Andreas Kronewitter
Andreas Kronewitter (* 6. August 1894 in Bruck; † 21. November 1944 im Landesgericht I in Wien) war Eisenbahner, Hausbesitzer in Zell am See, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und wurde 1944 wegen Wehrkraftzersetzung hingerichtet.
Leben
In Bruck im Pinzgau geboren, zog er später nach Zell am See, wurde Eisenbahner, arbeitete in der Eisenbahndirektion und hatte ein Haus in Zell am See (Co. Nr. 274). Am 28. Jänner 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und am 21. Juni 1944 zum Tode verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde u. a. angeführt:
(…) hat seinen im Felde stehenden Sohn in Briefen aufgefordert, sich vom Einsatz zurück zu halten, den Versuch zu machen, in rückwärtige Kommandostellen zu gelangen und sich nach Möglichkeit Urlaub zu verschaffen. Er wird deshalb wegen ’Wehrkraftzersetzung‘ zum Tode verurteilt. (…) Die Tat des Angeklagten fällt in eine Zeit, wo im Osten die höchste militärische Anspannung aller Kräfte erforderlich war und sich in Italien der Badoglio-Verrat vollendete. Er ist durch seine Ratschläge der kämpfenden Front buchstäblich in den Rücken gefallen. Die Sorge um seinen Sohn teilte er mit jedem deutschen Vater. Dabei hat er aber seine Einzelinteressen bedenkenlos über das Wohl des Deutschen Volkes gestellt (…)
Sein Urenkel ist Helmut Kronewitter.
Gedenkorte
Landesgericht für Strafsachen in Wien: hier findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln im Hinrichtungsraum;
Gedenkort Gruppe 40 – Zentralfriedhof in Wien: die Gruppe 40, in der die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt wurden, wurde 2013 zur nationalen Gedenkstätte erklärt;
Auf einer Gedenktafel an die revolutionären bahnbediensteten Sozialisten in der Eingangshalle des Salzburger Hauptbahnhofs ist sein Name zu lesen.
Quellen
- Ferdinand Hölzl: 1 200 Jahre Zell am See, S. 374;
- andreas-kronewitter.zurerinnerung.at