamischer Baukunst frühestens seit 1100 bekannt und wurden als Abschluss von Toren und Fenstern verwendet. Häufiger wird der Kielbogen ab dem 15. Jahrhundert in der Architektur der Spätgotik eingesetzt.
Vorkommen
Kielbögen finden sich im Bundesland Salzburg beispielsweise bei Portalen in Kirchen, wie der Kirche Gerling und der Weyerkirche, um nur zwei zu nennen, in alten Bürger- und Wirtshäusern wie dem Brücklwirt (Saalfelden) und dem Hacklwirt in Niedernsill, in Gewerkenhäusern in Rauris und in zahlreichen älteren, bereits im 16. Jahrhundert gemauerten Bauernhöfen des Pinzgaus.
Bildergalerie
Eingangstür zum denkmalgeschützten Unterwolfsbachgut im Taxenbacher Ortsteil Höf
Südseitiger Eingang der Weyerkirche im Ortsteil Weyer in Bramberg am Wildkogel
Eingangstür Dietlbauer in Hummersdorf bei Piesendorf
Das spätgotische Kielbogenportal des traditionsreichen Mittelflurhauses Zum Brücklwirt in Saalfelden.
Aus dem 16. Jahrhundert stammendes Kielbogenportal beim Platzböckhaus in Saalfelden
Aus dem 16. Jahrhundert stammendes Kielbogenportal in Aufhausen, Piesendorf
Quellen
- Deutsche Wikipedia, Stichwort Kielbogen
- Salzburgwiki, Stichwort Bauernhofformen