Mirabell-Kino (Hotel Mirabell)
Das Mirabell-Kino war ein Kino im nicht mehr existierenden Hotel Mirabell an der Schwarzstraße in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Der österreichische Kinopionier Karl Friedrich Lifka betrieb 1912 zwei Elektrische Theater (Kinos) in Salzburg. Eines war dieses hier, das nicht zu verwechseln ist mit dem Kammerlichtspiele Mirabell-Kino an der Rainerstraße.
Im April 1912 kam es zu folgendem Ereignis.
Der Herausgeber der Salzburger Chronik teilte in der Ausgabe vom 18. April 1912, dass das Blatt in Zukunft Inserate und Textempfehlungen der Kinotheater in der bisherigen Weise nicht mehr veröffentliche werde. Und zwar solange die Kinotheater in der bisherigen Weise für die Sittlichkeit des Volkes und besonders für die Jugend gefahrbringend sind. Auch der Landesschulrat hatte allen Schulkindern den Besuch der Kinotheater verboten.
Die Behauptungen der Kinobesitzer, dass nur die gewissen Pikanteriefilme ihnen ein Geschäft ermöglichen, fanden am 17. April 1912 eine eigenartige Beleuchtung. Nach Abspielen des Programms wurden die Schulkinder zum Verlassen des Saales aufgefordert, denn nun kam die Sensationszugabe "Rote Rose" oder "Das Symbol der Liebe", ein "großes Pariser Sittengemälde". Es blieben von der ganzen Besucherschar 15 Personen im Saal. "Solch mächtige Anziehungskraft üben die Unsittlichkeits-Films aus" schrieb die 'Salzburger Chronik' Tags darauf ironisch.
Wie lange dieses Mirabell-Kino an diesem Standort bestand, konnte noch nicht festgestellt werden. 1927, beispielsweise, inserierten das Lifka Kino, ein Mirabell-Kino und ein Mozart-Kino.[1]