Odo Neustädter-Stürmer
Odo Neustädter-Stürmer (vor 1919 Odo Marquis de Gozani, * 3. November 1885 Laibach, heute Slowenien; † 19. März 1938, Selbstmord in Hinterbrühl, Niederösterreich) war ein Politiker.
Leben
Der Jurist diente im Ersten Weltkrieg und wurde nach dem Ende der Monarchie Verwaltungsbeamter in Oberösterreich. 1919 nahm er anstelle seines bisherigen den Familiennamen "Neustädter-Stürmer" an, nach seiner Mutter, die eine geborene Freiin von Neustädter, genannt Stürmer, war.
1933-1934 war er Staatssekretär für Arbeitsbeschaffung, 1934-1935 SozialMinister und 1936-1937 Innenminister. Er hat maßgeblichen Einfluss auf die christlich-soziale Politik des "Österreichischen Heimatschutzes" (Heimwehr) ausgeübt.
Nach dem Juliputsch 1934 sorgte er durch eine putschistenfreundliche Falschaussage gegenüber den Putschisten Otto Planetta und Franz Holzweber für zeitweilige Verwirrung. Den Putschisten war zuerst seitens Odo Neustädter-Stürmer freies Geleit bis an die Grenze Deutschlands zugesagt worden; als aber bekannt geworden war, dass bei dem Putsch der Bundeskanzler Dollfuß ermordet worden war, wurde die Zusage zurückgezogen. Neustädter-Stürmer hatte allerdings bereits während der Verhandlungen mit den Putschisten von der Ermordung erfahren, dies aber zuerst nicht weitergegeben. 1937 wurde er dann als Bundesminister gestürzt, wohl auch wegen seiner Nähe zu deutschnationalen Kräften in Österreich. Kurz nach dem nationalsozialistischen "Anschluss" Österreichs verübte Neustädter-Stürmer 1938 Selbstmord.
Salzburgbezug
Der alte Siedlungskern im Salzburger Stadtteil Gneis-Moos hieß zur Zeit des Austrofaschismus nach Odo Neustädter-Stürmer Neustädter-Stürmer-Siedlung
Quellen
- SALZBURGWIKI-Artikel Gneis-Moos
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Odo Neustädter-Stürmer"