Passfunde im Bundesland Salzburg
Passfunde sind Funde auf oder im Nahbereich von Übergängen im Gebirge.
Allgemeines
Die Überschreitung eines Passes, das ist die meist niedrigste Stelle eines Gebirgsbereiches, die deshalb als Übergang genutzt wird, hinterlässt auch Spuren. Neben der Einwirkung von Mensch und Tier in Form von ausgetretenen Wegen wie Saumpfade, die manchmal mit Buchrückenpflasterung befestigt wurden, oder befestigte Römerstraßen, finden sich auf Passübergängen und in deren Nähe manchmal auch Gegenstände. Sie wurden im Zuge der oft schwierigen und gefährlichen Überquerung verloren, als Weihegaben deponiert oder aus anderen Gründen temporär abgelegt.
Passfunde und ihre Aussage
Passfunde belegen die Nutzung des Überganges und bringen auch den Nachweis, dass bestimmte Übergänge schon von jeher bekannt waren und begangen wurden. Hier ist in den nächsten Jahren noch mit einigen Überraschungen zu rechnen.
Der weltweit berühmteste Passfund
Eine solche Überraschung war der bisher weltweit berühmteste Passfund: die Entdeckung einer menschlichen Mumie am Hauslabjoch, einem hochgelegenen Alpenübergang zwischen Italien und Österreich, die seither - abgeleitet vom Fundort - liebevoll Ötzi genannt wird und mitsamt ihrer Ausstattung in einem eigenen Museum in Bozen gewürdigt wird.
Bekannte Salzburger Passfunde
- Axt vom Radhausberg
- Axt vom Korntauern
- Helm vom Pass Lueg
- Keltische Silbermünze vom Niederen Tauern
- Bronzedolch von der Großglocknerstraße
- Bronzeschwert vom Kalser Tauern
Quelle
- Gedenkschrift für Martin Hell, mit ausgewählten Aufsätzen von Martin Hell, mit einem Nachruf von Ernst Penninger, redigiert von Heinz Dopsch, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 6. Ergänzungsband, Salzburg, 1977