Salz im Salzkammergut

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Inneres Salzkammergut
Dieser Artikel behandelt ein Thema aus dem inneren Salzkammergut in Oberösterreich. Dieses innere Salzkammergut hat zwar keine besonderen historischen Salzburgbezüge, grenzt jedoch unmittelbar an das Bundesland Salzburg und ist heute im Zusammenhang mit dem touristischen Salzkammergut mit der Salzburger Wirtschaft verbunden.


Vor 3000 Jahren nahm die Geschichte vom Salz im Salzkammergut ihren Anfang, als die ersten Stollen an der Halstadt an enem Saltzberg gegraben wurden, in Hallstatt.

Vom Leben im Kammergut

Des Salzes wegen bildete das Land einen in sich geschlossenen Bezirk, der der Hofkammer in Wien als Staatsdomäne angehörte. Dieses Statut besaß das Kammergut seit 1260.

1311 ließ Königin Elisabeth in Hallstatt das erste Pfannhaus errichten. Die Orte Hallstatt, Lauffen und Gmunden erhielten von ihr das Marktrecht. Das auch gültige Recht zur Salzgewinnung war auch mit dem Recht verbunden, jede fremde Salzeinfuhr zu verbieten. Ausgenommen waren die Salztransporte aus dem Ausseerland über den Pötschenpass, die dann Traun abwärts verschifft wurden. Urkundlich belegt ist der Salzabbau in Altaussee seit 1147.

Nach dem Bau des Pfannhauses in Hallstatt folgte bald ein zweites in Ischl und ein drittes in Ebensee am Traunsee. Dorthin führte nämlich seit 1607 eine Soleleitung, deren Verlauf man noch heute gut erkennen kann. Es wäre möglich, dass es sich bei dieser Soleleitung um die erste Pipeline der Welt handeln könnte.

Das Salz blieb die einzige wirtschaftliche Grundlage des Landes bis zum Beginn des Fremdenverkehr Anfang des 19. Jahrhunderts.

Holz, der zweit wichtigste Rohstoff im Salzkammergut

Diese Sudpfannen verbrauchten natürlich eine Unmenge an Holz. So verbrachte beispielsweise die Ischler Pfanne jährlich 38 000 Kubikmeter Holz um 6.000 Tonnen Salz zu liefern. Somit waren 100 Kilo Brennstoff nötig zur Gewinnung von 39 Kilo Salz. Erst die Kohle, die nach dem Bau einer Bahnverbindung seit 1877 ins Salzkammergut gelangte, veränderte sich dieses Verhältnis entscheidend.

Aber nicht nur für die Befeuerung der Sudpfannen benötigte man Holz. Die Bergwerke benötigen es für ihre Stollenauskleidungen und der Schiffbau für den Salztransport verschlangen ebenfalls Unmengen dieses Rohstoffs.

Die Menschen

Jeder wurde im Salzkammergut gebraucht. Es gab Heirats- und Auswanderungsverbote, um die Bevölkerungszahl konstant zu halten. Auf der anderen Seite gab es weder Arbeitslosigkeit oder Arbeitermangel. Und es gab für diese Zeit ein einzigartiges Fürsorgesystem der Kranken- und Altersversorgung sowie der Lebensmittelversorgung. Auch Die Preisbildung war geregelt.

Zwei Drittel der Bevölkerung war in der Forstwirtschaft tätig, das restliche Drittel in den Bergwerken und Salinen. Die Holzarbeiter waren vom Militärdienst befreit, so wichtig waren den Habsburgern ihre Arbeiter im Salzkammergut.

Zahlreiche Berufe hingen mit dem Salztransport zusammen. Es gab Fachkräfte, die für die Instandhaltung der komplizierten Wasser- und Treidelwege zuständig waren. Hanfseile waren für das Ziehen der Zillen notwendig. Die starken Hanfseile hielten nicht länger als sechs bis neun Tage. Allein für Seile musste das Salzamt jährlich 4.000 Gulden ausgeben.

Ischl besaß für den Handel mit Salz das Uferrecht. Denn auf der Traun wurde flussabwärts das Salz zum Traunsee nach Gmunden geschafft, flussaufwärts brachten die Zillen, von Pferden stromaufwärts getreidelt, alle Güter für das tägliche Leben mit. Grenzposten achteten darauf, dass kein Salz ins Kammergut eingeschmuggelt wurde.

Aber trotz des Salzreichtums, des Handelsschutzes war die Bevölkerung mehrheitlich arm und musste mit Nebenbeschäftigungen wie Besenbinden oder Korbflechten ihr Einkommen aufbessern. Doch als Kaiser Josef II. (1741 - 1790) kräftige Rationalisierungsmaßnahmen einführte, kam es zu gravierenden Veränderungen in Jahrhunderte alten Ordnungen in Gesellschaft und Arbeit, was zu einem Rückgang der Salzgewinnung führte. Es war die Zeit, in der man das Heiratsverbot gerade aufgehoben hatte und die Bevölkerung zu wachsen begann. Doch die Arbeitsplätzen verminderten sich rapid.

Die alten Preis- und Sozialsysteme wurde außer Kraft gestellt und die steigenden Lebensmittelpreise brachten eine Lebensmittelverknappung. Das Hofkorn als fixer Bestandteil der Entlohnung war hier ein kleiner Rettungsanker. Aber als die Franzosen Ende 1800 das Gebiet besetzten und das in Gmunden gelagerte Hofkorn für die Armee beschlagnahmten - es war General Grouchy - und auch noch die Salzbestände verkauften, hatte dies eine katastrophale Hungersnot im Salzkammergut zur Folge.

Der Salzbergbau

900 v. Chr. begannen die Kelten mit dem Salzabbau unter Tag oberhalb von Hallstatt. Man weiß heute, dass sie im Laufe von Jahrhunderten ein Stollensystem einer Länge von 4 000 Metern anlegten. Einen Monat dauerte es, um einen Stollen um einen Meter vorwärts zu treiben. Es waren Jahre notwendig, um die tauben Gesteinsschichten zu Durchbohren, um an die Salzkerne heran zu kommen.

Siehe auch

Buchtipp

Quellen