Smaragdbergbau
Der einzige Smaragdbergbau in Mitteleuropa wurde lange Zeit im Habachtal im Pinzgau betrieben.
Geschichte
Hauptfundplatz von Smaragden war und ist in einer steilen Seitenrinne, dem Leckbachgraben. Der dänische Naturforscher Nils Stensen (Nicolaus Steno) wurde 1669 von Anna von Medici, Erzherzogin von Österreich, mit der Erkundung der Ergiebigkeit der Lagerstätte beauftragt. In dem 1797 in Salzburg erschienenen Jahrbuch für Berg- und Hüttenkunde beschreibt Bergrat Kaspar Melchior Schroll das Smaragdvorkommen im Heubachtal. Auch Ludwig Ritter von Köchel, der bekannt durch das "Köchelverzeichnis" der Werke Mozarts wurde, befasste sich Mitte des 19. Jahrhundert in der Salzburger Landesmineralogie mit dem Smaragdvorkommen.
Zur gleichen Zeit kauft der Wiener Juwelier Goldschmidt das Gebiet, auf dem die Smaragde gefunden werden. Er errichtete die heute noch bestehende Unterkunftshütte und und begann mit dem Abbau. Aber er stellte bald wieder den Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen ein. Es folgten mehrere Betreiber. Eine englische Firma, die 1896 mit dem Abbau bekann, dürfte einigen Erfolg gehabt haben. Aber die Besitzerwechsel bleiben auch im 20. Jahrhundert.
Am Beginn des 21. Jahrhunderts übernahm der der Pinzgauer Mineraliensammler Steiner den vom Besitzer gepachteten Bergbau im Ein–Mann–Betrieb, hauptsächlich zur Gewinnung von Mineralstufen für Sammler.
Die Legende des Pinzgauer Kronjuwels berichtet davon, dass sich ein Salzburger Smaragd in der Krone des englischen Königs befinden soll.
Geologie
Das Smaragdvorkommen im Habachtal liegt unter mehreren tektonischen Schichten wie dem Tauernfenster. Man bezeichnet diese Schicht als Penninikum.
Die eigentliche Fundstelle in der Leckbachrinne befindet sich im Kontaktbereich der Augen- und Flasergneisserie der Habachzunge mit den Gesteinen der Habachserie, die hier in eine Bändergneisserie, eine Serpentinit-Talkschieferserie und eine Amphibolitserie gegliedert werden. Diese Gesteine bringen einerseits das zur Bildung des Minerals Beryll erforderliche Element Beryllium, anderseits das für die Grünfärbung – und somit Smaragdbildung – nötige Element Chrom.Die wichtigsten Trägergesteine der in den Schiefern während der Metamorphosevorgänge gebildeten Beryll- und Smaragdkristalle (Porphyroblasten) sind Biotit-, Chlorit-, Aktinolith-, Tremolit- und Talkschiefer. Die Smaragdkristalle sind zwar oft sehr intensiv grün gefärbt, enthalten aber zahlreiche Mineraleinschlüsse der Wirtsgesteine, welche sie für eine Verarbeitung zu Schmuck nur in geringem Ausmaß verwendbar machen.[1]