Rainer-Marsch
Der Rainer-Marsch wurde von Prof. Hans Schmid (Musik) dem Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59 gewidmet.
Geschichte
Bekannt ist der Rainer-Marsch mit dem Urtext von Musik-Korporal Josef Schopper. Der Text wurde mehrfach geändert. Die vierte Strophe wurde erst nach dem dem Ersten Weltkrieg eingefügt.
Die Uraufführung fand am 11. September 1915 im Schloss von Olyka, Galizien (heute Ukraine), statt. Denn zu dieser Zeit war das Rainer-Regiment dort gerade im Ersten Weltkrieg im Einsatz.
Der Name Rainer leitet sich von Rainer von Österreich (* 1827; † 1913) ab.
2019: Diskussion über Text flammt auf
"Wir siegen oder sterben, für unser Heimatland." Soll man diesen Text noch singen? Und die Musik dazu noch spielen - den Rainermarsch? Noch dazu, wenn der Komponist ein Nationalsozialist war? Die Frage sorgt Ende November 2019 erneut für Diskussionen, seit die Stadtpolitik darüber streitet, ob das Ehrengrab des Komponisten Hans Schmid am Kommunalfriedhof verlängert werden soll.
Hans Schmid (* 1893; † 1987) komponierte den Marsch 1915, mitten in den Wirren des Ersten Weltkriegs, während er in Galizien stationiert war. Ein Kollege im Rainer-Regiment verfasste den Text. Spielen könne man den Marsch auch heute noch, nur vom Kriegstext sollten die Musikkapellen Abstand nehmen. Das sagt der Musikwissenschafter Wolfgang Dreier-Andres, Archivleiter beim Salzburger Volksliedwerk. "Ich finde, heutzutage vom ,Siegen oder Sterben' zu singen, ist nicht zeitgemäß. Es ist auch einer Demokratie und einem friedvollen Miteinander nicht dienlich, wenn das heroisiert wird."
Auch der Komponist selbst wollte in späteren Jahren nicht, dass zu seinem Marsch der Kriegstext gesungen wird. Das bestätigt Marie-Luise Pennetzdorfer, die Großnichte Hans Schmids, im SN-Gespräch. Pennetzdorfer verwaltet mit ihrer Familie das Werk Hans Schmids. Der Text des Rainermarsches sei bei den Besuchen des Großonkels öfter Thema gewesen. "Der Wunsch vom Onkel war klar. Es war ihm Anliegen, wegzukommen von der Kriegsverherrlichung." Ihr Vater, Karl Achleitner, hatte eigens eine neue Textversion verfasst, diese hat sich bei den Blasmusikkapellen nicht durchgesetzt.
Fragwürdig sind vor allem die Begleiterscheinungen, wenn der Marsch heute in der Öffentlichkeit gespielt wird. Gerade bei Festen und in Bierzelten stehen dann in aller Regel zahlreiche Besucher auf, singen mehr als lautstark den Text vom "Siegen und Sterben" und vom "Verderben" des Feindes - und halten sich dabei noch die Hand an die Brust oder salutieren in aller Öffentlichkeit.[1]
Der Text
- Hoch Regiment der Rainer, als tapfer allbekannt,
- wir schützen unsre Heimat und unser Vaterland.
- Wir siegen oder sterben für unser Heimatland,
- die Feinde wir verderben, hoch Salzburg, unser Land!
- Hoch Regiment der Rainer, wir stehen fest zur Wehr,
- wir stürmen und wir schlagen mit Kolben und Gewehr.
- Die Feinde müssen weichen, sie kennen unsre Hand,
- kein Regiment desgleichen, hoch Salzburg, unser Land!
- Vom Inn bis zu den Tauern reicht unser Heimatland,
- kein Feind soll es erschauen mit Waffen in der Hand.
- Kein Feind kann uns bedrohen so lang's noch Rainer gibt,
- denn Mut im Kampfeslohen zeigt, wer die Heimat liebt!
- Der Weltkrieg hat gefordert viel tapfres Rainerblut,
- mit rauher Hand zertrümmert so manches Hab und Gut.
- Am Feld der Ehre blieben, getreu bis an das End,
- fünftausend Kameraden vom Rainer-Regiment!
Weblink
Quellen
Einzelnachweis
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten vom 29. November 2019, ein Beitrag von Thomas Hödlmoser